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RE: Was ist eigentlich das prinzip einer reflux destille?
Von: der wo am 18.10.2014 14:29:02 | Region: da wer
Eine Erklärung wäre vielleicht der im Laufe des Brandes immer höher geregelte Reflux und seine kühlende Wirkung auf den Destillenkopf, die ja dann vielleicht auch über das Kupfer bei dem Thermometer messbar wird. Direkt am Thermometer rinnt der Reflux aber natürlich nicht runter, das habe ich kontrolliert. Diese Theorie würde einerseits die progressiv tiefere Temperatur gut erklären, andererseits müsste es mir auch die Messergebnisse bei Azeotrop versauen, dh ich müsste nach Vorlaufabtrennung immer noch Temperaturen unter 78.2°C in vollem Reflux erreichen, was ich nicht glaube, das werde ich beim nächsten Neuralalk aber nochmal überprüfen.
Was spannendes? Dann plauder ich mal ein bisschen:
Zur Zeit warten zwei Holunderbeerengeiste auf die Verkostung, einer mit 12%, einer mit 9% unterm Aromakorb, gleicher Frucht- und Alkeinsatz, zufälligerweise exakt dieselbe Edelbrandausbeute, den zweiten etwas höherprozentiger am Schluß gefahren (als mir wie beschrieben die niedrigen % aufgefallen sind...). Meine Nase ist aber zu, kränkel gerade etwas, hat gerade keinen Sinn etwas erschmecken zu wollen.
Dann hab ich einen Eimer für Backhefe-Experimente am laufen:
Zur Zeit noch original-birdwatchers, also Zuckerwasser für 13-14%, Tomatenmark, Zitrsäure, Bittersalz und Backhefe. War anfangs beeindruckt, da es sofortestens losging, blubberte zwar nie so schnell wie ein Turbo, aber absolut stabil. Die geforderten 28°C erreiche ich knapp (Heizmatte). Der Tomatengeruch verschwand nach ein paar Tagen, ich glaub, das Ergebnis wird toll, aber es dauert leider ewig, so 3 Wochen + Klärung. Und ich bin mir nicht sicher, ob nicht doch etwas Zucker übrigbleibt.
Danach werde ich das Rezept mal schrittweise variieren, mit den üblichen Verdächtigen, Dünger, B-Vitamine, Zucker invertieren oder weniger Zucker...Wenn mein Turboklar alle ist, wird dein Klärungsrezept probiert...
Apropos! Frage!: DAP ist ja ein NP-Dünger, 18-46, also mit vor allem viel P. Entspricht das den Anforderungen der Hefe? Also braucht sie mehr P als N? Braucht sie kein K (ich werde NPK-Flüssigdünger nehmen, hab verschiedene rumstehen, muss mich demnächst entscheiden)?
Bald wird sich dann auch wieder ein Neutralalk-Feinbrand lohnen, diesmal nur mit LM.
Dann kann auch wieder gegeistet werden (zB Weißdorn hab ich im Gefrierfach, Hagebutte wird nächste Woche gesammelt, Sanddorn kommt auch, Vogelbeer im Winter).
Wenn ich genug birdwatchers gemacht habe, werde ich in dem Eimer Fake-Whiskey probieren, Pferdemüsli mit Backhefe, mehrere Generationen, hab auch schon ein bestimmtes Produkt im Auge.
Dafür liegt hier auch schon etwas Weißeiche rum. Sticks sägen, wässern, trocknen, toasten, charren...
Außerdem hab ich hier eine alte schrottige 7-stufige Kochplatte mit 2kW rumliegen, mal schauen ob es damit einen Unterschied gibt. (Habe gaaanz weit im Hinterkopf die Idee, diese irgendwann umzubauen, eine 22cm 2.6kW-Platte einzubauen...)
Dann der Umbau auf 6 statt 3 Schrauben am Flansch...
Die Obstmaischen werden alle noch lange lagern (Kirsch, Weinbergpfirsich, Mirabelle), Zwetschge gärt gerade fertig, Quitte bekam heute die letzte Zuckerzugabe, eine weitere Maische mache ich vielleicht noch diesen Herbst.
Aber das alles sind natürlich die Möglichkeiten für ganz lange...
ist der Nick so seltsam? Wo ich aufgewachsen bin, gehört das zur Grammatik. Ein universell einsetzbares Relativpronomen, das ist doch was. Dessen Geltungsbereich aber in meinem Fall bitte nicht auf die Pronomen ausgeweitet werden kann (ich bin ja kein Schwabe). Und die Regionsangabe ist eine freie Variation darüber, welche diese Grammatik ad absurdum führt.
Noch Fragen?