Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

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Juni 2002:

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Destilliertes Wasser

Rodi am 13.06.2007 13:24:31 | Region: D
Hallo Brenngemeinde,

ich habe natürlich die " Suche " zum Thema Wasser benutzt aber keinen Hinweis gefunden der meine Frage beantworten könnte.
Frage :

Kann man destilliertes Wasser zum Ansetzen einer Maische ( Zucker- oder Saftmaische benutzen ?

Ist eine stabile Gärung zu erwarten ?

Danke
mfg
Rodi

RE: Destilliertes Wasser

brenner John am 14.06.2007 04:58:33 | Region: D
Ist unnötig.

Normales Leitungswasser ist o.K.

RE: Destilliertes Wasser

Rodi am 18.06.2007 08:35:51 | Region: D
Danke Euch allen für die Meinungen.
Bei dem Argument der Mineralien denk ich, mach ich mal ein Versuch. Klingt irgendwie logisch auch wenn in Turbohefe alle Nährstoffe für die Hefe enthalten sind. Ansonsten habe ich einmal nachgerechnet was bei uns das Leitungswasser kostet. Vom Preis her der klare Gewinner gegenüber dem dest. Wasser.

Liter Trinkwasser inkl. Abwassrgebühren = 0,0047 Euro/Liter und Dest. Wasser 0,3 Euro/ Liter.
Damit verschiebt sich die Entscheidung zu Gunsten des Trinkwasser.

mfg
Rodi

RE: Destilliertes Wasser

Kupfernatter am 15.06.2007 12:14:30 | Region: gaanz weit südlich
Besser nicht!
Aqua dest. in grösseren Mengen würde den Hefen die Mineralien entziehen (wie auch dem Menschen)was zum gesundheitlichen Nachteil wäre.
In beiden Fällen.
:o)
Gruss, Kupfernatter

RE: Destilliertes Wasser

Alexander am 17.06.2007 09:45:52 | Region: Franken
@Kupfernatter: Wieso sollte es ungesund sein Destilliertes Wasser für eine Maische zu verwenden? Beim Brennen kommen ja eh keine Mineralien mit ins Destillat. Von daher dürfte das doch egal sein?!?
Und bei Turbohefe sind die Mineralien + Vitamine für die Hefe eh schon dabei.

Ich wollte mal Destiliertes Wasser herstellen mit meiner Destille. Also Leitungswasser rein und aufgeheizt. Ich war sehr überrascht als ich das Ergebnis probierte. Es schmeckte alles andere als Neutral. Schmeckte irgendwie sehr stark abgestanden. Seitdem verwende ich zum Verdünnen von Sachen die nochmal gebrannt werden nur noch Osmosewasser.

Für meine Zuckermaischen nehm ich auch nur noch Osmosewasser. Weil mit Leitungswasser setzt sich die Hefe nicht vollständig ab. Keine Ahnung was mit meinem Wasser hier los ist :)

Gruß Alex

RE: Destilliertes Wasser

Der F. am 18.06.2007 14:19:43 | Region: Bremen
Moin Moin.

Ich glaube, dass Kupfernatter nicht meint, das es für DICH ungesund ist, sondern eher für die Hefe. Das ist nämlich so:

Destilliertes Wasser ist (eigentlich) nur H2O, sprich Wasser ohne alles, ohne Mineralien, ohne Salze, ohne jegliche Ionen (weshalb destilliertes Wasser [allerdings nur unter Laborbedingungen] nicht [ansonsten nur schwach] elektrischen Strom leitet).

Fangen wir ganz vorne an:

-Brownsche Molekularbewegung:
Alle Atome (vielmehr Moleküle, da einzelne Atome [abgesehen von den Edelgasen der 8ten Hauptgruppe]in der Natur seltener alleine vorkommen) sind ständig in Bewegung. Man geht davon aus, das sich jedes Teilchen ab einer Temperatur über 0 Kelvin bewegt. Je höher die Temperatur umso schneller auch die Bewegung, das aber tut in diesem Fall nichts zur Sache. Wichtig ist nur: Alle Teilchen sind (unter normale Umständen) ständig in Bewegung.

-Diffusion:
Eben auf diesem Phänomen beruht die Diffusion. Ein Beispiel: Man gibt in einen Behälter mit aqua dest. einen Tropfen mit (blau gefärbter) hochkonzentrierter Salzlösung. Es lässt sich beobachten dass sich der Tropfen selbst unter kompletter Abschottung äußerer Einflüsse im umgebenden Medium (aqua dest.) verteilt. Solange, bis in jedem Abschnitt (z.B. 1cm²) eine gleiche Anzahl an Salzmolekülen zu finden ist(rein rechnerisch, in echt, können es auch mal ein paar Moleküle mehr oder weniger sein, da ja alles ständig in Bewegung ist). Man spricht davon, dass sich das Salz per Diffusion (grob: Verteilung) bewegte.

Die "Aufgabe" der Diffusion.

-Konzentrationsgefälle:
Um bei dem eben erwähnten Beispiel zu bleiben: DEr Tropfen Salzlösung befindet sich auf der Oberfläche der Destilliertem Wassers. Den Rand des Tropfen denken wir uns als eine Membran (Erklärung folgt noch). Es gibt also zwei Medien, Tropfen und dest. Wasser. In einem Medium herrscht eine hohe Salzkonzentration (Tropfen) im dem anderen herrscht eine geringe Konzentration [c]. Es besteht ein sog. Konzentrationsgefälle. Dieses Konzentrationsgefälle wird immer versucht ausgeglichen zu werden. Durch diffusion. Das heißt: Salzmoleküle werden aus dem Tropfen "gesogen" und Aqua. dest. strömt hinein. Der Tropfen verteilt sich. Nun in diesem Falle ist die Membran, die wir uns gedacht haben sehr flexibel und total permeabel (durchlässig).

