Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

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Hochprozentiges Experiment

Grog am 13.10.2015 15:39:19 | Region: Atlantik
Hallo allerseits,

braeuchte mal guten Rat von den erfahrenen guys in diesem Blog.
Und zwar moechte ich meine 30L Milchkanne (aehnlich Anlage 181 in der Fotogalerie) fuer die Destillation von einer Zuckermaische (25L Wasser, 6Kg Zucker, 50ml Biogen-M und Alcotec Triple Still Hefeset) optimieren um damit hochprozentigen Neutralen zu destillieren.

Klar waere es einfacher einen Reflux-aufsatz zu basteln oder kaufen, aber da ich nicht die noetige Ausruestung habe und nicht (da ich das Teil ja nur wegen des hochprozentigen benoetigen wuerde) gross Kroeten rauswerfen moechte, habe ich mir folgendes ueberlegt:
Habe noch einen (ur)alten oxidierten Schlangekuehler aus CU, welcher ziemlich biegsam und modellierbar ist.
Ausserdem hatte ich bei meinem letzten Versuch fuer einen Orangen-Zimt Destillat an der Innenseite des Drehdeckels einen Spitzsieb aus Edelstahl verbaut gehabt.

Nun mein (McGyver)Einfall:
1. Spitzsieb mit Edelstahl-schwaemme fuellen;
2. Schlangenkuehler in den vertieften Deckel (21cm Durchmesser) schneckenfoermig reinlegen und an den Liebigkuehler Wasserkreislauf ranmachen;
3. Deckel mit Wasser fluten (22mm 15cm hohes Steigrohr ist dann die ersten 5cm in Kuehlfluessigkeit), evtl. noch Eiswuerfel rein.

Wuerde ich nun mit den geplanten Massnahmen eine bessere Retifikation erzielen um so besser Alkohol und Wasser (letzteres verfluessigt sich ja wieder als erstes) zu trennen?
Wie siehts mit eventuellen Ueberdruck im Kessel aus?

Waehre schon zufrieden wenn ich an einem Endresultat von 3L 85-90°igen neutralen Destillat komme, brauche es nur um Limoncello zu fabrizieren. Fluessig Aktivkohle ist bei der Triple Still Hefe von Alcotec auch schon dabei.

MfG,
Grog

RE: Hochprozentiges Experiment

der wo am 15.10.2015 09:44:22 | Region: da wer
Hm, klingt interessant. Bringt sicher was. Wie viel, musst du wohl selber ausprobieren... Aber wohl immerhin mehr als ein Steigrohr mit Edelstahlschrubbern ohne Rückflusskühler. Es passt aber dann natürlich viel weniger Maische in den Topf.
Ein minimaler Mehraufwand wäre, die Wasserkreisläufe zu trennen. Am Wasserhahn einen Verteiler mit zwei Kugelhähnen dran. Dann könntest du das auch bei Aromabränden verwenden, um den Vorlauf besser zu konzentrieren und das Ende des Mittellaufs nach hinten zu schieben.
Die Schrubber reinlegen, nicht stopfen, dann passt das mit dem Druck.

Aber eigentlich würde ich dir eher empfehlen, einfach mehrmals zu brennen, dreimal. Mit Verdünnen dazwischen, so wie hier beschrieben:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20150924154720-01-01.html#20150924154720-01-01
Geht auch mit der Triple Still und 6kg/25l. Ist eine gute Hefe, aber zu teuer. Die beigefügte Aktivkohle ist nicht besonders effektiv, bringt nicht so viel wie Aktivkohle nach dem Brennen.

RE: Hochprozentiges Experiment

Grog am 15.10.2015 19:26:05 | Region: Atlantik
Danke fuern link, werd das mal versuchen.
Welche Hefe wuerdest du empfehlen um auf lockere 12% zu kommen?

RE: Hochprozentiges Experiment

Hydroxyethan am 16.10.2015 18:15:45 | Region: Europa
Backhefe!

MFG Hydroxyethan

RE: Hochprozentiges Experiment

Grog am 17.10.2015 12:34:05 | Region: Atlantik
Huch Leutchen, die Nacht war lang und die Lektuere nun Morgens auch... ich glaub bis ich mir das Zeug alles besorgt habe bin ich mit ner Premium-Hefe billiger dran, habe ja keinen 1000L Fermenter :D

@Wo, so PI mal Daumen im Supermarkt gibts: Zitronensaeure 1?, Tomatenmark 1?, Magnesiumsulfat - keine Ahnung wo ich das bekomme, aber Magnesiumtabs fuer Krampf-gebeutelte Sportler gits da auch um 1.5?, muss halt gucken ob da kein Vitamin-C drinnen ist da mir sonst die Yeasties boese sind. Das waer dann mal die Birdwatchers-Methode.

