Die Destillation von Schnaps

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Herr

Adolf Wurm am 27.10.2015 22:51:53 | Region: Roth
Hallo wir möchten einen schlehen Schnaps brennen lassen uns wurde gesagt die schlehen in ein Maische Fass Deckel leicht aufsetzen damit Gase bei Gärung entweichen können nach drei tagen haben wir mal reingeschaut unsere Beeren fangen an zu schimmeln ist das normal kann mir da jemand einen Tipp geben

RE: Herr

Kellergeist am 29.10.2015 10:52:08 | Region: Wien
Lieber Herr Wurm,

bisher alles falsch gemacht. Jetzt ist es zu spät.
VOR dem 1. Einmaischen sollte man sich schon etwas genauer informieren.
Wäre hier ohne weiteres möglich gewesen.
Beim nächsten Mal: sauber arbeiten,Maischefass mit Gäraufsatz, Reinzucht Hefe und Säureschutz verwenden. Hier im Forum fleissig lesen bevor noch weitere Fragen gestellt werden, dazu die Suchfunktion verwenden.

RE: Herr

Mike am 29.10.2015 21:06:37 | Region: Österreich
Lieber Herr Wurm.

Fürs nächste mal gilt grundsätzlich  (für alles was sie einmaischen möchten):

Sauber arbeiten: alle Geräte und Fässer die sie verwenden müssen gründlich gereinigt sein
Obst selektieren: nur 1 A Früchte schaffen es ins Fass. Beim schnapsbrennen kann man Qualität nur erhalten! Man kann keine Qualität dazu machen. Also kein faules obst oder Früchte mit faulen stellen einmaischen.
Obst waschen: auch wenn es ihr eigenes obst vom unbehandelten Baum im Garten ist! Die meisten schädlichen Mikroorganismen befinden sich auf der Schale der Frucht.
Reinzuchthefe / Sauerstoffabschluss: wenn sie das Obst zu einem Brei verarbeitet haben, Reinzuchthefe, Hefenährsalz dazu und mit Biogen M ansäuern damit sich ein pH - wert zwischen  3,0-3,3 einstellt. Dieser säureschutz behütet ihre maische vor bösem. Weiters ein absolut dichtes Fass mit gärspund verwenden. Der gärspund ermöglicht den kontrollierten Austritt der gärgase und verhindert gleichzeitig das Eintreten von Sauerstoff. Sämtliche Schimmelpilze, Essigbakterien udgl. brauchen Sauerstoff um sich zu vermehren - durch den Spund verhindern Sie dies. Nur die Reinzuchthefe kann ohne Sauerstoff arbeiten und so vermehren sich nur die schönen Sachen die wir haben wollen... Das Fass auch nur zu 3/4 füllen um genug Steigraum zu lassen.
Und nun nur noch warten bis die gärung einsetzt und es schön blubbert am Spund. Ab und zu umrühren damit sich der dicke fruchtkuchen, der sich an der Oberfläche bildet, unterrührt und nicht austrocknet. Aber nur wenn es noch gärt - ansonsten kann sich kein Schutzpolster mehr über der maische bilden der den Sauerstoff verdrängt.
Sicherstes Zeichen einer beendeten gärung ist wenn sich der Fruchtkuchen umdreht und komplett absetzt. An der Oberfläche ist nur noch Most zu sehen.

Nun noch abschließend ein Thema, an dem sich die Geister scheiden, Turbohefe und Zuckerzugabe,  oder doch lieber Reinzuchthefe?
Ich bin der Meinung, wenn ich Schnaps erzeuge - viel mehr wenn ich meinen eigenen Edelbrand produzieren will - dann möchte ich ausschließlich Frucht im destillat. Vergessen Sie diese Panscherei indem sie Zucker zugeben um möglichst viel alkoholausbeute zu erzielen. Geben Sie ihrer maische Zeit, Ihre Hefe wird ihr bestes tun und nur den natürlichen Fruchtzucker in Alkohol umzuwandeln und Aroma zu schonen. Alles andere hat meiner Meinung nach nichts mit richtigem Schnaps zu tun sondern ist betrug und verantwortungslos gegenüber ihrem Gaumen und dem guten Geschmackssinn!
Und wenn Sie die Maische in eine offizielle Brennerei geben erübrigt sich das Thema Turbohefe ohnehin - denn das ist nämlich eh unzulässig...

Ich wünsche viel Spaß, viel Erfolg und hoffentlich ein genussreiches Erlebnis!
Grüße aus Tirol

RE: Herr

Adolf Wurm am 01.11.2015 20:21:08 | Region: Roth
Haben bis jetzt noch nicht angefangen habe die schlehen bis jetzt erst eingefroren gehabt fangen diese Woche erst an mit der Maische muss die Frucht erst zergwetscht werden und dann hefe dazu geben wird da noch Flüssigkeit (Wasser) hinzugefügt haben zirka 80 Liter Schlehen

RE: Herr

Mike am 05.11.2015 19:50:38 | Region: Österreich
Die Reinzuchthefe gebe ich immer am Schluss ins Fass. Diese Stelle ich vorher wie folgt an:
Presse oder filtriere ein bisschen Saft aus der Maische, erwärme diesen dann am Herd auf ca. 25 Grad (nicht wärmer als 28 Grad) und gib dann die Hefe und das Nährsalz dazu.
Lass diese nun in einem warmen Raum stehen (idealerweise auch um die 25 Grad). Nun kann sich die Hefe schön vermehren. Nach ca einem halben Tag bis einem Tag schäumt das Saft-Hefegemisch dann schön und nun kannst du es gleichmäßig der Maische unterrühren.

Wasserzugabe empfehle ich nur bei äußerst dickflüssigen maischen aus Früchten mit wenig Saft wie z.b. Vogelbeeren. Hier ist das Verdünnen sogar notwendig da sich hier Hohlräume in der Maische bilden können in denen Luft eingeschlossen wird. Und das kann zu Schimmel in der Maische führen.
Bei Schlehen finde ich das nicht sinnvoll da es die Maische ja nur streckt und du nur mehr brennen musst - die Ausbeute bleibt jedoch gleich.

RE: Herr

Adolf Wurm am 07.11.2015 21:06:43 | Region: Roth
haben jetzt angefangen mit maischen haben die schlehen zermantscht in ein Fass getahn hefe dazu und Deckel drauf jetzt gehrt es schon seit drei tagen haben keine Flüssigkeit dazu gegeben habe unseren Brenner gefragt er sagt so sollen wir es machen

RE: Herr

Adolf Wurm am 29.01.2016 21:15:36 | Region: Roth
So haben jetzt unsere schlehenmaische brennen lassen Haben bei 120 Litern Maische 9,5liter Schnaps rausgeholt mit 40% Alkohol ich sage euch sowas lekeres habe ich noch nicht getrunken