Die Destillation von Schnaps

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Quittenmaische - BG Eintrag vom 23.12.

Schnapsgimpel am 21.01.2018 10:21:41 | Region: Mostviertel
Lieber BG, habe deinen Erstversuch gelesen und gestern meine Quittenmaische gebrannt: 17,8 l in 2l Potstill, lt. Vinometer 12% (Gärfix+2,25kg Zucker). Raubrand 6,415l bis 95° mit 33% vol. Feinbrand 2,5 l mit 70% von 78-88°. Sehr gutes und feines Aroma. Kein Vorlauf zu riechen, trotzdem pro Füllung ca. 2cl abgetrennt. Hätte auch nur 1x brennen können und da dann ca. 2,75 l mit ca. 53% vol erhalten. Glaube aber, dass durch doppelt brennen die Nachlauftrennung optimaler ist. Das sind meine Erfahrungen, habe Quitten zum ersten mal gemischt und gebrannt. Das Kochen vor dem Einmaischen war gut, musste nur mehr leicht zerdrücken. Die Maische war flüssig mit Fasern und kleinen weichen Fruchtstücken. Brand mit Anbrennschutz,kein Problem. Bin sehr zufrieden. Hat wer noch den einen oder anderen Tipp? LG aus den tiefverschneiten Mostviertel.

RE: Quittenmaische - BG Eintrag vom 23.12.

Selbstschrauber am 23.01.2018 14:44:24 | Region: Deutschlands grünes Herz
Guten Tag,

nachdem ich bereits sehr oft im Forum gelesen habe und dabei unglaublich viele gute Ratschläge und Ideen sammeln konnte, kann ich jetzt auch vom ersten Quittenbrand berichten.
Etwa 18kg Quitten wurden mit etwas UltraFruit und Aroma+ Trockenhefe angesetzt. Die Quitten habe ich vorab aber nicht gekocht, sondern zwei Wochen eingefroren und langsam wieder auftauen lassen. Dadurch waren sie gut zu verarbeiten und sehr saftig.
Die Maische habe ich 2x nachgezuckert. (Die genaue Zuckermenge sowie den abschließenden Alkoholgehalt der Maische habe ich vor lauter Vorfreude bereits vergessen.) Es waren schließlich rund 25 Liter Maische.

Das ganze roch allerdings schon vorzüglich und ich hatte kurzzeitig die Idee, ein wenig von der Maische zu filtern und gleich zu trinken.

Konnte mich dann aber doch selbst überzeugen, alles zu brennen. Genau wie Schnapsgimpel schreibt: kein Vorlauf zu erriechen oder zu erschmecken. (Trotzdem wurde ein guter Schluck abgetrennt.)
Insgesamt kamen rund 3 Liter mit ca. 55%vol raus. Durch das viele Probieren schwankte die Skala schon etwas...
Von 90 bis 92°C habe ich dann den Nachlauf in mehreren Fläschchen aufgefangen, wobei ich aktuell meine, dass mit Ausnahme der Allerletzten, alles noch mit dem Brand gemischt werden könnte.
Ich lasse jedoch alles noch ein Weilchen stehen und verkoste dann nochmal.

Die Destille ist ein VA-Bierfass mit doppeltem Boden (Ölbad) und Rührwerk; Kupferhut und Liebigkühler. Alles selbst geschnitten, geschweißt und gebastelt - natürlich unter Verwendung der vielen Ideen und Bilder des Forums.

Bisher hatte die Destille nur Zuckermaische als Probe - und zum reinigen der Destille - brennen müssen.
Der erste Versuch nun mit Quitte hat (für mich) schon ein sehr überzeugendes Ergebnis geliefert.

Hätte vielleicht noch jemand einen Tipp bezüglich optimaler Lagertemperatur und Reifezeit?

Viele Grüße

RE: Quittenmaische - BG Eintrag vom 23.12.

Schnapsgimpel am 23.01.2018 16:34:42 | Region: Mostviertel
Gratuliere Selbstschrauber, nur weiter so. Brenn auch erst 1 Jahr, jetzt gerade Kriecherln. Ich lagere den Quittenbrand mit Watte locker verschlossen derzeit unverdünnt ca. 4 Wochen im Keller dunkel bei 15 Grad. Dann wird verdünnt und verschlossen.

RE: Quittenmaische - BG Eintrag vom 23.12.

aragones am 24.01.2018 07:30:10 | Region: Musterländle
hallo Selbstschrauber...
Glückwunsch zum ersten Fruchtbrand .. hab auch gerade erst - nach einigen Zuckermaischen nun erste Birnenmaischen gebrannt. Hatte da aber anfänglich Probleme mit anbrennen. Nachdem ich Anbrennschutz as lochblech und Fliegedraht gebastelt hatte wars 2x gut aber beim letzten Brand ist trotz Anbrennschutz wieder etwas leicht angebrannt-...
da ich auch ein 30l VA Fass habe interessiert mich der Passus " Die Destille ist ein VA-Bierfass mit doppeltem Boden (Ölbad)....."
Kannst Du hier zur Ausführung des DoppeltenBodens etwas berichten oder ggf sogar Bild einstellen ?

Danke Aragones

RE: Quittenmaische - BG Eintrag vom 23.12.

Schnapsgimpel am 02.02.2018 23:29:53 | Region: Mostviertel
Liebe Brennfreunde, hab nun meinen Quittenbrand mal verdünnt verkostet, also das Aroma ist toll und der Nachgeschmack hält sehr lange an. Also es lohnt sich echt, Quitten einzumaischen. Bin froh,dass ich so früh den Nachlauf abgetrennt habe, Qualität geht vor Quantität. Werde das weiter so beherzigen. Bin gespannt, was die Lagerung nach der Verdünnung bringt.Selbstschrauber, was macht deiner?

RE: Quittenmaische - BG Eintrag vom 23.12.

Ostfrieslandbrenner am 05.01.2019 12:44:44 | Region: Nordwesten

Hallo Selbstschrauber,

habe die letzte Quittenernte ganz ähnlich verarbeitet. Den klaren Brand habe ich von 61% auf 41%verdünnt, mit selbst destilliertem Wasser. Er schmeckte richtig rund und roch lecker nach Quitte, ich war echt total begeistert! Ich lagere mehrere Liter davon im dunklen, trockenen Keller bei 16° in einer sauberen Gärblase, für den empfohlenen Luftkontakt, und verschließe ihn mit einem dichten Silikonstopfen. Auch habe ich ihn wie von Schmickl empfohlen mit 3min/l mit Luft durchblasen.

Nach 3 Wochen Lagerung muss ich aber leider feststellen, dass der Brand seinen leckeren Obstgeruch verliert und mehr und mehr nach Vorlauf riecht und auch beginnt etwas scharf zu schmecken! Und das obwohl ich den Vorlauf besonders sorgfältig abgetrennt habe. Der hat deutlich nach Kleber gerochen und war dadurch wie ich finde einfach zu erkennen. Auch die Temperatur hat gestimmt, alles unter ca.80° habe ich als Vorlauf abgetrennt, den Nachlauf ab 89°. 

Wie lagern? Ich lagere erst mal alles weiter so wie beschrieben. Der Geschmack kann sich schließlich weiter verändern. Gute Brände soll man ja mehrere Jahre lagern, also muss man wohl Geduld damit haben. 

Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß wie es weiterläuft mit der Geschmacksentwicklung!

Gruß!