Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

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Whisky I und II - der Brand

Sergey Fährlich am 17.03.2010 16:38:55 | Region: Eurasien
Ich hatte kürzlich über meine Maischversuche für Whisky berichtet, hier nochmals in Kurzform:

Whisky II:
Aus 1,5 kg Gerstenmalz entstanden 3 Liter Maische, mit Turbohefe vergoren, noch ein Kilo Zucker und 0,5 L Wasser zugesetzt.

Whisky II:
Der Ansatz: Zwei Dosen (400 g) Malzkaffee, 250 g Zucker und 4 Liter Wasser mit Turbehefe vergoren, noch 750 g Zucker zugesetzt.

Beide Ansätze habe ich nun destilliert.

Ansatz I lieferte 0,6 l Destillat mit 67 Vol%. Das Aroma des Destillates ist zart malzig, damit bin ich zufrieden. Das Destillat steht nun auf getoasteter deutscher Eiche, die ich vor dem Toasten zweimal mit Sherry getränkt und getrocknet hatte.

Ansatz ÌI hat wessentlich länger gegoren. Offensichtlich sind die Kohlenhydrate des Malzkaffees zwar löslich, aber nicht vollständig oder schlecht vergärbar. Das deckt sich mit der Ausbeute: 0,45 l Destillat mit 62 Vol%. Im Destillat ist das "Kaffeearoma" noch sehr deutlich, da hatte ich mir mehr in Richtung malzig versprochen. Dennoch werde ich das Destillat noch auf Eiche, vielleicht auch experimentell auf getoasteter Kastanie, ausbauen.

Meine Schlussfolgerung ist jedoch relativ klar: Whisky herzustellen, der auch noch gut ist, ist mit "Hausmitteln" schwer und mit erheblichem Aufwand verbunden. Ich werde dies als Versuch abhaken und bei Obstbränden bleiben. Da ist Experimentierfeld genug ...

Prost!
S.F.

RE: Whisky I und II - der Brand

were am 18.03.2010 10:08:08 | Region: eu
Hmmm, vom Malzkaffee - Experiment hatte ich mir mehr versprochen. Was sind denn die Inhaltsstoffe dieses Malzkaffee's?

Mein Versuch ist derzeit im zweiten Destillationsdurchgang. Ich trenne diesmal bei 60Vol% ab. Habe bemerkt, dass ab 85Grad Brenntemperatur das Malzaroma eheblich mehr hervorstritt. Rauchige Aromen sind, wenn überhaupt nur sehr dezent vorhanden, der Anteil an geräuchertem Whiskymalz war allerdings auch sehr klein.
Im zweiten Durchgang gefällt der Jungwhisky schon sehr gut, dezent malzige Note und im Geschmack so NewMake mit Genuss verkostet habe.

Natürlich fehlen hier noch sämtliche Holzaromen. Ein Vergleich mit einem mittelmäßigen Whisky aus dem Handel gefiel mir jedoch der eigene wesentlich besser. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt.

Dein Ansatz1 hört sich doch auch sehr gut an. Sooo riesig finde ich den Aufwand jetzt eigentlich gar nicht, verglichen mit einem Obstbrand. (Wenn ich da zum Beispiel an meine Quitten denke, oder daran, wie die Mispeln behandelt werden musten...

RE: Whisky I und II - der Brand

Sergey Fährlich am 18.03.2010 17:42:04 | Region: EURASIEN
Ja klar, Quitten sind auch aufwändig. Vielleicht habe ich es auch mit dem stundenlangen Filtrieren der Maische etwas übertrieben . . .

Zum Malzkaffe habe ich im Werk nach der Kohlenhydratzusammensetzung gefragt. Die Antwort:

"... ist kein reiner Malzkaffee, daher auch die Verkehrsbezeichnung "Löslicher Kaffeesurrogatextrakt". Die Zutaten bestehen aus 57,5 % gerösteter Gerste, 35 % gerösteter Roggen, und nur aus 7,5 % Malz (gemälzte Gerste).
Der Kohlenhydratgehalt pro 100 g Getränkepulver beträgt 89 g, davon sind 32 g Zucker. Fett ist nicht enthalten."

RE: Whisky I und II - der Brand

were am 19.03.2010 11:31:08 | Region: eu
Gut, nur 7,5% Malz, trotzdem erklärt das den Kaffeegeschmack nicht. Ob da Aromastoffe im Spiel sind?

RE: Whisky I und II - der Brand

were am 23.03.2010 16:10:09 | Region: e
So, der Whisky ist im Reifebehälter.
Aus ca.17 Liter Maische wurden in jetzt letztendlich 3,5 Liter Newmake mit einer Lagerstärke von 68Vol%.

Ich habe, obwohl mit Turbohefe vergoren, zwei mal gebrannt, das waren immerhin 13 Destillationen mit meiner kleinen 2 - Liter Destille.

In einer "feierlichen Zeremonie" habe ich heute je Liter 8 Gramm meiner Eichenholzchips medium toasted zugesetzt. Da mein Eichenholz aus feinen Raspelspänen besteht, wollte ich zunächst mal nicht höher gehen.

Da steht er nun und wird demnächst für längere Zeit in den Keller verschwinden. Er hat schon recht schnell einen dunklen Bernsteinton angenommen, ich bin etwas überrascht darüber. - Ich gebe zu, ich bin etwas stolz darauf und hoffe, das Experiment lohnt sich, geschmacklich gesehen.

Nun fehlt noch das Brennen der Mispeln, dann wird die Destille gereinigt und bis zum Spätherbst im Keller verschwinden.

