Rezept-Forum Schnapsbrennen

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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Hässlciher Hefe-Geschmack

Max am 19.01.2005 17:12:01 | Region: Oberbayern
Hallo,

was mache ich falsch?
Ich habe 2 Birnen kleingestapmft, in Wasser ein bsischen aufgekocht. Dann akühlen lassen, Wasser dazugegeben, Trockenhefe (so zum backen) 1 Päckchen, und jede Menge Zucker.
Das habe ich dann gären lassen, und heute destilliert. Aber irgendwie kommt der Geschmack der Birne nicht mit ins Destillat.
Was mache ich falsch, er schmeckt immer noch zu Hefig... Muss es unbedingt Williams-Birnen sein?

Danke,
Max

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

NRW am 19.01.2005 17:56:06 | Region: Herbert
Hallo Brenner!

Wenn du mehr Geschmack haben willst, kannst du Birnenstücke in den Aromakorb geben oder Birnenstücke in das fertige Destillat, also einen Angesetzten machen, ist besser als gar kein Geschmack.
Der Geschmack kann auch von der Birnensorte abhängen, die du benutzt, ein bisschen experimentieren hat noch keinem geschadet.

Happy Burning!

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

Herbert am 19.01.2005 18:02:41 | Region: NRW
Hallo Brenner!

Ein Trick, den es auch noch gibt, ist die Früchte vor dem Einmaischen einzufrieren, dass zerstört die Zellwände und deswegen kommt der Geschmack besser heraus.

Happy Burning!

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

hinzundkunz am 19.01.2005 18:03:18 | Region: bay
dein vorgehen ist nichtgerade professionell.
zuallererst sei dir gesagt, dass backhefe von natur aus einen stärkeren hefegeschmack bewirkt, die lösung ist, weniger davon zu nehmen.
"jede menge zucker" kann auhc zuviel sein, sodass die hefe nicht richtig gärt (hat sie aber anscheinend, also glück gehabt) normalerweise nie über 350g zucker pro liter (fruchtzucker inklusive) ansetzten, das mag die hefe nicht so.
ees kann auch sein dass du zuviel wasser hattest und deshalb der birnengeschmack zu verdünnt war.
probier folgendes:
billigen tetrapack apfelsaft nehmen und in eine groß genuge flasche fülln (vorsicht, kann überschäumen) da dann ein winziges stücken frische hefe aus dem supermarkt reintun....warten

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

emmes am 20.01.2005 09:09:53 | Region: Hannover
Ich hatte dasselbe Problem mit einem Pflaumenbrand.
1. Problem:
hat ziemlich im Mund und Abgang gebrannt
2. Problem:
Hefegeschmack hat den vorhandenen Pflaumengeschmack überdeckt.
Ich hatte dann dasselbe Problem mit einem reinen Hefebrand, den ich mit Turbohefe angesetzt hatte um einen Geist mit Waldbeeren zu brennen(Früchte mehrere Tage in Maische ziehen lassen, Früchte beim Brennen in den Aromakorb)half nichts-ekelhafter Hefegeschmack.
Ich wollte schon aufgeben, weil auch der Versuch, die Temperaturführung zu ändern nicht half(Kühlung verbessert, Temperatur, erwärmen der Distille im Wasserbad).
Ich habe jetzt den Pflaumenbrand ein zweitesmal gebrannt.
Ergebnis:
1. 85%Vol. Selbst dieses Rattengift kann man schon fast genießen, so mild ist der
2. ein gutes Bukett nach Pflaumen
3. Kein Hefegeruch/Geschmack
4. Runterverdünnt ein Genuß.
Versuchs mal, mich würde interessieren, was du für ein Ergebnis erzielst.
Übrigens brennen die Schotten ihren Whisky wohl teilweise bis zu 3 mal. Ist zwar nicht so ganz zu vergleichen, weil die ja noch eine geschmackliche Verbesserung durch die Lagerung in den Fässern bekommen, aber wenn das ganze Aroma weg wäre, müssten die sich vorab nicht den ganzen Aufwand machen. Good Luck!

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

Geist am 26.01.2005 11:55:11 | Region: Nirwana
Hi emmes,
gerade bei Whisky wird ein fast geschmacksneutrales Destillat verwendet, darum Dreimal brennen.

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

Mond-Scheiner am 26.01.2005 14:34:58 | Region: Nord und Nebel
Nah, nicht ganz so...........
Single Malt Whisky wird zweimals, im Pot-Stills (Blase und Kühler und nix anders) destilliert.
Straight Whisky wird im kontinuerlich arbeitende Anlage hergestellt.
Irish Whiskey wird dreimals im Pot-Stills destilliert.

Single Malt (das heisst: Whisky an sich)ist alles anderes als geschmacksneutral!! Bitte!.....
Und es ist nicht alles gebrannte Sherry-Gefäss-Geschmack!
Whisky-lactone, Ethylnonanoat (wie im Cognac) und Phenole aus Torfrauch.
So..................
Und amerikanische / canadische Whisky ist, meinesachtens, nicht Whisky, aber eine interessante Kornbranntwein.

