Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl

wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

Bacchus am 17.06.2014 22:34:44 | Region: Mitteleuropa
Hallo, ich bin neu hier im Forum, destilliere aber schon "ein paar Tage". Wieder angefangen habe ich 2009 mit einer erworbenen Pot Anlage von einem Laborzubehörlieferanden. Seinerzeit habe ich einfachen Merlot destilliert und daraus Ansatzschnäpse gemacht. Mit der Qualität war ich zufrieden.
Irgendwann hat mir jemand den Floh ins Ohr gesetzt und ich habe angefangen, mir selber aus Turbo Hefe (48 Turbo Super Yeast), Wasser und Zucker bzw. eigenen Früchten / Kräutern meine Ausgangsflüssigkeiten herzustellen. Nach der Vergärung haben meine "Weine" ca. 22 % Alk., die ich dann für die Destillation verwende. Ich stelle daraus überwiegend nach wie vor Ansatzschnäpse her, versuche mich nun aber auch mit der Geistherstellung.
Meine Destillate haben immer so ca. 68 %, die ich dann auf 41 % runter reduziere.
Mein Problem besteht aber seitdem, daß meine Brände wirklich "brennig" schmecken. Bei Ansatzschnäpsen kann der Brandgeschmack teilweise durch das Kräuteraroma übertüncht werden. Allerdings habe ich auch farbliche Einbußen. Z. B. waren meine Veilchenblütenansatzschnäpse mit Merlot immer lila. Mit meinem eigenen "Gebräu" werden sie nur noch bräunlich. Der Brandgeschmack geht auch nach ca. 1 jähriger Lagerung nicht wirklich weg. Getestet habe ich das z. B. bei einem Pflaumengeist.
Nach Lesen einiger Beiträge hier könnte ich zu dem Schluß kommen, daß ich meine Weine unter 20 % bringen muß, bevor ich sie destilliere. Ist es das oder könnte das noch an anderen Ursachen liegen?

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

der wo am 19.06.2014 17:06:58 | Region: da wer
Hallo Bacchus

Geschmacksübertragung per Internet gibt es leider nicht, wo das Problem ist, ist schwer zu sagen.
Fakt ist: Um einen guten Neutralen herzustellen, betreiben manche einen weitaus höheren Aufwand. Stichwort Rektifikation. Oder auch Aktivkohlesäule (das löst aber nicht das Vorlaufproblem). Und gerade von den auf Neutralen Spezialisierten wird auch immer wieder erwähnt, daß man Zuckermaischen nur bis max. 14% fahren sollte, oder besser noch weniger. Da könnte die Ursache liegen, daß du mit dem Brand aus gekauftem Wein zufriedener bist, der wahrscheinlich nicht neutraler, aber einfach besser schmeckt. Und, wenn du 20% anstelle 12% (Wein) brennst, musst du vielleicht früher (bei niedrigerer Temp) den Nachlauf beginnen. Wenn du das nicht gemacht hast, hast du zu viel Nachlauf im Brand.

Gruß, der wo

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

Bacchus am 19.06.2014 20:58:30 | Region: Mitteleuropa
Hallo der wo,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe hier im Forum schon verbal von Aktivkohlesäule gelesen und daß Ihr es mit den Temperaturen individueller haltet.
Ich habe mich bisher nach Schulwissen immer an die 78 bzw. 91 Grad gehalten.
Wo bekomme ich eine Aufbauanleitung für eine Aktivkohlesäule her?
Welche Hefen könntet Ihr empfehlen für eine Zuckemaischenherstellung bis max. 14%?
Kann ich meine 22% Maische auf 14% runter ziehen und dann destillieren?
Wie erkenne ich, daß ich den Edelbrand abbrechen und mit dem Nachlauf beginnen muß?
Vielen Dank schon mal für die Antwort
Viele Grüße retour

Bacchus

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

der wo am 20.06.2014 16:25:39 | Region: da wer
Hallo Bacchus,

Da hast du aber noch nicht viel recherchiert!
Aktivkohlesäule:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140521200618-01.html#20140521200618-01
oder
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20131025111902-01-03.html#20131025111902-01-03

zur Herstellung von möglichst neutralem Alk mit einer Potstill:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140615160816-01-01.html#20140615160816-01-01
Für Neutralalk mit einer Potstill musst du Vor- und Nachlauf sehr großzügig abtrennen. Beim Nachlauf hilft dir zusätzlich Aktivkohle. Doppeltbrennen hilft dir, damit durch das großzügige Abtrennen nicht zu viel verloren geht. Beim ersten brennen trennst du fast den ganzen Alk von den Feststoffen und konzentrierst ihn, beim zweiten Brennen hast du durch die höhere Konz. mehr ml bei niedriger/geschmacksarmer Temperatur.

Als Hefe empfehle ich die Vodkastar, oder wenns nicht viel mehr kostet die Triple Still von alcotec (für die zweite brauchst du zusätzlich noch ein Klärungsmittel zB Turboklar). Beide vergären 6kg Zucker in 25l auf max. 14%.
Oder (auf Dauer billiger und angeblich besser, werde ich als nächstes probieren):
http://shuggo.com/birdwatchers/
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=14&t=5018

Das runterziehen auf 14% wird glaub ich nichts bringen.

