Die Destillation von Schnaps

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Kirschmaische hört schlagartig auf zu gären

Rocco am 09.07.2018 19:31:53 | Region: Schwarzwald
Hallo,
seit letztem Jahr probiere ich mich im Brennen und habe einiges darüber gelesen und auch schon ein paar Maischen erfolgreich gebrannt.
Da wir dieses Jahr so viele Kirschen hatten habe ich gedacht ich probiere mich an einer Kirschmaische. Die Kirschen habe ich geerntet, aussortiert, gereinigt und zerkleinert (Kerne sind ganz). Nun sind es ca. 25 Liter Maische. Zum Ansetzen habe ich 5gr. Reinzuchthefe, 5 gr.Hefenährsalz und ein wenig Pektinas zugegeben. Da die Rohmasse ca. 70° Öchsle (17° Brix) hatte habe ich keinen Zucker zugegeben. Der Ph-Wert lag bei 3,3.
Soweit ging alles gut, nach ca. 36 Stunden hat es dann auch schon angefangen zu gären. Nach einer Woche hat es richtig gut geblubbert (relativ stark), da habe ich den Fruchtkuchen untergerührt und nochmals 3-4gr Hefenährsalz zugegeben. Die Gärung lief 3 Tage weiter (insgesamt 10 Tage) und schlagartig war über Nacht Schluss. Es kam kein einziges Bläschen mehr. Um es wieder anzukurbeln habe ich 300 gr Zucker, Hefenährsalz und nochmals 5gr. Hefe hinzugegeben, aber keine Reaktion. Jetzt steht es seit fast einer Woche und es passiert nichts?
Es kann doch nicht fertig gegoren sein, so riecht es auf jeden Fall nicht?
Hab ich was falsch gemacht?
Muss ich bei Kirschen auf etwas Anderes achten als bei Birnen oder Äpfel?

RE: Kirschmaische hört schlagartig auf zu gären

BloßNichtTrinken am 17.07.2018 06:13:53 | Region: Aachen
Also ich habe meine Maische ja auch schon seit dem 1.7. Ich rühre so alle 2 Tage einmal um. Erst gestern habe ich zum ersten Mal noch ein halbes Kilo Zucker aufgelöst in einem Liter warmen Wasser zugegeben. Damit müsste sich ja dann auch der Ph-Wert ändern. Ich habe am Anfang allerdings noch etwas Mostmilchsäure zugegeben. Dafür gibt es aber bestimmt noch alternativen. Ich glaube, es schadet nicht, wenn man den Saft ab und zu mal probiert. Die Sinne werden dadurch trainiert. Die Waage ist natürlich gut und schön, aber ein Gefühl entwickelt sich dadurch nicht. Ist allerdings auch erst mein erster Versuch. Mein Gärspund bewegt sich auch so gut, wie gar nicht. Rühre ich um, dann geht er etwa einmal pro Minute, oder auch 2 Minuten. Aber es gärt weiter. Ansonsten dauert es etwa 5-10, bis er einmal springt. Lieber weniger über 4-6 Wochen, als Fertig in 5 Tagen. Gut Ding will Weile haben.

RE: Kirschmaische hört schlagartig auf zu gären

Mike am 18.07.2018 08:16:32 | Region: Irgendwo
Die erneute Zugabe von Hefe ist in der Regel nicht nötig und auch nicht sinnvoll. Die Hefezellen bekommen einen Alkoholschock. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass das viel bringt. Die Zugabe von Zucker sollte die Gärung für kurze Zeit wieder ankurbeln. So richtig mausetot bekommst Du die Hefe nicht so leicht, sofern Du keine Essiggärung hast.

Bei niedriggradigen Maischen ist das Zuwarten so eine Sache. Wenn Du Pech hast, kippt Dir die Brühe. Ohne Aufzuckerung erreichst Du eventuell nicht einmal 8%. Das sollte dann schon auch schnell gebrannt werden. Die Kontrolle mit der Zuckerwaage ist schon sinnvoll. Das Probieren natürlich auch.