Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

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Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl

Lötzinn

Tim am 28.04.2015 15:21:53 | Region: Osten
Hallo alle zusammen!
Ich habe eine Frage und zwar wollte ich euch fragen ob ihr mir weiter helfen könnt, denn auch nach langer Suche mit der Suchfunktion habe ich keine eindeutige Meinung gefunden, ob es Gesundheitsschädlich ist mit Trinkwasser Lot seine Anlage zusammen zu löten.
Ich habe meine 10L Anlage: http://www.schnapsbrennen.at/popup/imgWindow.php?imgName=anlage282.jpg
Mit 97%Sn3%Cu zusammen gelötet. Ich habe mir auch nichts dabei gedacht da meine Anlage ja nirgends heißer als 100Crad wird.
Würde mich über eure Antworten sehr freuen!
Mfg
Tim

RE: Lötzinn

karl am 02.05.2015 14:57:17 | Region: daheim & umgebung
ich habe auch im guten glauben, und der einfachheit halber meinen ersten versuch mit fittingslot gemacht. allerdings bin ich mittlerweile durch kilometerlanges lesen hier verunsichert und habe beschlossen den versuch als lehrgeld abzuhaken und das ganze neu zu machen. bei meinen darauffolgenden recherchen bin ich auf mig löten gestossen. der draht nennt sich CuSi3 bzw CuAl8 der eignet sich besser um edelstahl mit kupfer zu verbinden. erste versuche haben bei mir ergeben dass sich aber auch der CuSi3 gut mit va und kupfer verbindet. einen weiteren versuch habe ich noch mit wig gemacht und einfach das material verlaufen lassen ( geht natürlich nur mit gleichem material) hat aber meiner meinung nach den nachtel dass bei den steckverbindungen nicht reinigbare spalte entstehen somit unpraktikabel. bleibt noch das hartöten, mag ich eigentlich nicht ausserdem beschränkt sich meine schweissausrüstung auf wig und mig/mag. ich habs mir zwar beim kühler angetan hartzulöten aber ich habe mich fürs mig löten entschieden da ich hier am schnellsten, einfachsten und vor allem saubersten ein 100% unbedenkliches ergebnis erziele. kein flussmittel und nur eine punktuelle wärmeeinbringung sind auch noch nennenswerte vorteile, ausserdem kann man mit wig löten verzinkte bleche löten, der draht kann also immer mal hilfreich sein..

zur frage selbst kann ich nur schreiben: nachdem nach der ersten grundreinigung mit zitronensäure meines weichgelöteten kessels die lötstellen schön grau wurden und auch beim abtrocknen die tücher grau verschmutzt waren habe ich für mich entschieden die finger davon zu lassen. ich finde es unangebracht bei gesundheitsbedenken nach antworten zu suchen dass eh nix passieren kann, da verlass ich mich doch lieber auf materialien wo sicher alles unbedenklich ist.

RE: Lötzinn

Alambix am 02.05.2015 20:59:49 | Region: Eburonien
Hallöchen,

Ich mache mir auch schon seit einiger Zeit Gedanken, mir eventuell eine kleine Reflux-Anlage zu bauen. Neben der Materialfrage für das Steigrohr beschäftigt mich dann auch die Frage nach der geeigneten Verbindungstechnik und dazu passenden Gerätschaften. Und wie immer so effektiv, einfach und billig wie möglich. Hier im Forum ist dann auch öfter was zu lesen über Schweißen und Hartlöten, aber unterm Strich bin ich mehr verwirrt als aufgeklärt. Nach meinen bisherigen Recherchen habe ich folgenden Eindruck gewonnen: Zunächst mal alles abhängig davon, was man machen will. Kupferrohre bis 28 mm Weichlöten mit Lötlampe, Edelstahl auf Edelstahl mit WIG-SG und Kupfer (bzw. Messing) auf Edelstahl Hartlöten. Aber mit Was? Propan, Butan, Mischgas oder Acetylen? Baumarkt-Geräte schneiden bei den Kundenrezensionen eher nicht so gut ab. Scheinen bei dünnen Blechen wohl gut zu gehen, aber bei etwas dickeren Kupfer- od. Edelstahlrohren wohl eher nicht. Und eigentlich möchte ich aus Sicherheitsgründen auch nicht unbedingt eine große Acetylenflasche im Haus haben.
Nun bringst Du wieder etwas (für mich) Neues ins Spiel: MIG Löten. Ich dachte immer die Domäne für MIG/MAG wäre Baustähle und Autobleche. Nun habe ich auf IN tatsächlich auch gelesen, dass es für Edelstähle geeignet ist, aber hauptsächlich doch für Zinkblech. Was für Geräte braucht man dann für unser Hobby? Kann da eventuell auch jemand anders was empfehlen?

