Die Destillation von Schnaps

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RE: Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?
Von: baerbeli am 10.06.2015 11:05:08 | Region: Lönneberga
Lieber Michel,
bei uns in Lönneberga gibt man den Viez den Kühen und Schafen als Futter oder kippt es auf´s Feld. Die Schweine mögen ihn nicht.
Vergären würde ich das Zeug nie ( also den Trester )es entsteht zuviel Methanol - könnte sein, dass du das gerochen hast.
Allerdings:
ich habe gestern einen Wein getrunken, der 34 Monate auf der Hefe lag und "spontan" vergoren wurde, also ohne Reinzuchthefen. Von einem sehr bekannten Winzer von der Mosel. Das ist zur Zeit bei den Winzern die letzte Sau, die über den Weinacker getrieben wird. Google mal "Spontanvergärung".
Das klappt aber nur, wenn der Weinkeller schon älter ist und nicht superhygienisch gereinigt wurde. Klingt komisch, ist aber kein Widerspruch, weil die Hefen im Weinkeller sonst nicht gut sind.
Bis nach dem Krieg haben viele Winzer in Deutschland ihre Weine ohne Reinzuchthefen vergoren. Die ersten Reinzuchthefen( und auch natürlich die für Maischen) sind 1894 in Geisenheim in der Reinzuchtstation gezüchtet worden. Du wirst den Verantwortlichen sogar kennen, es ist der Herr Müller Thurgau, der auch den gleichnamigen Wein gezüchtet hat. ( An der Mosel mehr unter dem Namen Rivaner verkauft)
In den Jahrhunderten davor wurden also alle Maischen und Weine ohne Reinzuchthefen vergoren. Hefen gab es natürlich, aber das war meist ein wilder Haufen.
Gerade der Äppelwoi um Frankfurt herum wird in alten Beschreibungen als ziemlich gräuslich beschrieben.
Ich persönlich nehme nur Reinzuchthefen für Maischen und meine Obstweine, da ist man, und das schreibst du ganz richtig, auf der sicheren Seite, wenn man alles richtig macht. In meinem Obstweinkeller sitzen die Hefen allerdings auch schon überall an den Wänden. Du bringst mich da auf die Idee, es mal "spontan" zu versuchen. Vielleicht bringt das ja einen neuen Geschmack.
Zusammengefasst: Natürlich sollten alle Reinzuchthefen nehmen, weil sie nicht die Bedingungen im Keller haben wie Winzer und Brenner.
Zuletzt zu den Pflaumen: So wird der meiste Slobowitz gemacht bei den Bauern. Das geht auch fast immer gut, weil die Pflaumen sehr viel Saft bei der Gärung bilden. Natürlich muss man das Gärfass abdichten, sonst hat man am Ende ein Fliegenmus.
Herzlichst

der hans vom spontanen baerbeli
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