Die Destillation von Schnaps

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Rotationsverdampfer

Matthias am 20.08.2011 08:25:45 | Region: HolsteinischeSchweiz
Hallo,
hat schon jemand Erfahrungen im Destillieren von Maischen mit Rotationsverdampfern? Oder gibt es Gründe, die dagegen sprechen?

Gruss matthias

RE: Rotationsverdampfer

ck am 22.08.2011 09:40:23 | Region: de;)
Mir sind solche Erfahrungen noch nicht untergekommen. Gründe die dagegen sprechen wären:

Teuer in der Anschaffung oder im Eigenbau (sicher auch komplizierter wegen dem Vakuum); hoher Verbrauch an Kühlwasser bzw rel. kaltes Wasser nötig(kühlmittel?); ständig laufende Pumpe zusätzlich zur Heizquelle; Meist nur relativ geringe Mengen pro Durchlauf möglich;

Jedenfalls für micht übertriebener Aufwand, aber wenn ich die Möglichkeit hätte sowas günstig zu erstehen oder zu verwenden würde ich es rein aus wissenschaftlichem Interesse bzw. Neugierde sicher ausprobieren ;)

RE: Rotationsverdampfer

Sergey Fährlich am 22.08.2011 13:49:02 | Region: Eurasien
... sehe ich ähnlich.

Rotationsverdampfer ohne Vakuum wären sicher keine schlechte Wahl, da dabei kaum was Anbrennen dürfte. Ob man sowas bauen oder beschaffen kann ... k.A.

Rotationsverdampfer mit Vakuum sind dagegen sinnlos, weil zuviel Alkohol verloren geht.

Gruß, S.F.

RE: Rotationsverdampfer

Matthias am 24.08.2011 16:11:08 | Region: Holsteinische Schweiz
Ok. Die Gründe meinte ich nicht. Ich habe einen Roti mit 20 Liter Fassungsvermögen zur Verfügung.
Mir geht es eher um den Qualitätsanspruch an das Destillat.
Je geringer die Temperatur ist, mit der verdampft wird, desto mehr Aromen bleiben doch hängen??
Wenn ich von einer Temperatur von 40° ausgehe, siedet Methanol bei ca 337mbar und Ethanol bei 167mbar. Wenn man die Möglichkeiten hat, diese Parameter genau einzustellen, müsste man doch sehr gut den Vorlauf abtrennen können? Oder sehe ich das falsch?

gruss matthias

RE: Rotationsverdampfer

ck am 25.08.2011 10:15:02 | Region: de;)
Das man den Vorlauf abtrennen kann will ich nicht bestreiten, ob es besser geht als bei einer konventionellen Destille weiß ich nicht. Die Drücke sind ja eh nur Richtwerte, sie genau einstellen zu können ist natürlich wichtig.

Natürlich zerkochst du weniger Aromen bei 40°C Badtemperatur, möglicherweise erzeugst du aber auch "erwünschte" Aromen dadurch garnicht erst. Und außerdem könnte ich mir vorstellen, da viele Aromen ja große und schwere "Öle" sind, welche auch durch das siedende Wasser "mitgeschleppt" werden (ähnlich wie bei einer Wasserdampfdestillation), dass weniger Aroma übergeht.

Aber das sind alles nur Spekulationen, probier es aus wenn du die Möglichkeit hast. Es wäre klasse wenn du uns über das Ergebnis informieren könntest ;)

RE: Rotationsverdampfer

Sergey Fährlich am 25.08.2011 19:14:07 | Region: Eurasien
Ja, das siehst Du falsch. Methanol lässt sich so nicht abtrennen, die Dampfdrücke liegen zu eng beeinander. Wurde schon hier diskutiert.
Und um bei einem solchen Vakuum den Alkohol aufzufangen, müsste man Kühlsole einsetzen - viel zu aufwändig ...

Gruß, S.F.

RE: Rotationsverdampfer

ck am 26.08.2011 10:41:20 | Region: de;)
Von "vollständiger" Abtrennung des Vorlaufs kann egal mit welcher Methode nie die Rede sein. Eine gewisse Fraktionierung sollte dennoch möglich sein denke ich (abhängig von der Menge).

Wieso sollten eigentlich Kältemittel zur Kühlung nötig sein, wir kühlen im Labor eigentlich immer mit gaaaaanz viel Wasser (Kühlwasserkreislauf halt) und damit kann man auch extreme Kandidaten wie Diethylether ganz gut kontrollieren (außer vielleicht im Hochsommer :D). Aber nen Kolben trocken rotieren und destillieren sind möglicherweise verschiedene Schuhe, bei ersterem ist es mir ja auch relativ egal wenn was duch die Pumpe geht :)