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

kalle nrw am 31.01.2005 13:07:35 | Region: nrw
Hallo emmes,
man sagt doch, durch 2 oder mehrmaliges brennen wird den geschmack viel geringer, bei dir ist wohl das gegenteil eingetreten oder habe ich was falsch verstanden?

werde auf jeden fall dieses auch mal versuchen, habe nämlich das gleiche bei pflaumen, der geschmack ist kaum rübergekommen.
gruss
kalle nrw

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

emmes am 15.02.2005 17:01:37 | Region: Hannover
Hallo Kalle,
ist schon korrekt, daß der Geschmack mit der Anzahl der Brennvorgänge abnimmt, hier hat allerdings der unangenehme Hefegeschmack überproportional abgenommen, sodaß ich(und auch Bekannte)mit dem Ergebnis zufrieden bin. Ich habe immer noch einen leichten Hefegeschmack, der allerdings merklich abnimmt, wenn das Destillat offen steht. Vielleicht habe ich mir mit einem Pflaumenbrand aus Hauszwetschken auch nicht gerade das einfachste rausgesucht?
Happy Börning ;-)

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

hinzundkunz am 17.02.2005 11:36:38 | Region: bay
der trick ist, im richtigen zeitpunkt den nachlauf abzutrennen, bis 91° kommen die aromastoffe der frucht mit herüber, danach auch der eklige geschmack der hefe und andere nicht erwünschte aromen. also zum richtigen zeitpunkt nachlauf abtrennen!

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

Martin am 16.04.2005 22:54:42 | Region: Hannover
Liebe schnaps-freude! habe noch nicht so viel Erfahrug wie ihr,aber Hefe ersetze ich mit Fedeweißer. Kein scheußlicher Hefegeschmack.Genuss Pur.Das beste ist,den kann man auch noch züchten.
Also,probiert es aus. Es lohnt sich!

RE: Hässlciher Hefe-Geschmack

Lars am 21.08.2005 11:44:27 | Region: bay
Zunächst freut es mich, daß so viele sich an den Aromaexperimenten erfreuen. Ich habe mittlererweiele auch etwas erfahrung sammeln können und habe darüber hinaus einen lebensmittel sowie mikrobiologischen Hintergrund. Zur Info: Hefe vermehrt sich in der Maische, will sagen, sobald Hefe zugegeben wird startet der Gärprozeß, aber auch auf der Haut der früchte sitzen Hefen. Sogenannte wilde Hefen. deren Stoffwechselprodukte von den der Reinzuchthefen abweichen (können). Darum würde ich immer Reinzuchthefe verwenden. Die Backhefe ist eine Reinzuchthefe zur Teiglocherung. Hier giebt es unter den Hefen (einige 100 Sorten einschließlich der wilden Hefen)Saccharomyces cerevisiae
- Bierhefe ... siehe auch unter www.wikipedia.de - Hefe obergärig ....
Ihr seht die Verwendung der richtigen Hefe für den jeweiligen Zweck machts.
Ich habe schon einige Versuche mit aufgezuckerten Maischen gemacht, das Resultat ist immer: Alkohol verdünnt das Aroma! un diese Qualität kann ich mir auch kaufen! es geht halt nicht nur um die Schnapsmenge. Ich habe die besten Resultate immer mit vollreifen Obst ohne Zuckerzusatz erzielt, und bei dem Brenne gehts nicht darum viel Schnaps herzustellen sondern ein gutes bis sehr gutes Produkt zu bekommen. Last den Zucker weg!
Beim Geismachen ist das nun so nehm ich für 4 Birnen 1 l Reinalkohol, ist logischerweise weniger Aroma drin als in 1/2 Liter usw.
Mag sein, daß es Ein Williamsgeist über Birnenviewrtel nach Willi schmeckt, ich denke aber schon daß ein Ansatz (2 Monate stehen lassen) besseres Aroma hat als ein Destillat - Frischfrucht über den Aromakorb.
Noch eine Anmerkung zum Whisky, hier hat die Maische ungefähr soviel Alc. wie Bier, d.h. um auf Fassstärke zu kommen(irgenwo über 50%) muß mehrmals gebrannt werden. das Aroma des über Torf geräucherten Malzes geht da natürlich auch mit, zumindest in dem gewünschtem Maß. Bei meiner Hausaperatur habe ich aus einer normalen, ungezuckerten Maische mit ca. 8-10 % Alkoholgehalt beim ersten Lauf auch schon 60% der muss nicht nochmals gebrannt werden und ist so mild, daß er nicht verdünnt getrunken wird, v.a. auch von weiblichen Freunden des guten Geschmacks!
ich hoffe Ihr könnt mit den Infos was anfangen.
- Nix anbrennen lassen und gut gär
Lars