Die Destillation von Schnaps

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Dünner Kesselboden.

Joseph am 09.12.2006 03:33:37 | Region: Sachsen
Hallo liebe Brennergemeinde.Ich hab einen Brennkessel,der ist aus Edelstahl 50 Liter,hat einen Schraubdeckel mit guter lebensmitteltauglicher Silikondichtung,eigentlich perfekt.Nur der Boden ist so dünn wie bei einer Blechbüchse.Meine alte Destille hat mein Sohn weggeschmissen weil er meinte ich soll endlich mit der Schnappsbrennerei aufhören.Obwohl das seit 1947 mein Hobby ist.Aus Geldmangel hab ich das nie gemacht,sondern aus Spaß an der Sache.Das war immer das wichtigste.Auf dem E-Herd krieg ich den neuen Edelstahlbehälter nicht zum Kochen.Also hab ich jede Menge Asbestgewebe drum gewickelt. Das Zeug ist ja total hitzebeständig und dämmt. Trotzdem kocht der Topf erst nach ca. 4 Stunden. Also muß jetzt ein Gasbrenner her. Mach mir nun Gedanken wegen den dünnen Boden. Das hält doch nicht lange.Oder? Hab hier noch Asbestschindeln. Wäre doch möglich die unterzulegen. Ein Blech würde sich doch bestimmt wellen.Wer hat eine andere Idee? Übrigens sind zerbröselte Asbestschindeln im Kessel der beste Anbrennschutz den ich kenne.Hab gehört Asbest sei schädlich,kann ich aber nicht so richtig glauben,zu DDR Zeiten hab ich damit über 30 Jahre lang Dächer gedeckt.Bin schon lange in Rente und kerngesund.Grüße aus Sachsen und immer gute Maische wünscht Joseph der Brennrentner.(Dank an meinen Enkel Max,der das für mich geschrieben hat).

RE: Dünner Kesselboden.

norbert am 11.12.2006 12:08:09 | Region: Bayern
Um Himmels Willen, bitte schmeiss Deine Asbest-Artikel weg. Das Tückische daran ist ja gerade, dass Du Deinen Lungenkrebs erst nach 30 Jahren kriegst. Die Asbestfasern bleiben in Deiner Lunge, ohne dass Du sie abhusten kannst. Im Gegenteil, sie zerfallen dort immer mehr. Und Deine Familie atmet das Zeug auch ein. Einen anderen Topf kriegst Du immer noch irgendwo her. Schau mal im Gastronomiebedarf, Flohmarkt, Ebay ...
Schöne Grüße
norbert

RE: Dünner Kesselboden.

ginsterbrenner am 11.12.2006 14:25:28 | Region: tiefste eifel
hallo

es ist so per ferndiagnose schwer zu sagen was das richtige ist.
aber mal ein wenig hilfe so gut ich kann!
also dem dünnen blech passiert so schnell nichts schlimmes.va kann bei den geringen brenntemperaturen nicht ausglühen oder verbrennen,solange maische drin ist.
der dünne boden ist aber nicht so ideal weil er die wärme nicht gut ableitet(tut va eh nicht gut!),ich denke das er eben also gerade ist weil du den auf den herd stellst.
gas ist die bessere lösung,heizt zudem gleichmäßiger und ist viel einfacher zu regulieren.zudem kannst du deine apparatur dann auch auf den boden stellen,so eine blase ist ja nicht gerade handlich und klein.zudem bist du nicht ortsgebunden,kannst halt damit überall hin!;)

