Die Destillation von Schnaps

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Erste Erfahrungen mit Rum destillation

Rumliebhaber am 18.04.2021 16:26:18 | Region: Heaven

Hallo Gemeinde!


Das ist mein erster Beitrag. Großes Lob an dieses Forum. Ich lese schon aufmerksam seit über einen halben Jahr diese Beiträge von Seite 1 an. Bin jetzt bei Seite 73 der Beiträge. Das Buch habe ich mir auch schon zugelegt und durch gelesen. Meine ersten Gehversuche in dem Hobby habe ich mit Obst Maischen, Zucker Maischen und angesetzten gesammelt.


Jetzt habe ich mich mal an Rum getraut. Der Gärprozess in einem 30l Speidel Behälter lief recht stürmisch nach einen Tag. So stürmisch, das trotz ca. 7l leeren Kopfbereich etwas durch den Gärspund gedrückt wurde. Es ist aber nix auf den Boden gelaufen.


Ich habe nach 18 Tagen im auslaufenden Gärprozess von der Hefe abgezogen und 2x destilliert.

1x Pott-Still Rohbrand mit Vor und Nachlauf und 1x Pott-Still Feinbrand mit Abtrennung.


Das Resultat liegt im Moment auf 3 unterschiedlich getoasteten Eichenchips die vorher 2 Wochen in Medium Dry Cherry und Cognac gebadet haben. Ich Wechsel im Moment jede Woche die Abstellorte von Warm zu Kalt und öffne das Bügel Glas kurz um zu lüften und zu schnuppern.


Die Geschmacksprobe war allerdings etwas ernüchternd.

Sehr Lakritznotig und im Abgang als würde man über einen Plastikeimer lecken.

Kann jemand ähnliches berichten nach so kurzer Lagerzeit? Die Eiche kommt gerade nur leicht durch.


Beim nächsten Batch werde ich mit Bananen, Rosinen, Dunder (Ausgekochte Maische vom letzten Destillations-Vorgang) und Hefesumpf der letzten Maische experimentieren.

RE: Erste Erfahrungen mit Rum destillation

Burner am 20.04.2021 10:06:43 | Region: Southeast

Frsge: Wie war denn drin erster Absatz?

RE: Erste Erfahrungen mit Rum destillation

Rumliebhaber am 01.05.2021 17:27:14 | Region: Heaven

Hi,


den Ansatz hab ich wie folgt gemacht:


5kg Zuckerrohrmelasse (vorher in Handwarmes Wasser gestellt, damit das besser aus dem Kanister fließt),
20l Wasser (davon 5l erwärmt),
1l Zitronensaft aus Zitronensaftkonzentrat (4.88 PH-Wert),
Gärstart in 600ml Ananassaft bei 35°C mit 1/2 Päckchen Turbo-Hefe angesetzt (Ich weiß, zuviel aber ich war mal neugierig ob man zwingend unter 30° bleiben muss) .

Nach ca. 2 Std. in den Gärbottich gekippt. Gut umgerührt, mit Deckel und Gärspund verschlossen.

Das Fass habe ich mit einer Heizdecke umwickelt, die normalerweise als Unterlage im Bett dient. Raumtemperatur war so ca. 19 bis 22°.


Aus dem Rohbrand (Pott still):

Habe ich 1500ml mit 47% bekommen und von 62 bis 95° alle Fraktionen zusammen gesammelt.


Aus dem Feinbrand (Pott still):

Habe ich 710ml mit 77% bekommen. Vorlauf bis 81° und Nachlauf ab 91° abgetrennt. Beim Geruchs -und Geschmackstest am Schluss hab aber von der ersten Nachlauf Sammlung (ca 100 ml) wieder ins Herzstück gegeben, da ich der Meinung war das dass noch passabel schmeckt und riecht.


Man sollte ja keine Kunstoffbehältnisse nehmen für hohe Alkoholkonzentrationen. Macht es wohl etwas wenn man die kurzzeitig zum verdünnen auf Trinkstärke benutzt? Oder sollte man mal in einen Messbecher aus Edelstahl investieren?


Der 2. Ansatz von dem ich gesprochen habe mit Dunder, Bananen, Sultaninen steht schon. Laut Vinometer hat der im Moment 12% und lt. Dichtespindel 9%. Wobei die Wahrscheinlich nicht ganz eintauchen könnte aufgrund der Stückchen an der Oberfläche. Ich werde einen Teil abfiltern und nochmal messen.

Diesmal hab ich eine Rumhefe genommen. Diesmal steht der Ansatz etwas Kühler bei 15 bis 16° ohne Decke. Das Rezept und wie ich vorgegangen bin werde ich genauer veröffentlichen wenn es etwas geworden ist. Ich freu mich schon drauf.


RE: Erste Erfahrungen mit Rum destillation

Koffergriff am 30.07.2021 12:32:14 | Region: Mitteldeutschland

Moin,

hier ist einfach nur Geduld gefragt. Am Anfang schmeckt der wirklich scheußlich.

Nach etwa einem 3/4 Jahr allerdings wandelt sich tatsächlich der Geschmack.

Das Rezept ist so OK, die Hefe macht meinen Tests nach keinen Unterschied im Endprodukt.

Allerdings habe ich noch nie Turbohefe genommen, sondern ausschließlich Brennhefe bzw. Seitenbacher Backhefe.

Nahrung für die Hefe ist genug in der Melasse drin. Die Backhefe ist sehr Alkoholtolerant.

Einfach am Besten an einen dunklen Ort stellen und warten. Bei mir ist das ein ungedämmter Dachboden.

Im Winter Außentemperatur im Sommer bullig...

Ein Stopfen mit einem Lappen dazwischen nehmen damit er schön atmen kann. Ich stelle ihn immer bei 55%

zur Ruhe. Nach einem Jahr ist er bei etwa 51 oder 52 % und fertig zum genießen..