Rezept-Forum Schnapsbrennen

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Kürbisschnaps!

Robert Rabeder am 04.09.2002 12:11:00 | Region:
Eine dringende Anfrage: wir - Bauern aus OÖ - wuerden die Herstellungsweise von Kürbisschnaps brauchen? Kann uns da wer weiterhelfen?
Vielen Dank im voraus
Robert Rabeder

RE: Kürbisschnaps!

Albert Früh am 28.09.2009 23:10:55 | Region: Baden-Württemberg
Sehr geehrter Herr Robert Rabeder,

Die Herstellungsweise von Kürbisschnaps würde mich auch interresieren.Wenn Sie mehr wissen wäre ich Ihnen Dankbar es mir mitzuteilen
Im voraus besten Dank
Albert Früh

RE: Kürbisschnaps!

Stefan am 18.10.2009 16:18:16 | Region: Timbuktu Ecke Unterfranken
Hallo,
wir haben ein Fässchen Kürbismaische angesetzt.
Der entstandene Wein hat uns so gut geschmeckt,
dass wir die eine Hälfte in Flaschen abgefüllt
und lediglich die andere Hälfte gebrannt haben.

Rezept:
Etwa 20 KG Kürbisfleisch entkernt,
kleingeschnitten und püriert.
Das Püree in großen Töpfen auf KLEINSTER Stufe
erhitzt. Es dauerte 90 Min., bis die Töpfe
Siedetemperatur erreichten. Nochmal eine Stunde
sieden lassen, bis das Püree in sehr kleine
Fasern zerkocht war.
Den Inhalt der Töpfe in das Gärfass umfüllen und
in kaltem Wasser auf Zimmertemperatur abkühlen.
2 KG Zucker ins Fass, bis auf 22 Liter mit Wasser
auffüllen. Zitronensaftkonzentrat rein und auf
PH-Wert von 3,5 einstellen.
10 ml Antigel hinein.
Sherryhefe von Hornbach dazu, Gärstarter nicht
nötig.
ACHTUNG: Die anfängliche Gärung war sehr heftig,
es bildete sich eine dicke Schaumkrone, also
ausreichend großes Gärgefäß wählen, um ein
Übergehen zu verhindern.
Nach einer Woche nochmal 2 Kilo Zucker dazu.
Nach 2 Wochen bei 14 % angelangt und einen Teil
als Wein auf Flaschen gezogen. ACHTUNG: Die
Resthefe in den Flaschen gärt weiter, Flasche
nicht luftdicht verschließen oder, wenn sich
Kohlensäure bilden soll, zu Beginn der Lagerung
mindestens 2 mal täglich öffnen und Druck
vorsichtig entweichen lassen.
Durch das verwendete Zitronensaftkonzentrat
entstand ein sehr fruchtiger Wein, der im
Geschmack stark an "Chris" erinnert, ein
Wein-Saft-Gemisch, das bei uns im Handel zu haben
ist.
Für den Brand:
Ich habe kein Antischaum verwendet, sondern die
Maische mit Wasser und geschmacklosem Alkohol
leicht verdünnt. Brenngefäß nur zur Hälfte
befüllt und von Anfang an auf sehr kleiner Stufe
erhitzt. Ich hatte keinen wahrnehmbaren Vorlauf,
habe dennoch die ersten Tropfen abgetrennt.
Brand bis 95 Grad verwendet. Heraus kam ein mild
und fruchtig riechender Brand mit 47 %. Der
Mittellauf hatte zeitweise über 60 %. Wer früher
trennt, hat entsprechend hochprozentigeres
Destillat.
Werde in ein paar Wochen schreiben, wie sich der
Brand entwickelt hat.

RE: Kürbisschnaps!

Martin am 12.09.2011 20:16:06 | Region: Kärnten
Vielen Danke für die ausführliche Kürbisschnaps Erzeugung.
Ich möchte gerne höflich fragen, wofür der Kürbis gekocht wird. Geht da nicht das Aroma verloren. Ist der Maischeverflüssiger nicht genug. Ich würde gerne den Kürbis roh raspeln und ganz normal wie eine Frucht einmaischen. Dies hätte ich auch gemacht, wenn nicht Ihr Eintag zu lesen gewesen Wäre.
Liebe Grüße aus Kärnten
Martin Parth

RE: Kürbisschnaps!

Hubert am 12.09.2011 20:34:41 | Region: Hietzing
Bei uns im Garten ist vor Jahren ein großer Kürbis über geblieben. War zu viel zum Essen. Daher folgendermaßen eingemaischt: Kürbis ordentlich geschält, Kerne entfernt, den Rest (Kürbisfleisch) mit Mixer zu feinem Brei verarbeitet, ein Drittel vom Breivolumen kam Wasser dazu. Dann hochgradig eingemaischt: Turbohefe, Verflüssiger, Biogen M. Zuckerzugabe wie sonst auch für hochgradige Maischen. Nach Gärende ca. 8 Monate stehen lassen. Und... im Unterschied zu gelagerten hochgradigen Maischen mit "normalem" Obst gab's diesmal Vorlauf! Warum, keine Ahnung. So gearbeitet wie sonst auch. Jedenfalls konnte ich die Vorlaufabtrennung so richtig schön üben. Geschmack: scharf, eigentlich fast geschmacksneutral, jedenfalls Kürbis nicht erkennbar.
Habe durch Zufall einen Teil der Maische ca. 2 bis 3 Jahre stehengelassen. Wieder gebrannt, diesmal gab's keinen (!) Vorlauf mehr! Und der Brand schmeckte plötzlich total nach Kürbis.
Fragt mich nicht warum sich der Vorlauf erst nach so langer Zeit abgebaut hat, keine Ahnung. Interessant war auch, dass der Kürbisgeschmack im Brand auch erst nach der langen Lagerung der Maische deutlich erkennbar war.

RE: Kürbisschnaps!

Martin am 12.09.2011 21:33:25 | Region: Kärnten
Interessant - total konträr zum Obst - Beim Obst ist es umgekeht - gleich nach der stürmischen Gärung wird der Robbrand gemacht - Hier das beste Resultat für tolles Aroma. Ich werde den Kürbis gleich wie das Obst einmaischen und doppelt brennen. Nur den Reinbrand werde ich stehen lassen - ich melde mich dann nach 3 Jahren diesbezüglich wieder - Danke für die Infos und Liebe grüße aus Kärnten

RE: Kürbisschnaps!

roman am 24.11.2015 17:29:28 | Region: steiermark
hallo, hast du deinen Schnaps schon gebrannt?