ich kenne deine handwerklichen möglichkeiten nicht,empfehle aber dennoch eine heizwanne anzubauen,einfach mit frittenfett füllen und aufpassen das kein wasser ins heiße fett gelangen kann.ich hab auch schon mal eine blase(schnellkochtopf passt da ideal rein) in eine frittöse gestellt,das ging wunderbar.ist aber nur für kleine mengen zu gebrauchen.
besorge dir aber einen brenner der sich richtig gut runteregeln lässt,sonnst brennst du viel zu schnell. ich halte die 4 stunden für 50l nicht für viel zu lange! ich habe gelernt langsam ist oft mehr.gut ding will halt weile haben.
zum asbest
das zeug ist wirklich schlimm!!!!
wen du das einatmest und es zetzt sich in der lunge fest( das tut es in jedem fall weil die fasern mikroskopich klein sind) kann es seindas du krebs bekommst! das passiert wenn in der regel sehr viel später.10 jahre sind da nichts.
im 2.weltkrieg hat man in england gasmasken mit asbest befüllt.die armen arbeiter(in der regel frauen)sind ALLE!! viele jahre später an krebs erkrankt!!!
ich wäre damit also sehr vorsichtig!!
isoliere doch einfach mit filzdecken aus dem baumarkt.anstreicher benutzen die zum abdecken des fussbodens.
also kurz
heizwanne anbringen wenn es geht
gasbrenner besorgen(kostet so 50 eu)
filz zum isolieren besorgen
ach ja kleine gewaschene kiesel als anbrennschutz tuts auch!!
also asbest weglassen!
gruß D.
p.s. netter enkel!!(gibts nicht mehr so oft,sei stolz drauf!!)

RE: Dünner Kesselboden.

rufus am 12.12.2006 09:12:36 | Region: xxxx
hallo zusammen,
also was joseph da schreibt, kann ja wohl kein ernst sein. das ist ja wohl ein bisschen verar...

@ginsterbrenner,

"heizwanne anbringen wenn es geht
gasbrenner besorgen(kostet so 50 eu)
filz zum isolieren besorgen"
mit öl füllen hast du ja schön vorher geraten.
und ich dachte immer, dies ist keine pyrotechnikseite.

ich bin nach wie vor dafür, "FACHGERECHT und SACHGERECHT"

es gibt doch im www genug beispiele für selbstgebaut, gut gelungene destillen. siehe bildergalerie.

also: unter einen dünnen boden kann man ein dickeres blech (kupfer, alu, stahl mind.4 besser dicker, hängt von der größe ab) legen um eine gleichmäßige wärmeverteilung zu erreichen. isolieren nach möglichgeit mit nichtbrennbaren material (steinwolle, glaswolle, schaumglas oder auch Ytong) oder keine offene flamme, dann geht es auch mit filz. nachteil bei allen isolierungen die nicht wasserdicht gekapselt sind: das isoliermaterial kann sich mit flüssigkeiten vollsaugen.besser also wenn isolieren dann kapseln.
isolieren halte ich bei kleinen kesseln nicht für notwendig. ich kenn keine hausfrau, die ihre kochtöpfe isoliert.
bei einem einwandigen kessel und maische kann ich anfangs rühren bis die maische von alleine in bewegung kommt, annbrennschutz verwenden oder auch filtrieren. heiztechnik anpassen. das heißt: bei anbrenngafahr vorsichtige, langsame wärmezufuhr. ausprobieren mit welcher der methoden man sich am ehesten anfreunden kann.
oder fragt eure frauen bzw. mütter wie sie es beim eintopf machen.

klar ist auch, dass ich bei einem 50 liter topf eine entsprechende heizleitung brauche, egal ob gas oder strom.
zu langes brennen wird allgemein nicht empfohlen, weil die aromen dabei "verkochen"
die brennzeit hängt von der alkohkonzentration, der kesselgröße und der wärmezufuhr ab. empfohlen wird, nicht länger als max. 3 bis 3,5 stunden.

sicher hat jeder brenner da seine eigenen erfahrungen und diese lassen sich, bei der vielzahl der verschiedenen kessel, nicht so ohne weiteres übertragen. ausserdem sind die geschmäcker ja auch verschieden.

manch eine hausfrau soll schon für angebranntes essen von ihrem mann gelobt worden sein, weil es "wie bei muttern zu hause" geschmeckt hat.

zu asbest sollte sich eigentlich jede antwort erübrigen. sebst joseph (wenn es ihm denn wirklich ernst ist) gibt ja zu, dass er schon von den gefahren gehört hat.

