Die Destillation von Schnaps

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Wozu Turbohefe ?
Von: Weißnix am 21.08.2006 21:20:18 | Region: westsüdwest
Wenn du dich schon einige Zeit hier herumtreibst wirst du mit Sicherheit auch gelesen haben daß Apfel nicht gerade zu den Aromareichsten Bränden gerechnet wird.

1. Dem würdest du mit einer "normalen", "guten" Weinhefe besser Rechnung tragen. Selber arbeite ich fast ausschließlich mit "Samos", die kann ich bei vorsichtiger Führung der Zuckerzugabe auch bis 20% hochziehen, ohne "Hefegeschmack" und ohne zu viel Aroma auszutreiben. Meine Maische schmeckt so lecker, die möcht ich manchmel grade so .. aus dem Fass verkosten ;-)

Zur Zeit habe ich drei Maischen jenseits der 17% und gären alle noch astrein. Sicher ... sie gären seit Anfang Juli ... das ist nicht gerade Turbo ... aber die Maische monatelang stehen lassen um den Hefegeschmack loszuwerden auch nicht, oder?

2. Der Zucker-Alkohol-Rechner links in der Menüleiste ist ne tolle Sache. Wenn du den Zuckergehalt deiner Früchte gemessen hast (Öchslemeter), kannst du direkt ermitteln was du noch an Zucker zugeben musst um deinen gewünschten Alkoholgehalt zu erreichen (wenn deine Hefe das Wunschziel packt).

3. Zuckerzugabe : Persönlich habe ich die besten Erfahrungen gemacht wenn ich bei einer 30Liter Maische nur Kiloweise, bei einer 60Liter Maische 1 maximal 2Kiloweise zugebe und dann jeweils warte bis die Hefe das ziemlich verbraucht hat (hat auch noch andere, Biochemische Gründe). In der Praxis kann das dann bedeuten daß du alle 2-4 Tage nachschüttest ;-) und .. fast hätt ichs vergessen : Temperatur moderat halten, wir wollen ja Maische vergären, keine Rakete bauen.

4. Verflüssiger zu Saft? Apropos : Saft .. wiso willst du deine Maische der Aromen in der Schale berauben? Du willst doch wohl keinen Apfel/Birnenmost machen sondern Brand, oder habe ich etwas falsch verstanden? Jag die Früchte durch den Muser damit die Maische schön fein wird und zieh die Gärung langsam auf, dann verflüssigt sich deine Maische von ganz alleine.

5. Hefe : Immer alles am Anfang, sonst macht es ja keinen Sinn. Am besten 2-3 Tage vorher einen Gärstarter mit 1Liter naturtrübem Apfelsaft, 3EL Zucker und deiner Hefe ansetzen damit der schon ordentlich brodelt wenn du die Maische ins Fass kippst. Dann den Gärstarter einrühren, da kann kaum noch was schief gehen.

6. Das tolle an diesem Hobby ist :

Richtig, du kannst letztendlich machen was du persönlich für richtig findest, schließlich soll es DIR Spass machen und DIR schmecken was du da braust.
1 bis 5 waren nur meine eigene, persönliche und evtl. Fehlerbehaftete, aber trotzdem recht gute Resultate liefernde Meinung zu dem Thema ;-)

Gruß und gutes Gelingen:
Weißnix
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