Schöne Grüße

Alambix

RE: Lötzinn

karl am 07.05.2015 20:06:25 | Region: daheim & umgebung
billig geht nichts beim mig löten du brauchst schon ein gerät welches bei 30 A einen sauberen lichtbogen hat. für österreicher kommt hier sowieso nur die rote F.....s aus wels in frage und da hast du gleich 2 tausender und mehr los. da kannst du billiger in ungarn eine brennerei kaufen da es dort bis 100 liter legal ist und du in der eu das teil einfach geliefert bekomst.......

RE: Lötzinn

Tim am 03.05.2015 09:35:17 | Region: Osten
Danke für deine Antwort!
Naja du hast schon recht, dass man lieber auf Nummer sicher gehen sollte, aber nicht verwenden will ich sie jetzt auch nicht.
Ich denke mir nur, dass viele hier im Forum geschrieben haben, dass sie ihre kühler und so weichgelötet haben und nur den Kessel nicht. Aber selbst wenn sich etwas im Kessel löst dürfte das ja bei der Destillation nicht mitgehen.
Ich werde einfach einen bekannten Lebensmittelchemiker von mir fragen und ihm eine Probe zum untersuchen mitgeben bevor ich meinen Schnaps drinke.
Mfg
Tim

RE: Lötzinn

Einäugiger Pirat am 04.05.2015 17:38:45 | Region: Ecke Mars
Das zusammenlöten mit Trinkwasserlot ist unbedenklich. Einfach vor dem ersten Lauf mit Wasser ordentlich durchspülen, bzw. mit Wasser destillieren. Wichtig ist es, das Flußmittel abzuwaschen. Du hast ja auch in modernen Häusern noch teilweiße Trinkwasserleitungen aus Kupfer, wenn das Lot giftig wäre, würde man es ja nicht so deklarieren (dürfen).
Zur info:
Giftig wird es vorallem bei Quecksilber (Hg) und bei Blei (Pb) haltigen Metallen, da diese bei Destillationstemperaturen gasförmig werden und im Kühler ins Destillat wandern, bzw. du es einatmest. Bei deinem Lot sind knapp 270°C nötig um es überhaupt flüssig zu bekommen, also alles easy. Wenn du eine Rückversicherung brauchst, google mal die Toxikologie von Zinn (Sn) und Kupfer (Cu).

Gruß, der Einäugige Pirat

RE: Lötzinn

Ed am 07.05.2015 10:54:46 | Region: Hier
Hallo ,
Also ich lese hier nun auch schon seit fast einem jahr mit , und habe damals aufgrund dem was ich gelesen habe, hartgelötet . Weil ich dann doch verunsichert war ob sich nicht doch irgendwelche Stoffe aus dem weichlot lösen könnten . Ich habe aber auch nur das nötigste gelötet und zwar den Teil der sich vom geistrohr zum kühler hin verjüngt . Bei den meisten Sachen (Aldi Wein , Zuckerwasser Maische , Schlehen Maische , Zitronen säure, Wasser....et.cetera ) kam nur klares destillat heraus ,aber bei Korn Maische hatte ich immer kleine Partikel im destillat,die teilweise schwarz teilweise kupferfarben waren ,sowie einen silbrigen Schimmer , und auch nur beim brennen der sauren Maische und es wurde mehr je länger der brennvorgang dauerte . Wenn ich dann den feinbrand machte war wieder alles ganz klar . Ich habe mir alle fittinge die ich für die Reduzierung brauch neu besorg und stecke sie nur noch zusammen mit teflonband dazwischen und habe somit keine einzige lötstelle mehr . Jetzt muss ich nur noch sehen was kommt wenn ich mal wieder eine corn Maische brenne , aber wegen irgendwelchem Lot oder flussmittel brauch ich mir keine Gedanken mehr machen . Wollte das nur mal so loswerden , danke 😉.
Schönen Gruß Ed scot

