Die Destillation von Schnaps

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Birkenschnaps?

EK am 21.02.2005 10:55:46 | Region: GER
Hallo,
weiß einer von Euch was über Birkenschnaps?
Wie man das macht, ist es gesund oder ungesund usw?
Hat einer schon erfahrungen mit Birkenansatz oÄ.?
Würde mich echt interessieren.
Vielen Dank schonmal im Voraus!

RE: Birkenschnaps?

BlauMeise am 21.02.2005 11:38:50 | Region: kalt
Hallo,

also ich weiß das guter russische Wodka in Birkenfässern lagert.
Hab schon welchen getrunken. Schmeckt sehr gut, leicht bitter und frisch.

Weiß jemand wie viel Birkenzweige oder Späne man für einen Ansatz benötigt?
Und ob trocken, frisch oder geröstet?

Gruß, die BlauMeise

RE: Birkenschnaps?

Stimme aus dem Off am 21.02.2005 22:12:07 | Region: Taiga
Hallo Blaumeise,

kann mir nicht vorstellen, daß ähnlich einer Aging-Technik wie bei Whiskey, Cognac, Brandy, Calvados etc. Birkenholz verwendet werden kann.
Aber Probieren geht ja bekanntlich über Studieren :-)
In der Kräutermedizin findet dagegen das Birkenlaub, also die Blätter, eine Anwendung.
Wenn einen Ansatz, dann damit.

Gruß

Voice

RE: Birkenschnaps?

EK am 22.02.2005 10:18:33 | Region: Deutschland
Hallo,

wieso kannst Du dir das nicht vorstellen?
Eignet sich die Birke nicht dazu? Diese Variante mit Aging- Technik mit Birke würde mich auch interessieren.
Aber ich meinte schon Birkensaft welcher vergohren und dann destiliert wird.

RE: Birkenschnaps?

Galaxius am 21.02.2005 22:31:57 | Region: Deutschland
Wahrscheinlich ist vergorenes Birkenwasser gemeint. dazu werden birken v-förmig eingeritzt und der austretende Pflanzensaft gesammelt. Er ist genießbar und als heilmittel bekannt. Man kann auch Gelee davon machen.
Wahrscheinlich kan man das auch gären lassen und dann auch brennen.

Birkenschnaps

Stimme aus dem Off am 21.02.2005 22:02:24 | Region: Taiga
Hallo EK,

interessante Sache mit dem Baum des Neubeginns.
Leider bin ich letztes Jahr nicht dazu gekommen schon so eine Aktion durchzuziehen.
Für dieses Jahr sind die Bäume aber schon ausgesucht, die ich mit steigendem Saftfluß anzapfen werde. Ob ich den Birkensaft zur Konzentration noch eindicke , weiß ich noch nicht genau. Auf jeden Fall lagere ich schon eine Champagnerhefe, d.h. es wird eine mitelmäßig-hochgradige Maische und lange Gärdauer zu erwarten sein.
Das genaue Rezept stelle ich Mitte des Jahres aber nicht in diesem Forum, sondern natürlich unter "Rezepte" vor.

Bis dann

Voice

RE: Sekt aus Birkensaft

Novizin am 10.01.2007 15:20:59 | Region: Dänemark
Liebe Voice!

Ich habe deinen Beitrag vom Februar 2005 gesehen. Hast du inzwischen mit Birkensaft und Champagnehefe experimentiert? Es wäre super, wenn du mir ein Rezept schicken könntest, da ich in diesem Frühjahr das gleiche versucehn möchte.

Danke!

Viele Grüsse die Novizin

RE: Sekt aus Birkensaft

Stimme aus dem Off am 11.01.2007 13:23:12 | Region: geostationäre Umlaufbahn
Hallo Novizin,

da hast du aber einen alten Thread ausgegraben und wiederbelebt!
Ich habe meine Prioritäten zwischenzeitlich anders gesetzt und daher keinen Birken-Schnaps hergestellt (was aber kein Problem sein sollte).
Wenn ich deine Frage jetzt aber richtig gelesen habe, möchtetst du ja Sekt herstellen. Das Herstellungsverfahren differenziert sich aber etwas .-) !
Den besten Beitrag hier im Forum findest du unter "Rezepte". Gib einfach in die SuFu "Sekt" ein und lies den Beitrag von Friedi vom 24.11.2006. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ich maße mir dieses Urteil an, weil ich auf die gleiche Art und Weise schonmal früher Sekt selber hergestellt habe.
Im nachhinein ist mir das ganze Procedere aber zu umständlich gewesen. Heute koche ich nur noch einen starken Blütensirup und gieße den mit einem trockenen Sekt eiskalt auf. Diese Form eines Kir kommt im Freundeskreis immer gut an.
(Die Zuckerlösung ist naturbedingt nur begrenzt haltbar, sollte daher rasch verbraucht werden oder portionsweise eingefroren werden).

Viel Spass beim ausprobieren. Poste doch mal, welche bleibenden sensorischen Eindruck so Birkenwasser als Sekt bei dir hinterlassen hat.

Cu

Voice,


der sich schämt, seine gegebene Zusage nicht gehalten zu haben. Asche auf mein Haupt

RE: Birkenschnaps?