Gruß, der wo

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

Silvester am 19.06.2014 23:32:31 | Region: Südbaden
Hi,
Brandgeschmack entsteht in der Regel durch zu schnelles erhitzen der Maische. Dabei brennt die maische am Kessel an, wenn man die Maische zuckert oder gar reine Zuckermaischen verwendet steigt das Risiko da der Restzucker am Kessel caramellisiert und schneller anbrennen kann. Aus reinen Zuckermaischen bekommt man eh kein vernünftiges Destillat da der Methanol Gehalt sehr hoch wird. Dieses Destillat würde man nur einmal pur trinken. Zucker in der Maische ist eigentlich ein absolutes No Go
Ich würde versuchen ob es mit nochmaligem Brennen besser wird. Desto hochprozentiger der Alkohol wird desto reiner wird er. Auch eine hohe Kupferoberfläche beim Brennen könnte helfen

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

Alambix am 20.06.2014 12:21:42 | Region: Eburonien
Hallo Sylvester,

Seit wann entsteht in einer reinen Zuckermaische ein hoher Methanolgehalt? Und wieso ist Zucker in der Maische ein NO GO? Entweder hast Du das Buch vom Doc nicht richtig gelesen oder ich. Anhand dessen, was man auch aus anderen Forumsbeiträgen zum Thema Aufzuckern bzw. Zuckermaischen herauslesen kann, habe ich für mich eigentlich ein recht gutes Gefühl ...

Gruß Alambix

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

Bacchus am 22.06.2014 21:21:47 | Region: Mitteleuropa
Hallo Ihr,

vielen Dank für Eure Tipps.
Brandgeschack durch anbrennende Maischen: geht bei meiner Technologie gar nicht, da ich reine Flüssigkeiten (Fruchtweine und aus der Zuckermaische abgezogene Flüssigkeit ohne Zuckerreste) brenne, die ich voher von den Maischen abgezogen habe.

Ich werde mal versuchen, erst ab 81 Grad den Edelbrand heraus zu ziehen.

Kupferoberfläche: ich destilliere mit Edelstahl und Laborglas.

Genannte Turbohefe bzw. damit erzeugte Alk.% von ca. 22 % habe ich u. a. verwendet, weil ich im Buch vom Doc. gelesen habe, daß man so Fruchtmaischen zur besseren Aromaentwicklung länger lagern kann. Ich habe meine Pflaumen- und Birnenmaische nach der Vergärung ein 1/2 Jahr stehen lassen, eh ich sie zu Geisten destilliere. Das Vergären auf ca. 16 % und dann auf der Frucht stehen lassen, wäre ein Experiment, in der Hoffnung, daß mir das Ganze nicht vorher umkippt. Aber wenn Du meinst, das funktioniert, werde ich das mal ausprobieren.

Doppelt Destillieren geht bei Aromageisten wohl auch eher weniger, da somit das Aroma verfliegt.

Gruß Bachus

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

der wo am 23.06.2014 15:40:30 | Region: da wer
Ja bei Fruchtmaischen ist das natürlich alles etwas anders, da hast du ein anderes Ziel. Die Hefe, die du verwendest ist dafür aber eigentlich nicht gedacht, diese ist für eine SCHNELLE Gärung konzipiert, Obst würde ich damit nicht vergären.
Die 16% gelten als Grenze, ab der das Lagern sicher funktioniert. Aber Vorsicht, die von dir angegebenen 22% sind etwas unrealistisch, mit 8kg/25l kommst du max auf 19%. Wer weiß, wenn dein Vinometer 16% anzeigt, vielleicht sind es nur 13%...
Überhaupt, du bringst noch ein bisschen die Begriffe durcheinander, "Geisten" bedeutet, daß du eben KEINE Fruchtmaische machst, sondern Früchte zusammen mit vorher hergestellten Neutralalk brennst.
Durch Doppeltbrennen verliert man Aroma. Auch durch großzügiges Abtrennen. Aber ein Schnaps, der nach Klebstoff riecht und im Rachen brennt, der kann noch so viel Aroma haben, der geht nicht...

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

Bacchus am 01.07.2014 12:46:32 | Region: Mitteleuropa
Hallo da wer,

vielen Dank für Deine hilfreichen Tipps.
Welche Hefe würdest Du mir für die Herstellung von Fruchtmaischen empfehlen?

Gruß Bacchus

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

Bacchus am 01.07.2014 20:48:53 | Region: Mitteleuropa
Hallo da wer,

vielen Dank für Deine nützlichen Tipps.
Welche Hefe würdest Du für Obstmaischen empfehlen?
Gruß

Bacchus

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

der wo am 04.07.2014 15:36:42 | Region: da wer
Hallo Mitteleuropa,

ich nehme immer die Prestige Obstschnapshefe. Reicht für 25l Fruchtmaische.
Die meisten hier empfehlen die Prestige 8kg, welche auch hier verkauft wird. Diese reicht für 100l. Ich glaube, zwischen den beiden ist kein großer Unterschied.

Gruß, der wo

RE: wie kiege ich den Brandgeschmack raus?

Bacchus am 06.07.2014 13:27:30 | Region: Mitteleuropa
Hallo der wo,

grins, wenn ich auch nur in Mitteleuropa wohne, vielen Dank für Deine Tipps wiedermal.
Ich were die Opstschnapshefe nach der nächsten Ernte mal ausprobieren.

Gruß Bacchus