RE: Lötzinn

der wo am 08.05.2015 11:17:49 | Region: da wer
...aber die Anlage aus Ungarn ist weichgelötet...

Allerliebster Pirat!
Quecksilber im Lötzinn? Bringst du da nicht was durcheinander? Und "bleihaltige Metalle" kannst du mit deiner Destille verdampfen???

die Beiträge von Mondscheiner
hier:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20041107224832-01-01-01-01.html#20041107224832-01-01-01-01
und hier:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20040926082707-01-01-01-01-01-01.html#20040926082707-01-01-01-01-01-01

ich finde, Spaltlötungen kann man mit (bleifreiem) Weichlot machen. Aber nicht, weil es für Trinkwasser zugelassen ist, sondern weil es sich auch in Alkoholdampf kaum löst, weil Zinn einen relativ hohen Grenzwert hat und weil wir unseren Schnaps ja nicht literweise zu uns nehmen, bzw wenn doch, wir dann andere Probleme zuerst bekommen.

Gruß, der wo

RE: Lötzinn

Einäugiger Pirat am 08.05.2015 17:39:53 | Region: Ecke Mars
Liebster der wo,

ich wollte denen die Angst vor SnCu Lot nehmen. Im Allgemeinen gehören Hg und Pb haltigen Metalllegierungen und deren Reinform zu den toxisch bedenklich Metallen, deshalb auch "zur Info". Pb verdampft erst bei 1744°C, wirkt aber in vielen organischen Verbindungen krebserregend. Ich möchte nicht ausschließen, dass diese organischen Blei-Verbindungen bei dem sauren Medium einiger "Maische-Experimente" nicht doch entstehen könnten. Und ich gehe davon aus das Tim, Tickle, und die ganzen Moonshiner, nicht bei Whiskey bleiben werden.

Nur mal so als Denkanstoß: Spätestens beim Verarbeiten von bleihaltigem Lot ist das Risiko entstehender Dämpfe gegeben, die sich in der Lunge, Atemwege etc. anreichern und toxisch wirken können. Da braucht es keine 98°C Dauerfeuer aus dem Brennkessel und 94°C an den Lötstellen. Wiki sagt abschließend dazu, was übrigens auch in einschlägigen Chemiefachbüchern steht:

"Elementares Blei kann vor allem in Form von Staub über die Lunge aufgenommen werden. Dagegen wird Blei kaum über die Haut aufgenommen. Daher ist elementares Blei in kompakter Form für den Menschen nicht giftig. Metallisches Blei bildet an der Luft eine dichte, schwer wasserlösliche Schutzschicht aus Bleicarbonat. Toxisch sind gelöste Bleiverbindungen, sowie Bleistäube, die durch Verschlucken oder Einatmen in den Körper gelangen können. Besonders toxisch sind Organobleiverbindungen, z. B. Tetraethylblei, die stark lipophil sind und rasch über die Haut aufgenommen werden."

Defacto: Trinkwasserlot ist eine gute Alternative, die dem umständlichen MIG Löten und Hartlöten gegenübersteht. Wie der wo schon angedeutet hat, bei den Destilliertemperaturen von Alkohol würde ich mir keine Sorgen machen, da die 227°C Schmelztemperatur des einfachen Trinklotes nicht erreicht werden und Zinn (Sn) toxikologisch unbedenklich ist. Nimmt bitte nur Abstand von allem was eine chemische Kennzeichnung von Pb und Hg hat.

