Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl

Zuckerrohr

Ernie am 19.06.2010 12:23:17 | Region: Solling
Hallöchen zusammen,

ich habe mir in den Kopf gesetzt, Zuckerrohr anzubauen. Bei Ebay gibt es auch Samen dafür. Habe schon google genutzt, um Tipps zu erhalten und hier die Suchfunktion genutzt - leider mit mäßigem Erfolg. Meine Frage: hat schonmal jemand von Euch Zuckerrohr angebaut und es ggf. auch veredelt? Über einen Link würde ich mich ggf. auch freuen. Danke im Voraus

RE: Zuckerrohr

Bilbaino am 21.06.2010 21:32:32 | Region: Spanien
Hallo, Ernie,
das habe ich bereits versucht und heraus kamen ein paar klägliche Pflänzchen.Und das, wo ich doch in Spanien lebe und einen eigenen Brunnen habe.Zuckerrohr braucht tropisches Klima, und wir benötigen ja zig Kg, auf die wir bei dem europäischen Klima einfach nicht kommen.
Saludos, Bilbaino

RE: Zuckerrohr

Philip am 22.06.2010 10:10:07 | Region: Thueringen
Hallo Ernie,

Zuckerrohr wird nicht über Samen, sondern über Stecklinge vermehrt. Diese findest du bei *bay oder sogar mit viel Glück in der Genüseabteilung im Supermarkt. Diese schneidest du in Stücke und legst sie waagerecht in Anzuchterde. Immer warm und feucht halten (optimal 28 Grad, niemals unter 20 Grad) Nach vier Wochen bilden sich dann Wurzeln und nach weiteren vier Monaten (bei optimalen Bedingungen) ist die Pflanze ausgewachsen. Zuckerrohr verträgt/braucht pralle Sonne, viel Wasser, hohe Luftfeuchte. Ohne Warmhaus ist es unmöglich die Pflanze anzubauen, weil wir bei uns keine vier Monate solche Temperaturen haben werden. Ist das Klima nicht optimal, wird die Pflanze zwar wachsen, aber keinen Zucker ausbilden! Fazit: Hast du kein Gewächshaus mit Heizung, kannst du es vergessen!

Gruß Philip

RE: Zuckerrohr

Ernie am 22.06.2010 21:15:38 | Region: Solling
Salut Leute,

danke für die schnellen Antworten. Echt schade, dass es so kompliziert ist!Aber vielleicht kann ich ja bei einem ordentlichen Gemüsehändler Zuckerrohr erwerben. Habt ihr damit Erfahrungen? Oder verliert das durch den Transport/frühere Ernte den Zucker?
Einen schönen Abend noch!

Grüße
Ernie

RE: Zuckerrohr

Philip am 23.06.2010 09:55:12 | Region: Thueringen
Warum willst du so einen Aufwand betreiben? Du brauchst hunderte KG um einige Liter Zuckerrohrsaft zu pressen. Dieser Aufwand lohnt sich wirklich nicht! Ist genau wie bei den blauen Agaven/Tequila, diese Idee hatte ich nämlich man ;-)

Wenn du wiklich Rum brennen willst, dann gehe in einen Supermarkt und kauf dir Zuckerrohrmelasse! Das ist einfach und genau das was du brauchst. Mit Wasser auf den richtigen Öchselwert verdünnen und fertig. Diese Melasse ist Zuckerrohrsaft der stark eingedamopft wurde. Das nimmt dir die gesammte Arbeit ab.

Gruß Philip

RE: Zuckerrohr

Ernie am 23.06.2010 16:51:58 | Region: Solling
Hi Phillip,

Danke für den Tipp! Ich werd mich danach mal umschauen!

Grüße aus dem Solling

ernie

RE: Zuckerrohr

Borg am 28.10.2016 10:48:56 | Region: D
Ich weiß das Thema ist uralt, aber da die Infos im Internet recht mau sind und dieser Thread in Google sehr weit oben kommt wollt ich mal meine Erfahrung dazu schreiben.

Ich hab auch Zuckerohr versucht anzubauen und bin oft daran gescheitert. Aber mit viel Aufwanud ist es auch hier zu kultivieren und auch süß zu bekommen.