Nun zu den Hefepilzen. Wir können uns die einzelnen Hefepilze als die Tropfen vorstellen. Sie sind mit Salz und Mineralien und Nährstoffen und so weiter gefüllt. Das dest. Wasser bleibt das dest. Wasser. Nun der einzige wirkliche unterschied ist die Membran. Im Beispiel war sie noch imaginär. davon mal abgesehen haben wir sie uns vollkommen flexibel und permeabel vorgestellt. Die Zellmembran der Hefe jedoch ist nicht voll flexibel sondern nur begrenzt dehnfähig und semipermeabel (halb-durchlässig). Das heißt: Wasser kann ungehindert durch die Membran diffundieren. (kleiner Zusatz: das Passieren von Membranen im allgemeinen heißt: "Osmose" deshalb wird das Konzentration oft auch "osmotischer Druck" genannt) Das Salz und die Nährstoffe jedoch will die Hefe in ihrem inneren behalten, verständlicherweise. Um das Konzentrationsgefälle auszugleichen gibt die Membran dem Osmotischem Druck nach (sie kann auch gar nicht anders) und Wasser strömt in die Zelle. Sie wird dicker und dicker und ... platzt. ---> doof!! da keine Hefe, kein Alkohol.

Aus fast dem selben Grund gibt man auch nicht zu Anfang der Gärung den gesamten Zuckeranteil, den man z.B. bei Zuckerarmen Früchten zugibt, auf einmal hinzu. Genau umgekehrt würde jetzt die Zuckerkonzentration im umgebenden Medium höher als drinnen. Zum ausgleichen wird Wasser aus der Zelle gezogen und sie stirbt ebenfalls.

Nur wenn das Medium in dem sich die Hefe befindet isotonisch (kennt man von sog.: "sportsdrinks" die ja grade im kommen sind) ist kann die Gärung optimal verlaufen (isotonisch: die Konzentration eines bestimmten Stoffes ist in zwei Medien gleich) . Hypo- bzw. Hyper-tonische Umgebung ist also zu vermeiden...

Natürlich hattest du ja Alkohol in deiner zucker-maische, du hast recht mit den Nährstoffen die ja bei der Hefe dabei sind. nimm aber ruhig Leitungswasser, dann stehen der Hefe mehr Nährstoffe zur Verfügung und du bist einfach auf der sichereren Seite.

zum Verdünnen des Schnapses nehme ich auch nur destiliertes Wasser. Weil da die Wahrscheinlichkeit des Coagulierens (ausflocken; trübung) geringer ist. Aber das...

-------erfahrt ihr nach der nächsten Maus--------


Hoffe meine Ausführungen waren leicht verständlich, und konnten dir helfen...


gruß

Der F.

RE: Destilliertes Wasser

Kupfernatter am 18.06.2007 17:50:20 | Region: gaanz weit südlich
Ja, die gute alte Sendung mit der Maus!
Vielen Dank an den "F"!
Da hast Du dir aber echt Mühe gemacht.
Das aqua dest. im Schnaps ist natürlich nicht schlimm, da müssen schon Mengen (etliche Liter) zusammen kommen um einem Menschen gefährlich zu werden!
Aber das mit den semipermeablen Zellmembranen hast Du echt locker erklärt!
Nochmal Danke!
Gruss, Kupfernatter

RE: Destilliertes Wasser

Alexander am 18.06.2007 21:42:49 | Region: Franken
Sehr interessanter Bericht!

Ich hatte damals nicht reines Osmosewasser genommen. Sondern ca. 1:1 mit Leitungswasser. Das Ergebnis war das die Zuckermaische sich ein bisschen besser geklärt hatte als sonst.

Wenn ich Leitungswasser nehme für die Zuckermaische wird sie einfach nicht klar. Sie bleibt einfach trüb. Die meiste Hefe setzt sich zwar unten ab aber eben nicht alles. Hab schon verschiedene Hersteller von Turbohefen probiert aber immer das selbe :( Deswegen wollte ich es bald mal mit reinem Osmoswasser (Gh < 1) probieren.

Ich vermute deswegen stark mein Leitungswasser. Komischerweise kocht es bei mir schon bei 94°C obwohl ich unter 400m wohne. Da müssten es normalerweise knapp über 98°C sein. Hab das mit mehreren Thermometern in der Destille sowie Wasserkocher getestet. Es sind immer 98°C. Wüsste zu gern was bei mir hier schief läuft :(

Gruß Alex

RE: Destilliertes Wasser

Rodi am 20.06.2007 07:07:23 | Region: D
Na aber Hallo,

das war ja sehr ausführlich. Erinnert mich irgendwie an meinen Chemieunterricht vor etwa 30 Jahren.
Aber schönen Dank für die schöne Erklärung.

RE: Destilliertes Wasser

ey am 20.06.2007 17:51:54 | Region: dt
Hallo der F,

vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen zur "Aufgabe der Diffussion".
Chemie ist gar nicht so kompliziert, wenn es einem so bildhaft erklärt wird...
Jetzt habe ich s endlich verstanden. Glaube ich . Bitte weiter so!