Hallo Du Harm Loser,
zunächst einmal kann ich das mit den Johannisbeeren nicht nachvollziehen. Mein Brand aus roten Johannisbeeren gehört mit zu dem aromatischsten, was ich bisher gebrannt habe, man muss allerding Johannisbeeren auch mögen.
Zu Deiner eigentlichen Frage:
Warum soll es nicht möglich sein, Trockenfrüchte zu vergären? Ich würde sie zunächst mal über Nacht einweichen und dann etwas zerkleinern. Vielleicht hilft Dir Dieser Link etwas weiter:
http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/r/kr05590.htm
In der jüdischen Religion bereitet man zum Pessachfest einen süßen Wein, ebenfalls aus Rosinen:
Ich habe hier ein Rezept gefunden, das ganz ohne die üblichen Gärutensilien auskommt, wahrscheinlich auch nicht sonderlich alkoholhaltig ist, aber daran kann man ja arbeiten...
Für 5,5 l Wein:
900 g Rosinen
450 g Zucker
1 Zitrone
5,5 l Wasser
Die Rosinen, den Zucker und die Zitrone in ein großes Stein- oder Keramikgefäß geben
und mit kochendem Wasser übergießen. Mit einem Tuch abdecken und eine Woche stehen
lassen, dabei täglich umrühren. Schließlich durch ein Sieb gießen und in Flaschen abfüllen.
Den Rosinenwein vor dem Genuss noch 10–12 Tage ruhen lassen.
Das Rezept stammt aus der Zeitschrift »The American Hebrew« vom 27. März 1896 und soll angeblich keinen Alkohol entwickeln, was vermutlich an der sehr kurzen Reifezeit und der fehlenden Hefezugabe liegt.
Hier gibt es dann ein Rezept das ca. 14% erreichen soll:
http://www.michael-keite.de/rosinen.html
Ähnlich würde ich auch mit anderen Trockenfrüchten umgehen. Du musst allerdings beachten:
1. den Zucker- und Säuregehalt kontrollieren
2. Das Aroma von Trockenfrüchten wird immer ein anderes sein, als das von frischem Obst
Im Buch "Essig herstellen als Hobby" wird zum Beispiel auch die Herstellung findet sich beispielsweise auch ein Rezept für Gärungsessig aus grünen oder getrockneten Feigen, bei dessen He3rstellung ja zunächst einmal eine Maische mit Alkoholgehalt entsteht. Auch von Dattelwein habe ich schon gehört.
Der Aussage von Herrn Künstler würde ich dagegen nicht zustimmen, denn wenn Trockenfrüchte eingemaischt sind entsteht ja erst der Alkohol. Bis dieser entstanden ist sind aber die Früchte längst nicht mehr trocken. Bei einem Angesetzten sieht das dagegen anders aus.
Zum Thema Angesetzter möchte ich nur mal die berühmte "friesische Bohnensuppe" erwähnen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sinbohntjesopp
Ich selbst habe diesen Sommer von dem Überangebot an Weichseln 2 Kg probeweise getrocknet und diese auch wieder eingeweicht und probiert. Der Geschmack ist leicht verändert, aber deutlich vorhanden. Ich könnte mir durchaus vorstellen, diese anzusetzen oder auch zu vergären, wenn mein Gärbehälter nicht schon reichlich mit Weichselmaische gefüllt wäre.
Also: Versuch macht kluch!