Anzucht erfolgte bei mir auch aus Samen, eine Nacht in warmes Wasser einlegen und dann in die Erde drücken. Jeder Samen in ein eigenes Gefäß mindestens 25STK. Das ganze in einen Behälter den mit frischalte Folie abdecken und auf die Fensterbank. Nach 1-2 Tagen war schon der erste Keim zu sehen. Das habe ich aber fast immer geschafft. Tricky wird es das Ding groß zu bekommen.
Das geht nur mit Gewächshaus, Heizung und Lampen... Der Finale versuch wächst jetzt gerade u ist etwa 1m hoch. Ich Heize das Zimmer-Gewächshaus auf etwa 28° bei einer Luftfeuchtigkeit von 80% zusätzlich hab ich LEDs mit Wellenlängen von 450nm u 660nm verbaut pro 4 Pflanzen etwa 50W elektritsche Leistung. 2x 40 lm blau und 14x 80 lm rot. Erste Abschnittes sind sehr süß!

Saftertrag sollte laut Literatur 1L pro Meter sein, wir werden sehen. Angefangen hab ich das nur aus Spass in den letzten Wochen kam mir die Idee es zu destillieren, natürlich nicht nur aus eigener Erzeugung. Melasse werde ich zukaufen und den Saft für Skimming und als Zusatz nutzen. Aber bis dahin wird noch einiges an Zeit vergehen und ich muss noch ein bisschen lesen ;).

RE: Zuckerrohr

Der D am 28.10.2016 21:30:31 | Region: nrw
Wahnsinniger Aufwand den du da betreibst!
Aber ich finds klasse, super!
Halt uns auf dem Laufenden!

RE: Zuckerrohr

Borg am 26.11.2016 13:11:12 | Region: An der Sonne
Also ich wollte mal ein kleines Updates geben bzw. Eine kleine Anleitung schreiben.

Anzucht aus Samen:

25 Samen ergeben bei mir meist 4-5 Pflanzen die durch kommen, ihr braucht auch nicht damit zu rechnen, dass ihr in 2 Monaten ernten könnt das dauert eher 6-12 Monate je nach Bedingungen.

Samen über Nacht in Wasser legen.
Dann zur Anzucht nehme ich Einwegplastikbecher fülle diese halb mit Erde und löchere den Boden. Gut durchnässen und Samen auf der Oberfläche leicht andrücken. Klarsichtfolie überspannen und Löcher rein und warm und hell halten. Nach 2 Tagen drücken in der Regel die ersten Sprossen durch die Schale. Ab und an gibt es Schimmel den einfach manuell entfernen. Am Anfang hab ich immer umgetopft, lohnt aber nicht. Gesunde Pflanzen werden in der Regel nicht angegriffen.

1. Umtopfen
Manche Samen kommen erst gar nicht und manche bilden keine Wurzel aus sondern nur ein Blatt, die sind der Mühe nicht wert und werden nach etwa 1 Woche aussortiert. Die restlichen etwa die Hälfte der Samen mit Blättern werden dann in einen großen Kübel umgezogen und sollten jetzt etwa 2-3 cm groß sein. Gleiche Erde wie zuvor nehmen unten in den Kübel eine Drainage aus Kies einstreuen und ein Loch zum abfließen. 2cm unter der Erde streue ich jetzt großzügig Bio NPK Dünger (Guano) und Decke diesen mit Erde ab.

Dann kleine Löcher mit dem Finger Bohren und die Stecklinge einsetzen und andrücken. In diesem Stadium bau ich immer noch aus Trinkhalmen und Frischhaltefolie ein Gewächshaus drum herum. Wie immer, gut feucht warm und hell halten, Staunässe vermeiden.

Die Aufzucht:
Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Hier fange ich an künstlich zu beleuchten solche Lampen gibt es kommerziell oder wer einen Lötkolben bedienen kann kann sich das auch selber aus High Power LEDs bauen. Die wellenlängen habe ich schon Oben beschrieben und die sind sehr wichtig! Nur irgend ein Blau und Rot bringt gar nix. Den Trafo packe ich meist nahe an den Kübel um die Abwärme für die Pflanzen zu nutzen. Wenn es Sommer ist geht vermutlich auch die Fensterbank, da bei uns Sommer aber keine 12 Monate ist braucht es eigt immer etwas Hilfe
Sind die kleine Plätzchen langsam 5cm groß lassen sich schon erste Favoriten erkennen. Die Hälfte wächst in der Regel schneller als der Rest. Die aber noch nicht verloren sind. Dann kann auch langsam die Folie abgenommen werden und weitere 3 Wochen später nachgedüngt werden.

