Die Destillation von Schnaps

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RE: @alois Erfahrungsaustausch
Von: Alois am 22.11.2004 17:54:25 | Region: Süden
Also gut, Mischa, hier ist ein ausführlicher Bericht. Das ist aber bitte kein Rezept, sondern nur eine Beschreibung!

Die jeweils verwendete Ceranplatte ist ziemlich paßgenau mit dem Boden des kleinen oder größeren Kessels. Die Herdsteuerung hat 9 Stufen, die Leistungszuordnung zu den Stufen ist nicht bekannt. Beginn mit max. Leistung (S 9), 3l-Kessel ohne, größerer mit Rührer. Bei ca. 65 C Dampftemperatur zurückschalten auf S 6, wenns zu tröpfeln beginnt evtl. noch weiter zurück. Die Prüfung ist immer sensorisch, das Thermometer gibt nur in etwa den aktuellen Punkt in der "Brennkurve" an. Bei 3 l Maische wird mit einem sauberen Finger (ohne Seifengeruch!) immer wieder ein Tropfen Destillat auf den Handrücken gerieben. Dadurch ist der Vorlaufton sehr gut erkennbar (Tip von einem Profi-Brenner, funktioniert bestens). Bei größerer Menge wird 10ml-weise fraktioniert und ggf. verdünnt. Riechen am geleerten Tulpenglas ist manchmal besser als schmecken, der Geruchssinn geht nicht so schnell in die Sättigung wie der Geschmackssinn.

Erst wenn der Vorlauf sicher raus ist, wird auf S 7 geschaltet. Auch der Mittellauf wird wieder fraktioniert sobald 88/89 C erreicht sind oder, bei größerer Menge, das Destillat etwa 60% hat, in Portionen abhängig von der erwarteten Gesamtmenge. Jede Fraktion kommt in einen Edelstahlbecher, der nur zu etwa 1/4 gefüllt wird. Ein beginnender Nachlaufton ist dann sofort erkennbar, wenn man die Nase tief hieneinsteckt.

Als Anhänger des Einfach-Brennens verwende ich meistens ab ca. 60% A sehr behutsam einen Dephlegmator, dazu muß dann die Heizleistung erhöht werden auf S 8. Das kann allerdings "Aroma kosten".

Ab Nachlaufbeginn wird max. geheizt oder verworfen.

Bei 3 l dauert das Ganze ca. 1 bis 1 1/2 Stunden, sonst bis zu 3 Stunden, incl. Nachlauf.

Gruß
Alois
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