Die Destillation von Schnaps

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Ausbeute -kann das alles sein?

dj1000börn am 24.05.2004 17:56:40 | Region: d
Hallo, ich habe Kirschmaische gebrannt und wundere mich über die Alkmenge.
Ca. 20 Liter Maische mit 20% vol ergaben 2,4l Destillat mit 61%vol. Der Nachlauf, ca 0,5l, von 91 -93°C hatte 52%vol.
Irgendwie komisch oder? vielleicht stimmt die Messung in der Maische nicht, da am Boden des Ballons eine Schicht ungelöster Zucker war -die Maische hat aber nicht süß geschmeckt.
Ich bin für jeden klärungsversuch dankbar!

Eine schöne Erntezeit noch!

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

lohrjaeger am 24.05.2004 22:21:19 | Region: spessart
Hallo,
ungeachtet des Alc.Gehaltes der Maische ist der % Satz des Nachlaufes wesentlich zu hoch. Je nachdem, wie weit Du runterbrennst, sollte er bei 30-40% liegen.
Lage des Thermometers überprüfen, ragt vielleicht zu tief in den Brennraum runter.
viel Erfolg
H.-H.
PS: wenn Du Restzucker in der Maische hast wird mit Sicherheit die Messung mit dem Vinometer verfälscht.

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

Klemptner am 25.05.2004 12:02:36 | Region: Hinterland
Hallo dj.

Frage:
Welche Art von Destille?
Wo genau liegt der TH.-Messpunkt?

bis dann, klemptner

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

whisky50 am 25.05.2004 12:17:10 | Region: D
Hallo,

wenn Du Qualitätsschnaps erzeugen willst dann war die Abtrennung des Nachlaufes schon richtig. Die Fachlektüre schreibt, das bei Kirschbränden beim Feinbrand die Nachlaufkomponenten bei einem Alc.-Gehalt von ca. 50%-45% beginnen. Da kann man nur ab ca. 55% in kleineren Mengen gezielt das ablaufende Destillat auffangen, verkosten und dann entscheiden ob die Fuselöle (Kopfschmerzmittel) vermehrt vorhanden sind. So teste ich auch meine Destillate aus. Man kann auch in sauberen durchsichtigen Glasgefäßen auffangen und eine Sichtprobe vornehmen. Wenn der Nachlauf anfängt, dann setzt auch eine leichte Trübung des ablaufenden Destillates ein.
Wieviel Vorlauf hast Du denn abgetrennt? Das geht auch noch von der Berechnung runter.

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

dj1000boern am 25.05.2004 15:34:01 | Region: d
Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich benutze eine pot still mit einem 1l Rundkolben als Dom, der Messpunkt des Thermometers lieg genau im Übergang zur Kühlung (Laborglas-Destillierbrücke mit passendem Thermometer). Das Thermometer hat 1°C-Teilung, vielleicht haben sich bei mir Messungenauigkeiten mit Thermo- Vino- und Aerometer addiert, aber ich hatte mit ca. 6-7l alk mit 43%vol gerechnet -so hatte ich nach dem Verdünnen 3,4l mit 43%vol gewonnen!?
Ich hatte ca. 1 Schnapsglas Vorlauf.

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

selbstversorger am 25.05.2004 16:15:21 | Region: d-nds
Hallo!
1.Wahrscheinlich weißt Du das eh, aber Du solltest bei Laborglas besonders auf einen dichten Sitz der Schliffe achten sonst hast du große Verluste. Ich hab´s zwar noch nicht probiert aber anstelle von Schlifffett könnte man die Verbindungen auch mit Teflonband umwickeln. Zumal das Fett nicht unbedingt gesundheitsfördernde Stoffe enthalten kann.
2.Wenn sich noch ungelöster Zucker im Gärballon befindet hast du natürlich unkalkulierbare Verluste.

gruss

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

gruntzer am 25.05.2004 16:54:29 | Region: Gruntzerwald
also das mit dem Laborglass.. das ist volliger blödsinn, habe schon mehrmals mit glas destilliert, da geht nichts verloren beim N schliff sitzen die fest aufeinander da kann garnichts daneben gehn... schmierfette wären auch dumm, es kommt bei jeder Labormäßigen destillation darauf an das KEINE fremdstoffe im Destillat vorhanden sind-> also völliger blödsinn...

