Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl

Erste Erfahrungen - Vielleicht hilfreich für andere Anfänger

Scot am 02.06.2009 14:56:36 | Region: Im Keller
Hallo,

ich hatte hier vor kurzem ein paar Anfängerfragen zu meiner ersten Destille gestellt (Fachfragen #3206). Danke nochmal für die Antworten.


Ein kleiner Erfahrungsbericht meiner ersten Gehversuche:

5l Apfelwein (mit Nachlauf und Korn aufgesprittet auf 10,5%, das waren dann etwas über 6 Liter Flüssigkeit). Aromakorb mit den Resten von 4 Boskop-Äpfeln (Kerngehäuse + Schalen, der Rest ging in einen Apfelkuchen) und einem komplett zerkleinerten Apfel gefüllt. Die Ausbeute waren ca. 750ml Destillat zu 55% + Vor- und Nachlauf (Becher-Methode). Das Destillat schmeckte im Abgang furchtbar bitter, ich hielt das Ergebnis anfangs für einen Misserfolg. Aber nun, nach ca. 3 Wochen in einer mit Wattebausch verschlossenen Flasche ist der bittere Abgang fast völlig verschwunden und der Fruchtgeschmack der Äpfel tritt immer deutlicher hervor. Ich habe der Flasche noch ein paar Eichenchips spendiert, das hat Farbe und Geschmack meiner Meinung nach nochmal positiv beeinflusst.

Ein weiterer Versuch mit 10l Billig-Weisswein (10,5%) ergab ca. 1,5 l zu 55%. Auch die schmeckten direkt nach Destillation deutlich bitter. Die Hälfte habe ich mit Carbosan-Aktivkohle gereinigt. Das hat den Bittergeschmack fast ganz entfernt - aber auch viele der anderen Aromen. In dieser Hälfte schwimmen jetzt ein paar geröstete Eichenchips und sie schmeckt langsam immer besser. Die zweite Hälfte atmet noch mit Wattebausch vor sich hin, nach nun 2 Wochen tritt auch hier der bittere Geschmack immer mehr zurück. Mal sehen, wie sich das entwickelt.

Fazit der beiden Versuche: Als Anfänger ist man natürlich neugierig auf seine Resultate und probiert sofort nach Destillation. Teilweise ein Fehler, weil der Geschmack sich wirklich, wie hier schon oft beschrieben, mit der Lagerung noch deutlich verändern kann. Manche Fehler muss man eben, trotz guter Ratschläge auf Seiten wie dieser, selbst machen. Bei Apfel- und Weisswein tippe ich mal auf Schwefel oder ähnliches als Ursache für den bitteren Nachgeschmack. Oder ist es was Anderes? Falls jemand selbst Erfahrungen mit bitterem Abgang gemacht hat und das Problem noch anders gelöst hat, bin ich für jeden Hinweis dankbar.

Jüngster Versuch mit dem verlängerten, mit Keramikkörpern gefüllten Steigrohr und Zuckermaische (20%).

12l ergaben ca 2,75l Destillat mit 66%. Kein Hefegeschmack, keine Bitterkeit, das Ergebnis ist wie gewünscht geschmackstneutraler Alkohol zum Ansetzen. Das Ergebnis hat mich auch bezüglich des Verdachts beruhigt, dass vielleicht Teile der Destille für den bitteren Geschmack verantwortlich sind. Kann ja nun wohl nicht sein.

...und im Keller gährt schon meine erste Holünderblütenmaische vor sich hin und riecht bereits sehr vielversprechend ;-)

Also, im Augenblick habe ich echt viel Spaß mit meinem neuen Hobby!

Fröhliches Brennen Euch allen!

RE: Erste Erfahrungen - Vielleicht hilfreich für andere Anfänger

Bacher Arnold am 03.06.2009 12:45:32 | Region: Kaernten Gailtal
Hallo Scot!

Aller Anfang ist schwer und kein Meister ist noch
vom Himmel gefallen.
Gratuliere wichtig das es Dir Spaß macht.
Was ich nicht verstehe ist was Du da alles zusammen
mischst.Apfelwein,Nachlauf, Korn und schmecken
solls auch noch.Frag mal den Tim Mälzer ob er Dir
aus Gulaschfleisch ein gutes Staek machen kann?
Maische sortenreine Äpfel ein,Boskoop hat sehr
gutes Aroma wenn der Brand fertig ist, nach frühestens 8 Wochen auf Trinkst. einstellen wieder 3 Wochen warten und dann verkosten,mach halb halb
eine hälfte Klaren und die andere hälfte mit
Eichenspänen,nimm beim Kosten noch einen Apfel
zum Essen das Du einen Geschmacksvergleich hast.
Und dann billiger Wein was ist billig und was ist
teuer?
Habe vor 3 Wochen bei Lidl einen Merlot gekauft,
1Karton statt €11.99 nur €5.99 war für den Kanal
nicht zum Trinken und brennen auch nicht.
Der Wein muß Dir schmecken wirst schon was
günstiges finden.


