Die Destillation von Schnaps

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RE: alter Schnaps ?
Von: Wendy am 11.05.2009 12:30:12 | Region: Southpark
Mein lieber Knecht,

da bist Du auf eine richtige Goldader gestoßen. Ich empfehle Dir den Kauf einer Alkoholspindel. Mit dieser kannst Du den Alkoholgehalt der Destillate bestimmen. Wenn Dir dieser bekannt ist, kannst Du die Destillate auf Drinkstärke (40 bis 45% Vol) herabsetzen bzw. verdünnen.

Zum Verdünnen kannst Du destilliertes (entmineralisiertes) Wasser aus dem Baumarkt nehmen. Wichtig ist, dass das Wasser und das Destillat beim Mischen die gleiche Temperatur haben. Die erforderliche Wassermenge kann wie folgt ermittelt werden:

W = M x (A – B) / B

W = Menge des zuzugebenden Wassers
M = Menge des zu verdünnenden Alkohols
A = Konzentration [%Vol] des unverdünnten Alkohols
B = gewünschte Alkoholkonzentration [%Vol]

(Quelle: Schnaps brennen als Hobby, Seite 85)

Wenn Du die erforderliche Menge Wasser ermittelt hast, kannst Du diese LANGSAM und unter Rühren ins Destillat gießen. Danach das Destillat etwa eine Minute lang quirlen. Durch das Verdünnen wird das Gefüge des Destillates verändert. Es wird daher empfohlen das Destillat einige Wochen (etwa 2 Monate) verschlossen ruhen zu lassen.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst Du durch das Verdünnen eine Trübung des Destillates feststellen. Durch die geringere Alkoholkonzentration (die ja Sinn und Zweck des Verdünnens ist) fallen einige Stoffe aus. Diese werden mit Hilfe eines Faltenfilters (sieht aus wie ein Kaffeefilter) herausgefiltert. Vor dem Filtern musst du das Destillat etwa eine Woche in der Tiefkühltruhe lagern und direkt nach der Entnahme aus der Kühltruhe (also möglichst kalt) filtern.

Den erwähnten Faltenfilter gibt’s im Gartenfachhandel oder den landwirtschaftlichen Genossenschaften. Zur Not kannst Du auch zwei Kaffeefilter ineinander stecken und mit diesen filtern.

Auf KEINEN FALL würde ich auch nur einen Tropfen davon wegschütten. Nach all’ der Mühe hast Du eine echte Delikatesse. Die von Dir erwähnte lange Lagerzeit lässt auf ein Spitzenprodukt hoffen.

Jetzt, wenn Du die Ziellinie erreicht hast, haben die Destillate durchs Verdünnen und Filtern ihr Aroma verfeinert. Deine Sinne (Geruch und Geschmack) werden dir verraten, welche Destillate genießbar und welche nicht. Es ist übrigens eine Unsitte Destillate gekühlt zu trinken, der Kenner genießt stets bei Zimmertemperatur.


Es grüßt die Dich beneidende
Wendy
aus dem Southpark


PS
Die Behälter, die mit „Zum Einreiben“ beschriftet sind, enthalten mit hoher Wahrscheinlichkeit die Vorläufe der Brände. Diese fallen zum Beginn des Destillationsprozesses an und sind nicht zum Verzehr geeignet. Sie haben sich zum Einreiben bei Gelenkschmerzen bestens bewährt.
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