Die Destillation von Schnaps

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Anfänger - Einige Fragen zum Einstieg

derfuchs am 05.10.2018 00:39:17 | Region: Paderborn

Hey,

ich habe mich nun ein bisschen in das Thema eingelesen und würde es gerne mal versuchen mir meinen eigenen Alkohol herzustellen. Vom brennen bzw. destillieren möchte ich aber erstmal fernbleiben, da mir das doch noch ziemlich kompliziert erscheint.

Möchte erstmal nur klassisch mit Hefe und Zucker fermentieren.

Zuallererst, welche Hefe sollte ich am besten benutzen? Ich habe gelesen, dass die Turbohefe später einen starkem Hefegeschmack hinterlässt. Ist das bei allen Turbohefen so? Und wenn ja, welche Hefe sollte ich dann am besten benutzen bzw. welche hinterlässt am wenigsten Geschmack?

Gehen wir nun davon aus, dass die Gärung vollendet ist, auf YouTube sieht dann alles immer noch so trüb aus, ich gehe mal davon aus, dass das noch die aufgelöste Hefe ist. Gibt es einen Weg, den Alkohol ohne ihn zu destillieren zu reinigen/klären bzw. die Hefe größtenteils rauszukommen?


Ich danke euch für eure Zeit und freue mich auf eure Antworten.

derfuchs

RE: Anfänger - Einige Fragen zum Einstieg

Bonzo am 05.10.2018 08:21:30 | Region: FR

Hi Fuchs,


Als Anfänger kann ich dir nur das hier angebotene Buch ans Herz legen. Es beantwortet eigentlich all deine Fragen ausführlich. Auch welche Turbohefe kaum Geschmack hinterlässt.

Grundsätzlich ist es so, dass die Gärung beendet ist, wenn kein CO2 mehr gebildet wird. Nun ist das aber bei den Hefe-Zucker-Alkohol Gemischen so, dass die Hefe in sehr kleinen Partikeln sehr gut im Gemisch verteilt ist und dann sehr langsam zu Boden sinkt (Die Hefe in diesem Zustand komplett rauszufiltern ist nicht so einfach ist auch nicht üblich ). Kann schon mal einige Wochen (empfohlen wird eine Standzeit von etwa 6 Monaten) dauern bis sie total abgesunken ist und du ne klare Flüssigkeit hast die einen gewissen &-Satz Alkohol enthält. Dann schmeckt das Produkt auch nicht bzw sehr sehr schwach nach Hefe.

Ich würde dir raten, zum einen das Buch und zum anderen dich noch mehr in die Materie einzulesen. Nebenbei kannst du ja schonmal deinen ersten Ansatz laufen lassen um selbst Erfahrung zu sammeln.

Und noch ein Tipp, das Destillieren hört sich nur kompliziert an, ist aber das einfachste an der Schnappsherstellung ;) Die Technik an sich wurde schon vor hunderten von Jahre beherrscht. Warum solltest du sie nicht auch beherrschen können, soweit sie dir erlaubt ist...

RE: Anfänger - Einige Fragen zum Einstieg

Mike am 05.10.2018 09:01:13 | Region: Irgendwo

Wenn Du zunächst nicht destillieren möchtest, dann würde ich keine Zuckerplörre nehmen. Klar, Du bekommst dann schon einen irgendwie trinkbaren Alkohol. Aber dann kannst Du Dir auch den billigsten Wein im Bag kaufen, den der Discounter Deines Vertrauens zu bieten hat. Ich würde dann eher mit Fruchtweinen anfangen. Noch kannst Du Äpfel sammeln. Hagebutten kommen bald. Apfelwein macht man halt aus Saft und nicht aus Maische. Wenn es keine mobile Saftpresse gibt, wird das schwierig. Das Entsaften per Hand ist keine Arbeit, die Du wirklich machen willst. Zum Testen tut es halt auch gekaufter Saft. Wenn Du die mit Portwein-Hefe ansetzt, bekommst Du einen ordentlichen Cider mit 12-14 %. Das ist ein sehr brauchbarer Einstieg, finde ich.

RE: Anfänger - Einige Fragen zum Einstieg

derfuchs am 05.10.2018 13:21:26 | Region: Paderborn

Habe zuhause noch noch roten Traubendirektsaft stehen. Könnte ich den dafür auch benutzen? Hätte im Regal auch noch Trockenhefe und normale Hefe von Dr. Oetker. Könnte ich diese auch benutzen oder sollte ich lieber extra Hefe zum gären kaufen?

Gibt es mit Säften nicht die Gefahr das Methanol entsteht?


vg, derfuchs

RE: Anfänger - Einige Fragen zum Einstieg

Burner am 06.10.2018 23:58:25 | Region: southeast

Oje, ojeoje. Wenn du nicht brennen magst, solltest Du dich mal mit der Weinherstellung beschäftigen. Da macht man manche Sachen anders, als bei der Brennmaischenherstellung. Aber es ist halt dieses Jahr schon ein wenig spät.
Ja natürlich kann man Traubensaft zum Gären bringen. Ob das dann aber wirklich was wird?
Ein ganz einfaches Rezept sind Johannisbeeren, den macht meine Mutter auch immer.

Johannisbeeren einsammeln, durchdrehen oder mit dem Pürierstab... Nährsalze, Zucker, Antigeliermittel zugeben, und dann die Hefe. Keine Turbo. Eher eine Port, oder Sherryhefe, die können auch so bis 15 - 16%
Meist findest du im Packzettel der Hefe auch Rezepte.
Dann, nach 3 Tagen, wenn es gegärt hat, abpressen.

Dann weitergären lassen. Zum Schluss im Klärballon alles absetzen lassen, und den Wein von oben her abziehen.

Das zwei mal, und du hast - ohne zusätzliche Chemie - einen wunderschönen klaren, roten, Johannisbeerwein. Ist nicht besonders anspruchsvoll in der Herstellung, und schmeckt saulecker :)

RE: Anfänger - Einige Fragen zum Einstieg

Mike am 07.10.2018 11:56:53 | Region: Irgendwo
Habe zuhause noch noch roten Traubendirektsaft stehen

Dann wirst Du vermutlich einen sehr schlechten Rotwein produzieren. Warum willst Du das machen?