Gut Brand wünscht Arnie aus dem Gailtal

RE: Erste Erfahrungen - Vielleicht hilfreich für andere Anfänger

Scot am 04.06.2009 15:41:46 | Region: Im Keller
Hallo Arnie,

die Mischerei war eher aus Not geboren, da die Destille fertig gebaut war, aber die erste Maische noch vor sich hin blubberte. Habe hier von anderen Versuchen mit Apfelwein gelesen und es einfach mal probiert. Und da Dr. S. für Geistherstellung ca 10% empfiehlt, habe ich aufgesprittet. Ausserdem dachte ich mir, ich mache erstmal ein paar Fingerübungen, bevor ich die guten Maischen brenne. Ein Jongleur fängt ja auch nicht als Erstes mit laufenden Kettensägen an zu üben ;-)

Der Wein kam auf 5,65 € für 5 Liter. Da war ich vor allem scharf auf die schönen, großen Flaschen. Besonders gut geschmeckt hat er wirklich nicht.

Danke für den Hinweis zum Apfelaroma. Mangels eigener Ländereien werde ich mir die Äpfel zum einmaischen eh kaufen müssen. Wenn noch jemand anderes einen Tipp zu Äpfeln mit tollem Aroma loswerden möchte: Immer her damit!

Inwischen habe ich eine Quelle für grüne Walnüsse aufgetan. Das wird dann wohl mein erster Angesetzter werden.

Es gibt ja noch sooo viel auszuprobieren...

RE: Erste Erfahrungen - Vielleicht hilfreich für andere Anfänger

Jens am 04.06.2009 23:06:23 | Region: Bayern
Könntest du ein Rezept deiner Hollerblütenmaische ins Forum stellen? das würde mich sehr freuen. Ich kann mir vorstellen dass dabei was sehr leckeres rauskommt!!!

mfg,Jens

RE: Erste Erfahrungen - Vielleicht hilfreich für andere Anfänger

Scot am 05.06.2009 13:53:22 | Region: Im Keller
Hallo Jens,

ich habe mich da nach Dr. Schmickl gerichtet, im Buch gibt es ein Rezept.
Aber hier im Forum scheint es noch keins zu geben, ich habe es mit der Suchfunktion nicht gefunden. Bevor ich das unter Rezepte einstelle, möchte ich doch erstmal wissen, ob es bei mir geklappt hat. Da jetzt gerade die Blüten zu ernten sind, teile ich natürlich gerne "unter uns" mit, was ich bisher getan habe:

Blütendolden ernten, dabei nur die Blüten mit möglichst wenig grünen Stängeln sammeln(Rosenschere...). Beim Volumen von ca 8 Litern locker gepackten Blüten habe ich aufgehört, schließlich brauche ich ja später noch Beeren für die andere Maische ;-) Wichtig ist, die Blüten nicht zu waschen, damit nichts vom Aroma verloren geht. Doc. S empfielt Blüten und Wasser zu gleichen Teilen...

Mit Wasser auf 10 Liter Volumen gefüllt. Da die Blüten relativ locker im Eimer lagen, gehe ich damit von einem Wasser/Blütenverhältnis von ca. 1:1 aus. Verflüssiger und Biogen-M zugegeben.
Ich verwende Obstschnapshefe, die bis 18% gärt.
Da die Blüten kaum eigenen Zucker enthalten, muss man hier etwa 3,5 Kg schrittweise zugeben. Als erste Schüttung habe ich ca. 1200g zugegeben. Ich messe jeden Abend den Zucker- und Alkoholgehalt und schütte im Bedarfsfall Zucker nach. Vorgestern sind die letzten 500g reingewandert, die Maische hat jetzt bereits ca. 16%.

Man kann auch noch Orangen und Zitronen zugeben (unbehandelt und in Scheiben geschnitten, PH-Wert ggf. ausgleichen). Ich wollte aber mal den reinen Blütenansatz ausprobieren.

Ich plane, die ausgegorene Maische noch ein paar Wochen reifen zu lassen, bevor ich brenne. Wenn ich das Resultat überlebe, werde ich gerne berichten ;-)

Bis dahin werde ich mich mit Kräutergeist und Nußlikör beschäftigen.

RE: Erste Erfahrungen - Vielleicht hilfreich für andere Anfänger

Maik am 05.06.2009 16:18:26 | Region: München
Hallo Scot!

Bitte weiter so ausführlich berichten. Ich bin auch noch nicht sehr viel länger dabei wie und lese mir immer wieder gern Erfahrungsberichte anderer Anfänger durch! =)

Gutes Gelingen bei den Holunderblüten, ich bin gespannt auf deinen Bericht!

Gruß Maik

RE: Erste Erfahrungen - Vielleicht hilfreich für andere Anfänger

Jens am 08.06.2009 11:21:18 | Region: Bayern
Danke Scot! Bin schon auf das Ergebnis gespannt. Wahrscheinlich setzt ich auch in den nächsten tagen an, bevor es zu spät ist.
Wenn die Beeren reif sind werde ich mögleicherweise auch eine Beerenmaische ansetzen.

mfg, Jens