@Hydroxyethan, also ich weiss nicht was du arbeitsmaessig machst, aber so wie von dir beschrieben, vermute ich dass du dir zwischen nen Boembchen und ner Sprengfalle mal schnell ein Schnaeppschen fuern Durst brennst :D

Scherz beiseite, danke euch beiden fuer die Links, die erste (u. einfachere) Methode koennte ich mal versuchen. Da ihr euch schon mal hier eingelinkt habt, koennt ihr mir sagen obs dann so klappt?

- 25L Wasser
- 6Kg Zucker
- 250g Tomtatenkonzentrat (einfach oder dreifach Konzentrat?)
- Zitronensaft einer Frucht, evtl. wieviel Zitronensaeure oder noch besser 50ml Biogen-M (dann bleibt der PH-Wert auch niedrig)?
- 80g Hefe (erst rehydrieren oder direkt in die Zuckerloesung?)
- Magnesiumtabs, wieviel und muss das sein??

Wie immer Danke im Voraus!

MfG,
Grog

Birdwatchers, Neutralmaische mit Tomatenmark

der wo am 18.10.2015 12:48:33 | Region: da wer
Magnesiumsulfat heißt auch Bittersalz und gibts im Gartencenter. Oder in Lebensmittelqualität im Drogeriemarkt oder Reformhaus, nennt sich dann oft auch Fastensalz, Epsom Salz... Magnesiumtabletten sind nicht das gleiche.

-25l Leitungswasser, am besten etwas warm, Hefezugabe bei so 28°C
-6kg Zucker
-250g Tomatenmark aus der Tube. Gibts da verschiedene? Nimm einfach das billigste normalste vom Discounter.
-Luft reinrühren und dann 5 Tütchen Trockenbackhefe (je zwischen 7 und 10g) draufstreuen oder reinrühren.
-eher warm stellen, 28° wären durchaus ok, sonst dauerts halt ein bisschen länger.

Optional:
-5g Zitronensäure. Oder Biogen wie draufsteht. Damit der pH von Anfang an unten ist.
-5g Calciumcarbonat, damit der pH nicht weiter runterrutscht
-1-5g Bittersalz (bin mir auch nicht sicher, ob das sein muss... aber Magnesium ist gut, Schwefel ist gut...)
-hast du nicht irgendeinen Dünger rumliegen? Dann tu 1 Esslöffel voll dazu. Oder wenn du es genau wissen willst, studier noch ein bisschen den angegebenen Thread.
-3 Vitamin-B-Komplex-Tabletten. Auf möglichst hohen B1/Thiaminwert achten.
Mit Dünger und Thiamin reichen dann auch 2 Tütchen Hefe

Hydroxyethan hat übrigens zwischen Bömbchen und Sprengfallen auch die von dir im anderen Thread bestaunte 214 gebaut. Er nennt sie Hydroxyethanrefluxrektifikatörchen... oder so ähnlich.

RE: Birdwatchers, Neutralmaische mit Tomatenmark

Grog am 18.10.2015 19:05:48 | Region: Atlantik
Habe den mineralischen Pulverduenger fuer mein Limetten- und Orangenbaum. Da ist laut Packung Stickstoff, Phosphat, Kaliumoxid, Phosphor, Bor, Kupfer, Eisen, Mangan, Molybdaen und Zink drinnen. Das Zeug stinkt aber fuerterlich!
Also wenn's was bringt kann ich ohne weiters ein EL davon entbehren.
Koennte dann noch wegen des Bittersalzes gucken.

Wie hoch (in Sachen Alkoholausbeute) kommt man mit der Birdwatchers Methode raus und wieviel mehr schafft man mit der auffrisierten Methode?

Hydroxyethan koennte mit dem Teil glatt Neutralen aus einer gegaerten Kuh brennen! :D

RE: Birdwatchers, Neutralmaische mit Tomatenmark

Hydroxyethan am 19.10.2015 00:54:56 | Region: Europa
Bringt mich nicht auf Ideen!