RE: Whisky I und II - der Brand

Andreas am 24.03.2010 10:41:20 | Region: Hinten Links
Hallo Were,
herzlichen Glückwunsch zum neuen Baby. Ich drück Dir die Daumen und auch noch die großen Zehe, daß aus dem Säugling etwas gutes wird. Halte uns bitte auf dem Laufenden, was die Geschmacksentwicklung betrifft. Eine Frage, in welchen Gefäßen, und wie lange lagerst Du den Babywhisky, wie sind die Behältnisse verschlossen, und lässt Du ab und zu mal Luft an das Destillat?
Gruß, Andreas

RE: Whisky I und II - der Brand

were am 24.03.2010 12:10:04 | Region: eu
Schon kurz nach dem Zusetzen der Eichenchips bekam der BabyWhisky eine schone Färbung, die sich über Nacht intensiviert hat. Das Umwerfendste aber ist der Geruch!
Als ich die Fläsche abends öffnete, um meinen Sohn mal schnuppern zu lassen, hatten sich intensive Vanille und Karamelltöne zum, nur noch leichten Malzgeruch gesellt.

Ich bewahre den Newmake derzeit in einem 5 Liter - Ballon auf, der mit einer Gummikappe verschlossen ist. Ich überlege gerade, ob ich eine Kappe mit Loch für den Gärspund nehmen soll und dieses Loch dann mit Watte lose Mückensicher mache.

RE: Whisky I und II - der Brand

Andreas am 25.03.2010 10:38:41 | Region: Hinten Links
Klingt ja super, aber vorsichtig, nicht daß das Baby kontakt mit dem Gummi bekommt! (soll keine Klugscheißerei sein)

RE: Whisky I und II - der Brand

stefan schmaglowski am 30.03.2010 12:44:17 | Region: West Virgina (NRW)
hallo ihr 2.
setze ostern zum erstenmal whiskymaische an.nachdem ich einige male obst genommen.aber als whisky liebhaber war das jetzt endlich an der zeit.bin gespannt was daraus wird.
habt ihr ein paar tipps für mich worauf ich bei dieser maische achten muss.
danke stefan

RE: Whisky I und II - der Brand

Stefan am 30.03.2010 16:03:44 | Region: EU
Hallo Were,

meine Whiskyplanungen laufen gerade auf Hochtouren.
Noch bin ich unschlüssig, ob ich "Single Malt" vermaische, oder eine eigene Malzmischung zusammenstelle.

Meinen Berechnungen nach müsste ich zwei Fässer voll eimaischen, um mein 7 Liter Eichenfässchen vollzukriegen.
Daher habe ich mir folgendes mutige Sache überlegt:

Ich bin aus Platzgründen gezwungen die Fässer nacheinander zu befüllen, da ich nur ein Fass habe.
Also werde ich den Rauhbrand des ersten Fasses in einem Glasballon mit Eichenchips lagern. Es wäre interessant zu sehen, ob ich ein paar Holzaromen in den Feinbrand hinüberretten kann.

Bei Bedarf kann ich nach Fasslagerung immer noch mit Eichenspäne nachreifen lassen.

Wieviel Malz hast Du für deine 3,5 Liter Whisky gebraucht?

RE: Whisky I und II - der Brand

were am 09.04.2010 09:51:45 | Region: eu
Siehe http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20100221091731-01.html#20100221091731-01 da habe ich's beschrieben.

Übrigens, Single Malt heisst nicht, dass du nur eine Malzsorte verwendest. Ich zitiere mal Wikipedia weil ich zu faul bin, das selber zu formulieren:

Bei einem Single Malt darf der Whisky ausschließlich aus gemälzter Gerste in einer einzigen Destillerie hergestellt worden sein. Werden Single-Malt-Whiskys aus verschiedenen Destillerien gemischt, erhält man einen „Vatted Malt“, „Blended Malt“ oder „Pure Malt“. Wird ein Single- oder Pure-Malt-Whisky mit Grain-Whisky verschnitten (kontinuierlich destillierter Whisky aus verschiedenen Getreidesorten), erhält man einen „Blended“-Whisky.

Ich wurde nur entweder Fass oder Chips. Bei einer Kombination befürchte ich, dass zuviel Holzgeschmack in das Destillat kommt.
Die Chips geben ihr Aroma viel schneller und intensiver ab als ein Fass.

RE: Whisky I und II - der Brand

Stefan am 10.04.2010 17:44:10 | Region: EU
Hallo were,

natürlich weiss ich was ein Single Malt ist, deshalb hab ich ja die Anführungsstriche genommen. Ich wollte nur sagen, dass ich nicht weiss, ob ich eine einzelne Malzsorte (whiskymalz) nehme oder eine Mischung verarbeite.

Habe mich jetzt aber für got 13 Kilo Mischung entschieden. Ich bin gespannt.
Erstmal muss ich mich aber mit dem Kochplan auseinandersetzen, da gibts nämlich widersprüchliche Infos.

RE: Whisky I und II - der Geschmack

Sergey Fährlich am 11.04.2010 17:41:41 | Region: Eurasien
Nachdem meine Whiskydestillate 4 Wochen auf getoasteter deutscher Eiche unbeachtet in der Ecke standen, musste ich heute von unverdünnten Destillat mal eine Kostprobe nehmen.

Whisky I - Überraschung! Das goldgelbe Destillat schmeckt bereits würzig mit feiner Karamell- und Malznote. Einfach lecker.

Whisky II - Es wird besser! Das ebenfalls goldgelbe Destillat aus der Vergärung von Malzkaffe wird nun auch deutlich milder, der Kaffeegeschmack tritt zurück. Dafür kommt eine kräftige Malznote hervor.

Zwischen-Fazit: Die Lagerzeit und vielleicht die Eiche machen es. Nicht umsonst wird original Whisky sehr lange gelagert. Obwohl mir langes lagern schwer fallen wird ;-)

Gruß, S.F.