Versuchsbrenner am 22.02.2005 10:45:38 | Region: Pr.
Kostbarer Baumsaft

Birken besitzen die Fähigkeit, den Wasserhaushalt des menschlichen Körpers zu beeinflussen. Tee und Baumsaft regen aufgrund ihres Gehaltes an Flavonen und Saponinen Blase und Nieren an, ohne diese zu reizen, und eignen sich besonders als Frühjahrskur. Die Birke ist ein Heilmittel bei Wassersucht, Rheuma, Gicht, Arthritis, Nieren- und Blasensteinen.

Während weniger Wochen im Frühjahr steigt der bis 2% Traubenzucker enthaltende Saft in den Bäumen, wo er durch Anzapfen gewonnen werden kann. Dazu bohrt man den Stamm der Birke in etwa 1 m Höhe etwa 0,5 cm breit und einige Zentimeter tief an. Dann steckt man ein Glasröhrchen in die Öffnung und fängt das Birkenwasser mit einem darunter befestigten Gefäß während der nächsten 2 Tage auf. Um der Birke keinen größeren Schaden zuzufügen, muss die Wunde sofort mit Baumwachs verschlossen werden. Eine weit einfachere Methode ist es, einen jungen Zweig abzuschneiden, und die aus der Schnittstelle tropfende Flüssigkeit in einem Gefäß aufzufangen. Mit ein paar Zimtstangen und Gewürznelken kühl gestellt, hält sie sich eine gute Woche, geht dann aber bald in Gärung über. Bereits ALBERTUS MAGNUS erwähnt das Birkenwasser im 13. Jahrhundert, doch soll es schon germanischen Stämmen als belebender Frühlingstrunk gedient haben. Seit alters her wird er zum Säubern schlecht heilender Wunden und Ausschläge und als Gesichtswasser angewendet. Bei Schuppen und Haarausfall massiert man es als Haarwasser in die Kopfhaut ein.

HIERONYMUS BOCK scheint den Birkensaft oftmals verkostet zu haben, wie er in seinem Kreuterbuch dem Jahre 1551 vermeldet: "Under allen beumen ist kaum einer der den safft im Frühling so bald und uberflüssig an sich ziehe/ als eben der Birkenbaum... solchen süssen saft pflegen die dürstigen hirten in den wäldern zu drincken und hab mich selbs vilmal darmit erlabet."
Dass das Anzapfen dem Baum schadet, auch wenn das Bohrloch wieder sorgfältig mit Baumwachs verschlossen wird, weiß der russische Bauer, wie er in einem Sprichwort treffend ausdrückt: "Birkenwasser gewinnst du für einen Groschen und vernichtest den Wald für einen Rubel". Nichtsdestotrotz gilt der Birkenwein, nämlich vergorenes Birkenwasser, in Russland als berauschender, beliebter bäuerlicher Haustrunk. Früher wurde er "brüchigen" (impotenten) Männern zur allgemeinen Stärkung verabreicht.

RE: Birkenschnaps?

BlauMeise am 22.02.2005 11:54:56 | Region: kalt
Zitat: "die Bäume werden 5 mm tief eingeritzt, ein großes "V" ritzen, an der unteren Stelle des "V" wird ein Plätchen angebracht, so kann der Baumsaft abtropfen. Tiefer den Baum einzuritzen ist unnötig ,der Saft des Baumes fließt nur in den äusersten Schalen bis in die Spitze des Baumes.
Längeres abzapfen oder gößere Wunden schaden dem Baum. Die Wunde muß nachdem sie leicht abgetrocknet ist, mit Baumwachs sofort wieder verschlossen werden.
An einem Tag lassen sich so mühselig, ca. 250 ml pro Baum abzapfen.
Den reinen Saft zuvergären ist ein mageres Ergebnis, der Saft enthält 2% Traubenzucker und somit einen Alkoholgehalt von 1,05% Vol. Für ein haltbareres Getränk muß mit Zucker nachgeholfen werden.
Den Säuregehalt auf 7 g/ltr. mit Zitronensäure oder Milchsäure einstellen.
Den Baumsaft einmal 5 min kräftig aufkochen, damit Gärungsschädlinge abgetötet werden. Substanzen die Allergiker zusetzen, werden durch das Kochen ebenfalls verringert.
Nachdem abkühlen auf 20 C° den Hefeansatz, Kaliumdisulfit und etwas Nährsalz zugeben.
Ein nachwürzen mit einer Prise Zimt und 3 Gewürnelken pro ltr geben zusätzlich mehr Geschmack."
gefunden im Netz, Verfasser Wolfgang Pfau

Gruß, die BlauMeise

RE: Birkenschnaps?

EK am 23.02.2005 12:28:54 | Region: Deutschland
ja, aber was denkt ihr über Aging- Geschichte, einen Span ins destillat tun, so wie man es z.T mit Eiche macht?
Da gäbe es doch eine Menge Experiment- Möglichkeiten. z.B. ein zu starkes Destillat mit Birkensaft auf Trinstärke zu reduzieren, oder der Beitrag von BlauMeise usw.
Ich werde es dieses Frühjahr ausprobieren!

RE: Birkenschnaps?

Peter am 22.02.2005 14:19:31 | Region: Schwaben
Also wenn dann würd ich auch nur einen Angesetzten aus den jungen Blättern der Birke machen! schädlich ist das bestimmt nicht, da sie sogut wie alle Stoffe die der Körper braucht, wie z.B.Kalium,Magnesium,Jod,Eisen,Natron............ beinnhaltet!!! ich selber habs aber au no net ausprobiert!!!
Viel Gelingen, Peter