MFG Hydroxyethan

RE: Birdwatchers, Neutralmaische mit Tomatenmark

der wo am 19.10.2015 10:49:43 | Region: da wer
Na du bekommst dasselbe raus wie immer, wenn alles gut geht, also bei 6kg Zucker + 25l Wasser = knapp 29l 12-12.5%. Mehr % würde ich ohne Dünger und Vit-B nicht versuchen. Mit Dünger+B aber auch nur max 13.5%. Ich hab bei meinen Versuchen mit diesem Wert ohne Dünger+B nach 2.5 Wochen noch immer 2 vol% zu wenig gehabt, das beeinträchtigt dann auch etwas den Geschmack. Mit Dünger+B und dafür weniger Hefe hab ich nach 2 Wochen die geplanten 13.5% erreicht, wobei in der zweiten Woche nur noch die letzten 2 vol% dazukamen.
Wenn du nur auf 12-12.5% gehst, ists etwas einfacher und vielleicht auch ohne Dünger machbar.
Theoretisch ist der Dünger+B auch durch einfach mehr Hefe kompensierbar, ich weiß aber nicht, ob ich dir das empfehlen soll, da ich nicht weiß, was genau das am Ende für den Geschmack bedeutet. Es gibt da gerade jemanden bei homedistiller, der in 6h auf 8vol% gärt, nur mit (Unmengen von) Hefe und Bittersalz, wobei er wohl noch darauf kommt, daß das Bittersalz gar nicht viel bringt. Ist wahrscheinlich wirtschaftlich (auch Backhefe in diesen Mengen ist recht teuer) und geschmacklich eine Irrsinn, aber es ist interessant.

Dein mineralischer Pulverdünger stinkt? Ein organischer, der aus Schlachtabfällen und Fäkalien zusammengepappt ist, ok. Aber mineralischer ist doch eigentlich geruchsarm? Sogar die flüssigen? Hm.
"Also wenn's was bringt kann ich ohne weiters ein EL davon entbehren." Dünger (va Stickstoff) ist das, was am meißten bringt.

Ah, da gibts doch diesen Fuselwhisky "Famous Grouse", der mit dem Auerhahn drauf. Jetzt weiß ich endlich, wie der hergestellt wird...

RE: Birdwatchers, Neutralmaische mit Tomatenmark

Whisky Leerer am 19.10.2015 12:03:04 | Region: Chemieraum
Wo wir gerade beim Thema Gärdauer sind, wie lange brauchen eure Maischen im Schnitt, bis die durch sind? Bei mir spielt der Faktor Zeit keine besonders große Rolle, deshalb nehme ich oft Hefe von einem schon gärenden Ansatz, mache mit etwas Saft einen Starter und impfe damit die Zuckermaische. So gärt sie schon einige Wochen, kommt aber fast immer auf 11-12% vol.
Ich habe bisher kein Bittersalz verwendet, sondern jeweils 5g DAP (Diammoniumhydrogenphosphat = Hefenährsalz), Kaliumnitrat (Salpeter = Dünger aus dem Gartencenter; Früher problemlos im 25kg Sack bestellbar), KAS (Kalkammonsalpeter --> Gartencenter), Tomatendünger und 100g Tomatenmark je 10l.
Die Kosten belaufen sich praktisch nur auf Zucker, Tomatenmark und ab und zu einen Ausflug mit der Gasflasche nur nächsten LPG-Säule *hust*, wenn der Rest schon vorhanden ist, wie z.B. der erwähnte Sack Dünger, den ich mal in meiner Jugendzeit gekauft habe, aber nicht um damit Schnaps zu brennen ;)

RE: Birdwatchers, Neutralmaische mit Tomatenmark

Grog am 19.10.2015 22:50:46 | Region: Atlantik
@Wo, das Zeug stinkt im Sinne ich wuerd es mir nicht im Mund stecken, halt eben unangenehm in der Nase. Nach Fekalien nicht, also nicht wie der verrottende Komposthaufen oder ne Jauchengrube... arme Citrusfruechtchen!

Jedenfalls ich versuchs mal mit dem Birdwatchers+Duenger und guck was dabei rauskommt, 6Kg Zucker reichen mir allemal, 12% ist schon mehr als ich mir von sowas erhofft haette und mit den Zutaten mehr als wirtschaftlich. Ausserdem muss es ja erst Raugebrand werden und auf Kohle gelegt oder halt durchgelassen werden, wie auch immer. Hoffe dass man halt mit ner Potstill dann auch was Neutral-aehnliches rauskriegt. Probieren geht ueber studieren.

