Die Destillation von Schnaps

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RE: Die richtige Hefe macht den Geschmack, deutscher Whisky
Von: der wo am 16.08.2017 12:40:57 | Region: da wer
Ich habe leider noch keinen deutschen Whisky verkostet. Aber daß die nach Obstler schmecken, hört man öfter. Woran kann es liegen?
-An den Zutaten sicher nicht. Es ist kein Problem das gleiche Malz und die gleiche Hefe zu bekommen.
-An den Destillen. Vielleicht ist das ein Faktor. Aber ein geringer glaub ich, da man an den Destillen die heute für Obst verwendet werden genug rumdrehen und modifizieren kann, sie also sehr vielseitig sind.
-An den Fässern: Eigentlich wäre es kein Problem, die gleichen Fässer zu bekommen. Aber da man es sich nicht leisten kann, den Whisky mind. 10 Jahre reifen zu lassen, nimmt man kleinere und zT frische Fässer.
-An der Brennweise. Nur Brennereinen die immer dasselbe machen haben ein eingespieltes Feints-Rerunning System. Das sorgt für Geschmacksintensität trotz Sauberkeit. Und falls die deutschen Brenner ihren Mittellauf beim Whisky wie beim Obst abtrennen, geht das natürlich auch schief. Weiß ich aber nicht. Auch wie sie den Rohbrand machen weiß ich nicht. Andere Destille bedeutet, daß eine andere Brennweise die wirtschaftlichste ist. Lange Fasslagerung hat auch Konsequenzen für die Abtrennung, was die Obstbrenner nicht gewohnt sind.
-Nur wenn man immer dasselbe in den Gärtanks hat, kann man unsteril arbeiten und sich damit ein Bakterienmix etablieren, der zum Charakter des Whiskies übrigens mehr beiträgt als die Hefe.

Whiskymalz bekommt man von Minch Malt, von Chateau und von Brewferm. Aber wenn man keinen Torfrauch braucht, geht auch jedes Pilsner oder Pale Ale. Damit würde ich anfangen.
Whiskyhefe gibts von Whitelabs. Die WLP045 ist wahrscheinlich der strain "M". Hier findest du was darüber:
http://whiskyscience.blogspot.de/2011/09/yeasts-pedigree-and-properties.html
Aber ich würde erstmal normale Backhefe nehmen.

Mit einer 2l-Destille ist es aber Sisyphusarbeit. Das zwingt dich im Vergleich zur Menge viel zu schnell zu brennen. Oder aufzuzuckern. Das macht dann mehr aus als die Malzsorte, Hefe oder was auch immer. Bau dir was größeres.

Im Prinzip is alles auch im Hobbybereich machbar. Aber jeder Whisky wird eine kleine Überaschung. Überlegungen wie "Ich mag Highland Park, die machen das so, also mach ich das auch so, dann bekomme ich den gleichen Whisky" funktionieren in der Praxis nicht. Und der Zeitfaktor lässt sich leider nicht ganz wegzaubern. Ein 12jähriger Schotte wird immer etwas haben was dein 1jähriger nicht hat.

Hier viel über Whiskyherstellung:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20151121120512-01.html
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