Die Destillation von Schnaps

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RE: Destille zur Herstellung von Ethanolkraftstoff
Von: Hydroxyethan am 06.10.2012 03:05:30 | Region: Europa
Hi, Dennis!
Du hast tatsächlich Pläne einer Charles 803 GEKAUFT? Das ist, wenn ich mich recht entsinne eine Konstruktion eines Neuseeländers oder Australiers aus den 90er-jahren, so was wie ein Nixon-Stone Klon. Da hatte ich grade Internet. Eine echte Antiquität! Eine LM-Destille mit für damalige Zeiten relativ hohen Werten, aber im Endeffekt schlecht proportioniert, das geht heute viel besser! Und mit 0,5l Brennblase? Vergiss es! Da ist Benzin selbst bei heutigen Preisen viel billiger und umweltschonender, vergiss nicht, Du brauchst ne Menge Zucker und Strom/Gas und in kleinem Maßstab ist der Prozesswärmeverlust VIEL zu hoch.
Meine Empfehlung: Bau eine gut berechnete CM- Destille (50, besser 100L Brennblase), leichter zu realisieren als LM oder VM, ausserdem kannst Du dann auch Aromabrände machen und sehr leicht Deine Packungen (Raschig-ringe, Murmeln, Edelstahlschrubber /-gewebe, neuester Trend: Tongranulat) variiren oder einen Plattenbaum oder Bubble caps einsetzen, wenn Du lieber statt virtuellen Platten physikalische Platten benutzen willst. Beachte die enormen Maischemengen, die Du verarbeiten musst! Schau Dir Anlage 214 an, das ist meine, die Suchfunktion liefert einen groben Erklärungstext. Sie bringt in ca 3 Std aus ca 45L 17% Maische ca 7 Liter 95% mit unter 2kg Gasverbrauch.
Thema Benzin/EtOH mischen: Tu das bloß nicht, Benzinmotoren können entweder NUR mit EtOH ab ca 85% oder NUR mit Benzin betrieben werden!!! (Resistente Leitungen und Dichtungen vorrausgesetzt) Warum, wirst Du fragen, wenn das doch bei E10 auch möglich ist? Weil dort das zugesete EtOH technisch mittels Azeotroprektifikation mit Cyclohexan oder Toluol entwässert wurde! Mischt Du Deinen Brand mit Benzin, fällt sofort das restliche Wasser (Brennen geht nur bis 95,6% C2H5OH/H2O Azeotrop) aus und sammelt sich unten im Tank. Findet der Motor gar nicht gut, da dort naturgemäss die Benzinleitung abgeht.
Was die Legalität betrifft: Muss ich Dich auch enttäuschen, für gewerbliche/industrielle Zwecke natürlich mit genau gleichen/strengen Auflagen möglich, Du als Privatmann? Vergisse es, hat in D-land meines Wissens bis jetzt noch keiner ausserhalb der bestehenden Regeln geschafft! Also: Keine Anlage kaufen, sondern selber bauen und gut berechnen, macht eh viel mehr Spass, Schnauze halten, Deinen Stoff NICHT verkaufen, sondern Dein neues Hobby in kleinem Kreis genießen, denn wo kein Richter da kein Henker...
Mit freundlichem Gruß, Hydroxyethan
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