4-5. Woche
Die Pflanzen sind jetzt ca 30 cm hoch und einige sind unerklärlich eingegangen. 5-6 sind deutlich größer als der Rest und haben ca. 4 große Blätter und einen 2mm dicken Stiel. Jetzt muss man sich entscheiden wie viele man wirklich groß ziehen will denn nun geht es in Einzel Kübel. Ich nehme meistens die größten und wenn dann noch Entscheidungsfindung nötig ist bewerte ich die Wurzelballen. Die ersten Kübel sind meistens so 15 cm im Durchmesser und werden wie gehabt mit Kies und Dünger aufgebaut. Ab jetzt muss man nicht mehr viel machen alle 4 Wochen Düngen feucht und warm halten und solange es die größe zulässt beleuchten. Pflanzen die die 30cm in den ersten 2 Wochen erreicht haben gehen mir ausser durch eigenverschulden in der Regel nicht mehr ein.

Meine Erste Charge hab ich auch schon gepresst, bloß nicht in den Küchen Mixer!!!! Die Fasern sind so stabil da verliert auch die Beste Maschine.
Saft ist sehr süß, nicht ganz wie die die ich aus Afrika kenne aber durchaus akzeptabel. Skimming für meinen Rum werde ich die Tage ausprobieren und dann wieder Berichten ob sich der Aufwand lohnt :D Spass macht es alle mal die Rohre wachsen zu sehen.

Gruß und schönes Wochenende,
Borg

RE: Zuckerrohr

der wo am 26.11.2016 22:01:42 | Region: da wer
Super Projekt, macht Spaß zu lesen. Gerne mehr, wie du das gepresst hast, Skimming usw. Und ob sich der abgelassene Gartenteich als dunder pit eignet, hihi.

RE: Zuckerrohr

Borg am 16.12.2016 00:07:00 | Region: F
Hallo liebe RumFans,

Mal ein kleines Update. Man gehe davon aus, man sei im Besitz von Erwachsenen Zuckerrohr... Man kann die Pflanzen übrigens unten kappen die kommen wieder... nur am Rande, falls irgendwer so verrückt sein sollte wie ich und das auch versucht.

Wie gesagt bloß nicht in den Mixer was man meinen könnte. Ich hab dann nach langer umd anstrengender Säuberung und Entwirrung des Mixers mich bei den Kenianern bedient die eine Art häcksler benutzen. 2 Walzen mit Zähnen die das Zuckerohr auspressen.

Das einzige derartige Werkzeug das hier zu finden ist, ist eine Nudelpresse/Walze. Besonders gut eignet sich der Ravioli Einsatz, der auch so eine Art Zahnung hat.
Wie dem auch sei, da das Zuckerrohr durch gepresst und in einer riesigen Salat Schüssel aufgefangen da der Saft wirklich überall runter läuft. Das ganze hab ich eingekocht Schaum abgeschöpft und den Rest im Topf der Maisch beigefügt.

Also im Prinzip alles davon in die Maische gekippt. Ich wollte ja eigentlich nur das/den? Skimming aber dann dachte ich mir, warum den Saft nicht auch dazu anstatt Rohrzucker und Wasser rein zu kippen.

Schlussendlich waren in der Maische:
5kg/7L Melasse
3L einreduzierten Zuckerrohrsaft
2kg Rohrzucker
1L Ananassaft
4L Dunder
Rest Wasser auf 28 L

Dann jeden Tag 500g Rohrzucker nachgekippt bis rechnerisch 12vol% rauskommen.
Das waren etwa 2,5 kg das ganze gärt seit ner Woche immer noch sehr flott.

Wenns gut wird mach ich vllt mal nen Thread auf für das Rezept im Detail. Bin auf jedenfall sehr gespannt.

Grüße aus der Rumwerkstatt ;)
Borg

RE: Zuckerrohr

der wo am 16.12.2016 11:24:59 | Region: da wer
7l Melasse wiegen 5kg? Ich denke eher 5l wiegen 7kg. Aber egal. Sagen wir also 5kg Melasse sind 2.5kg Zucker, 3l Zuckerrohrsaft 1.5kg? Zucker, 2kg Rohrzucker, dann noch später 2.5kg Rohrzucker. Das macht 8.5kg Zucker, sagen wir 9kg wegen dem Dunder und dem Ananassaft auf nun 29.5l Maische. Das ist Zucker für 18% Alkohol! Also viel zu viel. