Die Destillation von Schnaps

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Vorlauf bei Ansatz von Zucker/Wasser ?

Michael am 21.10.2003 09:36:44 | Region: LK Cuxhaven
Hallo Hobbybrenner !

Wer kann mir folgende Fragen beantworten:
1. Bei Ansatz von Zucker/Wasser mit Turbohefe war die Gärung nach ca. 2 Wochen zu ende. Leider war das Gefäß nicht 100% dicht. Macht das etwas aus ?
Der Ansatz ist jetzt gelblich und relativ klar.

2. Entsteht beim Brennen ein Vorlauf ? Ich habe vorsichtshalber die ersten 50ml verworfen.

3. Kann man zur Herstellung von geschmacklosem Alkohol die Aktivkohle in den Zucker/Wasser-Ansatz einbringen und wirken lassen ? Ich möchte den zweiten Brennvorgang sparen. Der Ansatz hat nach dem Brennen einen ganz leichten Hefegeschmack.

RE: Vorlauf bei Ansatz von Zucker/Wasser ?

Romko am 21.10.2003 10:37:31 | Region: Österreich/Burgenland
Also ich würd immer 2x brennen .. und beim zweiten mal unbedingt Vor- und Nachlauf abtrennen.
Den Vorlauf kannst Du zum Einreiben verwenden, den Nachlauf kann man (bei entsprechenden Mengen) nochmal brennen (wieder Abtrennen nicht vergessen) und dann als Ansatzschnaps verwenden (falls er wenig aromatisch ist ...).
Lasse mich aber gerne von anderen Meinungen überzeugen...

zweimaliges Brennen

Blaukreuzler am 21.10.2003 15:54:34 | Region: Nirvana
ist nur dann erforderlich, wenn der Alkoholgehalt der Maische/des Saftes unter 10 % Vol. liegt.
Somit erfolgt beim ersten Brand nur eine durchschnittliche Ausbeute unter ca. 30 % Vol. Alc.

Moin

XXX

RE: Vorlauf bei Ansatz von Zucker/Wasser ?

Blaukreuzler am 21.10.2003 15:34:13 | Region: Nirvana
Hallo Michael,

zu 1.)
ist schon o.k. so, Gärung jetzt abgeschlossen. Hefezellen sedimentieren.

zu 2.)
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste :-)

zu3.)
du verwendest Turbohefe und Zucker; erzeugst somit eine hochgradige "Maische".Ein zweites Brennen ist daher nicht notwendig.
Bereits mit einer Topfdestille erreichst du mit einem Durchgang ca. 63 % Alk. geschmacklosen Destillates (bei 20 % in der Ausgangslösung).
Willst du noch mehr Alkoholgehalt, dann must du nochmals brennen oder von vorherein eine Refluxanlage verwenden.
Aktivkohle verwendest du, wenn du auch noch den Nachlauf verwerten willst. Bester Wirkungsgrad bei einem Alkoholgehalt zwischen 40 und 60 % Alk.Vol.

Noch`n Schnellschuss

Blaukreuzler am 21.10.2003 15:48:11 | Region: Nirvana
Kleines Brainstorming :

Wenn überhaupt Aktivkohlezugabe (auch in den Mittellauf), dann erst nach dem Brennen !!

Du kannst nicht sicher sein, ob in deiner Ausgangslösung nicht doch noch ungelöste Zuckermoleküle sind, diese "verkleben" die Oberflächenstruktur der Kohle und machen sie unbrauchbar.

XXX

Noch mal nachgefragt...

Michael am 22.10.2003 08:12:31 | Region: LK Cuxhaven
Danke für die ersten Informationen !
Eine Sache ist mir noch nicht ganz klar - entsteht bei dieser Gärung überhaupt Methanol ? Und konnte es aufgrund der Undichtigkeit zu Fehlgärungen kommen ?

RE: Noch mal nachgefragt...

Blaukreuzler am 22.10.2003 12:29:45 | Region: Nirvana
Moin,

Methanol entsteht bei der Gärung in erster Linie durch Pektinabbau.
Pektin wird sich bei reinem Kristallzucker wohl kaum finden lassen.
Entsprechende Eintragungen zu Methanol findest du unter Suchen in den Foren.

Fehlgärungen gibt es bei einer hochgradigen alkoholischen Zuckerlösung kaum.

Gruß

XXX