lg rufus

RE: Dünner Kesselboden.

rufus am 12.12.2006 10:37:55 | Region: xxx
PS.:

was mir da noch zu "Josef" seiner idee einfällt:
"Also muß jetzt ein Gasbrenner her" und "Hab hier noch Asbestschindeln. Wäre doch möglich die unterzulegen"
da er ja auf lange jahre erfahrung, auch im umgang mit asbest, zurückblicken kann, wird er auch wissen, dass asbestschindeln bei einwirkung von starker hitze unter lautem knall zerplatzen und die teile dann durch die gegend fliegen.
dann hat er eine fliegende destille und wenn der alkoholdampfstrahl durch die gasflamme zündet und die destille durchs zimmer kreist, kann er sich bei der nasa bewerben. die russen fliegen ja ihre sojus mit kerosin. ist ja auch klar, die trinken den alkohol lieber.

lg rufus

RE: Dünner Kesselboden.

Brennsen am 13.12.2006 09:27:00 | Region: Aachen
Josef, bevor Du dich mit Frittenfett, Schnaps und Asbestplatten in die Luft jagst, nimm doch einfach Uran235 als Anbrennschutz. Dann gehts auch schneller. Im Ernst, wenn man den Artikel liest meint man auf einer Suizitfanpage zu sein, und nicht irgendetwas mit Lebensmitteln zu tun zu haben.
Hier vielleicht was nützliches: Solang Maische im Topf ist, ist es fast egal wie dünn der Boden ist. Selbst wenn keine Maische mehr drin ist ist nicht direkt ein Loch im Boden. Das brauch schon ein paar Stunden wenn überhaupt.
In dem Moment wo Flüssigkeit im Topf ist hat der Topfboden kaum mehr als Maischetemperatur. Ich habe mal in einer Wissenschaftsshow (ARD) gesehen wie Ranga Yogeshwar eine kleine Pfanne aus Papier gefaltet hat, ein Ei rein und das Ei mit der Papierpfanne über einer Gasflamme gebacken hat. Am Papier war nur an den Rändern was zu sehen.
Also, man könnte sogar mit einem Papiertopfboden Schnaps brennen, das Papier müsste nur Wasserbeständig sein.

Gruß, Brennsen

RE: Dünner Kesselboden.

Joseph am 14.12.2006 01:34:59 | Region: Sachsen
Hallo Freunde.Danke für Eure Antworten. Ja,ihr habt Recht der Boden hält bei meinem neuen Gasbrenner. Auch das mit dem Asbest hab ich gelassen. Die Wissenschaft wird sich da wohl nicht irren.Ich nehme jetzt gelbe Glaswolle. Das mit dem Uran habe ich aber überhört. Ihr seid schon eine lustige Bande hier.Schön das es so was im Internet(ich verstehe in meinem Alter leider nichts davon) gibt. Mein Enkel macht das aber für mich und liest mir oft was aus dem Forum hier vor und schreibt das für mich. Ist schon ein guter Kerl,der bestimmt Opas Hobby weiterführen wird. Interesse hat er. Dann haltet mal alle Eure Maische schön warm und putzt das Kupfer schön blank. Mit 91 Jahren weiß man ja nicht was morgen ist. Euer
Joseph. PS:Und lasst Euch bei unseren schönen Hobby nicht unterkriegen.Im Jahre 1957 hab ich deshalb 3 Monate im Gefängnis gesessen,wegen wiederholten Schwarzbrennen.Selbstgemacht ist selbstgemacht.Man weiß was man hat.Schreibt Euch das hinter die Ohren.Ein schöner selbstgebrannter Zwetschgenschnaps war für meine Freunde und mich all die vielen Jahre immer was ganz besonderes.Das gabs in Ulbrichts Konsum nicht zu kaufen.Und ich glaube es ist jedem seine eigene Sache was er tut.Niedere Profitgier des Staates will es uns aber verbieten.