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

Klemptner am 25.05.2004 17:20:22 | Region: Hinterland
@gruntzer

Vor einer Woche hast Du noch brav gefragt wo man
Dichtungsmaterial bekommmt. Heute schwingst Du hier den Holzhammer.... Aua!!

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

gruntzer am 25.05.2004 18:22:29 | Region: gruntzerwald
ich habe für dichtungen von SK töpfen gefragt us hdpe bzw. woher ich solche beziehen kann. glasdestilation dauert mir einfahc zu lange, da ich nur geräte mit max. 1 L Rundkolben hätte. ich kann aber trotzdem sagen, das diese Dicht sind! sie werden schließlich vest zusammengesteckt, da kann kein dampf durch, und das mit dem "dichtfett" halte ich für nicht nur unnötig sondern auch schwachsinnig (ich wüsste nichteinmal, das es sowqas gibt)es ist gerade sinn einer destillation vershciedene Stofe zu trenne, und da will man NIE fremdstoffe aus z.b. schmier dicht massen drinne haben!

MFG
Gruntzer

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

selbstversorger am 26.05.2004 12:42:29 | Region: d-nds
Hallo!
@gruntzer
Wenn Du mal einen teuren Laborkühler demoliert hast weil der Kolben festsitzt weißt Du Schmiermittel zu schätzen. Im Übrigen habe ich ja auch vorgeschlagen KEIN! Fett einzusetzen -> bevor Du postest solltest Du besser lesen!! Verluste durch nicht 100% sitzende Verbindungen kommen erfahrungsgemäß vor, nicht umsonst führt man in Laboren Destillationen bevorzugt unter dem Abzug durch.


@dj1000bjoern
Ich denke dass die geringe Ausbeute beim Brennen hauptsächlich auf die Ungenauigkeit von Vinometer, Thermometer und Alkoholometer zurückzuführen ist. Du solltest diese Geräte mal überprüfen.

gruss

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

dj1000boern am 26.05.2004 17:36:27 | Region: d
Dichtfett finde ich auch doof, ich habe so NS-Einsätze aus Teflon (Laborglaszubehör) weiß aber nicht wie die Dinger heissen. Die Glasteile einfach ineinanderstecken geht aber auch -man muß halt beim Demontieren etwas aufpassen.
Wie ist das denn mit der Dichtigkeit? Kann da viel verlorengehen? Ich dachte wenn es nicht doll nach Alk riecht geht auch nichts daneben. Manche verschliessen ihre Destille ja mit Zwingen, ich lediglich mit einem Gummizug (Gallerie 20)
Nochmals Danke für die rege Anteilnahme!

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

gruntzer am 26.05.2004 22:05:19 | Region: gruntzerwalde
meiner Meinung nahc sollte das vollkommen richtig sein und auch ausreichen. ich habe noch nie bei einer laborglasdestille mit Nschliff etwas entwecihen sehn...

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

selbstversorger am 27.05.2004 10:38:07 | Region: d-nds
Natürlich sieht man nichts, schließlich entweicht der Alkohol in gasförmigem Zustand! Und nur dem Geruchssinn zu vertrauen kann sehr trügerisch sein. Allerdings sehe auch ich darin nicht den Hauptgrund für die geringe Ausbeute. Wie gesagt, eine Prüfung/Kalibrierung der Messgeräte könnte helfen:
1. Thermometer in kochendem Wasser und in Eiswasser prüfen.
2. Vinometer mit definierten Alkoholkonzentrationen prüfen, z.B. 0%vol, 10%vol, 20%vol. Eventuell auch parallel mit definierten geringen Zuckerkonzentrationen wie sie bei unvollständiger Vergärung vorkommen.
3.Alkoholometer mit mehreren Konzentrationen prüfen.

Viel Erfolg!

RE: Ausbeute -kann das alles sein?

DrDeath am 11.11.2004 14:33:51 | Region: Bremen
Die Dinger heissen Teflonmanschetten. Die sind aber nur nette Spielerei, halten wesentlich weniger dicht als Fett. Ist nur einfacher wieder zu entfernen.
Ich denke, dass die aber für Alk-Destilation reichen sollten, denn Fett ist hier aus genannten Gründen nicht unbedingt zu empfehlen. Dieses Fett gibt es aber in 100ten verschiedenen Zusmmensätzen, was es für verscheiedene Vakuumanwendungen interessant macht. Denn sobald Vakuum ins Spiel kommt, halten die Normschliffe absolut nicht dicht....