@Hydroxyethan, versuch mal den Vorschlag vom Wo. Wenn du den Auerhahn auch noch lebendig im Zuckerbad gibst, produziert dir der Vogel sicher noch ein wenig Stickstoff :D :D :D

@Whisky Leerer, bezueglich Gaerdauer bei Zuckermaische bin ich dir keine Hilfe, die beiden Chemiker aber sehr wohl ;) Aber schaetzungsweisse haengt halt alles wie auch bei anderen Maischen von der Anzahl der Yeasties ab. Also mit Gaerstarter oder ohne, bzw. benutzt du die normale Menge an Hefe oder die zehnfache...

Da ihr aber alle die Tomatenkonzentrat-Methode schon benutzt, ist diese auch fuer andere Maischen benutzbar oder gibt's da nur Einbusen im Vergleich mit den Reinzuchthefen der Hersteller? Denk da gerade an Rum, wo ich normalerweisse sowieso keine Naehrsalze verwende.

RE: Birdwatchers, Neutralmaische mit Tomatenmark

der wo am 21.10.2015 12:24:23 | Region: da wer
"Tomatendünger und Tomatenmark" Respekt, das ist dann die am feinsten aufeinander abgestimmte Rezeptur. Hutzieh
"der erwähnte Sack Dünger, den ich mal in meiner Jugendzeit gekauft habe" Ah, auch Bömbchen gebastelt wie Hydroxyethan... und das vor Youtube. Hutzieh

für andere Maischen:
Bei Getreide nehme ich Backhefe. Hab aber auch schon mal alcotec whisky genommen, war auch gut. Gerade als Hefe identifizierbare Gerüche im Brand reduzieren sich mit der Lagerung anfangs sehr schnell bzw wandeln sich wahrscheinlich in was anderes. Das ist dann sehr unübersichtlich und ein Parallelversuch mit exakt den gleichen Bedingungen schwer. Daß wir das nicht so ernst nehmen wie die Bierbrauer, liegt natürlich daran, daß wir ja den größten Teil des Hefegeschmacks wegdestillieren, und dann vor allem bei Holzgelagertem sich sowieso alles nochmal wandelt. Andererseits, wenn man liest, daß manche Whiskybrennereinen zB mehrere Hefestränge parallel einsetzen, wenn das nicht nur Marketing und autoritäre Tradition (niemand weiß mehr, warum das so gemacht wurde, immer vom Meister zum Lehrling weitergegeben, der dann irgendwann selber Meister ist und durch sein autoritäres Auftreten verhindert, daß der Lehrling etwas fragt, worauf er keine vernünftige Antwort hätte...) ist, gibts da wohl was zu entdecken, was aber erst nach langer Lagerung abschließend zu bewerten ist. Und ich weiß ja auch nicht, ob in 5 Jahren die Hefe von Aldi immer noch die selbe ist. Es gibt einfach sooo viel Sachen, die man ausprobieren könnte, da muss man sich bei einigen Dingen auf Bewährtes verlassen. Was soll ich verschiedene Hefestämme für Bourbon ausprobieren, wenn ich über 10l davon aber noch keinen Rye lagere? Da probiere ich doch zuerst am Maischen von Rye rum. Und danach mache ich wahrscheinlich lieber was ganz anderes.
Für Obst genieße ich halt immer noch gerne die Vorteile von Turbos, daß man den Eimer gefahrlos öffnen kann, zB um nachzustampfen und natürlich den hohen Ertrag, damit das im Schweisse meines Angesichts gesammelte und gemaischte Obst nicht nur ein paar Gläschen hergibt.
Ob du mit Backhefe Nährstoffe brauchst, hängt von den Nähstoffen in der Maische und den angepeilten % ab. Ein on the grain Bourbon 10% oder ein geläuterter Malt 7% brauchen jedenfalls keine Nährstoffe. Obst-Maischegärungen ohne Zuckerzugabe normalerweise auch nicht, Saftgärung je nach % oft schon. Wenn du bisher bei deinem Rum ohne Nährsalze ausgekommen bist, wird das auch mit Backhefe gehen. Ein Löffelchen Dünger vereinfacht die Gärung. Und beschleunigt sie aber auch, weswegen du zumindest bei Obst dann eine niedrigere Temperatur brauchst.