Die Destillation von Schnaps

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Beitrag:

RE: Türkisfarbene Flocken :-( ,
Von: Wendy am 25.03.2009 20:10:14 | Region: Southpark
Hummelfahrer hat am 16.Apr.2006 unter "Blaufärbung im Destillat" geschrieben:

Die Essenz der Sache ist, dass bei neutralen/basischen Maischen die Hefenährsalze (DAP) mit dem Kupfer der Destille reagieren und so die Blaufärbung hervorrufen. Also vor dem Brennen immer Säure messen und notfalls nachsäuern.

Dabei bezieht er sich auf folgende Info (zu finden bei http://homedistiller.org/):

Yeast and yeast nutrient both contain lots of ammonium salts (like DAP), which are very stable under acidic conditions, but which release lots of ammonia as the approach neutral conditions. Actually, you will start getting ammonia at about pH 5! Ammonia gas is very corrosive to copper, and you will find your condenser coil packed up with blue crystals after such a run (and blue alcohol too!).


Bei Wikipedia fand ich folgende Informationen:
Grünspan hat die Trivialbezeichnung Kupferacetat. Kupferacetat ist ein Farbpigment (Spanisches Grün) und zwar in den Farben Grün (auch Grünspan) bis Blau … und ist mäßig giftig.
Grünspan darf jedoch nicht mit den grünen Schichten einer Patina verwechselt werden…


Der von mir festgestellte Farbton (Türkis) trifft auf grün/blau zu. Ich gehe daher von Grünspan aus. Neu ist für mich, dass das Destillat keine Färbung aufweist sondern klar ist und türkisfarbene Kristalle (oder Flocken) enthält. Wegen der "mäßig giftigen" Wirkung werde ich es nicht trinken.

Neben dem bereits erwähnten Trocknen der Kupferteile nach dem Destillieren sollte auch der ph-Wert der Maische überprüft werden. Wenn dieser unter 5 liegt, sind keine Probleme zu erwarten. Auch dies ist eine neue Erkenntnis.

Als Ursache vermute ich Hefenährsalze, denn sonst habe ich alles "wie immer" gemacht. Beim Aufbau der Destille war mir kein Grünspan aufgefallen. Der ph-Wert wurde mit Milchsäure auf 3 eingestellt und sollte somit stabil geblieben sein.
Schwefel in der Maische scheidet aus (habe weder billigen Wein gebrannt noch den ph-Wert mit Schwefel eingestellt). Das durch Schwefel gebildete Kupfersulfat hätte eh zu einer Blaufärbung des Destiallates geführt...

Das mit einem Kaffeefilter gefilterte Destiallat hatte ich letzte Woche auf trinkstärke verdünnt. Die dadurch hervorgerufene Trübung lag im normalen Bereich. Inzwischen schwimmen allerdings wieder kleine türkisfarbene Flocken an der Oberfläche.


Grüße aus dem Southpark
Wendy

@Hans vom Bärbeli:
Im November letzten Jahres hatten wir uns eingehend über „Schnapps atmen lassen / einfrieren zwecks Aroma“ unterhalten. Ich hatte seinerzeit geschrieben, dass ich einen Teil des Destillates offen und den anderen verschlossen lagern wollte um die Auswirkungen aufs Aroma vergleichen zu können. Das Ergebnis wollte ich dir dann zu gegebener Zeit mitteilen. Leider war es dieser Brand, der dem Grünspan zum Opfer gefallen ist. Ich werd's später mal nachholen.
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