Der Einäugige Pirat

RE: Lötzinn

der wo am 11.05.2015 11:03:42 | Region: da wer
Ich fand deine Begründung für die Unbedenklichkeit des SnCu-Lots nicht in Ordnung, sie suggeriert, daß alles, was Trinkwasserzulassung hat und die Hitze aushält, für uns geeignet wäre.
Und du schreibst bez Blei von gasförmig, nicht von Staub... wobei ich auch nicht weiß, wie beim Destillieren mit einer Destille mit bleihaltigem Lot Bleistaub entstehen soll.
Alle Metalle in unseren Destillen bilden Oxide und Salze, diese sind verschieden löslich und verschieden giftig und werden wenn gelöst teilweise ins Destillat mitgeschleppt. Aus der Löslichkeit und der Giftigkeit ergibt sich, ob, als was (zB Rohrmaterial oder lediglich als Lot) und wo (zB im Dampfweg oder im Kessel) das Material für unsere Sache geeignet ist. Toxikologisch unbedenklich ist Zinn jedenfalls nicht.

Ich bin nicht deiner Meinung, daß einfaches Durchspülen oder Wasserdestillieren reicht, um die Anlage nach dem Löten zu reinigen, nicht speziell wegen dem Lot, eher wegen der Kupferrohre.

Und was meinst du mit dem Quecksilber? In welchem Lot bitte ist Quecksilber? Genausogut könntest du hier vor Plutonium oder Handystrahlen warnen. Oder du verwechselst das mit dem tatsächlich in vielen Hartloten vorkommenden giftigen Cadmium.

RE: Lötzinn

Einäugiger Pirat am 11.05.2015 18:38:56 | Region: Ecke Mars
Gut das wir anderer Meinung sind, ist auch nicht weiter schlimm.

Wahrscheinlich hast du von Quecksilber in Lötmittel nichts gehört, da die Konzentration in Metallen seit 2006 durch RoHS weiter eingeschränkt wurde. Der Anteil liegt mittlerweile bei <0,1% Hg. Vor 2006 gab es einige Spezial Lötmittel (Sonder Lotmittel Gruppe C), die ich wohl aufgrund der verstrichenen 9 Jahre nicht mehr so leicht googeln kann, zumindest finde ich nichts mehr. Ich habe hierzu für dich mal folgendes gefunden:

"Die RoHS-Vorschrift gilt nicht für Batterien, Werkzeuge, für Lötmittel mit hohem Schmelzpunkt, Glas in Kathodenstrahlröhren und Leuchtröhren, Quecksilberdampflampen, keramischen Komponenten und bestimmten Legierungen für spezielle Applikationen. Während die 2002/95/EG besonders für die EU-Nationen gilt, sind ähnliche Maßnahmen in verschiedenen anderen Ländern vorgeschlagen und angenommen worden."

Zusätzlich gibt es ein Patent, das Hg als Legierungsbestandteil mit einbezieht http://www.google.tl/patents/DE19930190C2?cl=de

Hier ein Sicherheitsdatenblatt der Firma Rothenberger für das Fittingslot 3: http://media.bahag.com/assets/42/94/429475_19599165.pdf

Da die Richtlinien nach REACH deutlich schärfer geworden sind und dort immernoch keine Kennzeichnung, keine H und R Sätze vorhanden sind, sind nach meiner Kenntnis die Stoffe als toxikologisch unbedenklich einzustufen.

Des Weiteren ist bei meinem Auszug über das Thema Blei auch die entstehenden Dämpfe mit einbezogen. Naja, man kann sich Aussagen ja auch immer zurecht biegen, so wie die Politik und die deutschen Medien heutzutage.

RE: Lötzinn

der wo am 12.05.2015 10:57:50 | Region: da wer
In der Sache um die es hier ja eigentlich geht, sind wir uns ja einig: Der Verwendbarkeit von bleifreiem Weichlot.

RE: Lötzinn

Einäugiger Pirat am 17.05.2015 18:45:17 | Region: Ecke Mars
Hallo der wo, ja da sind wir uns einig, auch nach deiner Argumentation vollkommenes zunicken.

Lieben Gruß, Der Einäugige Pirat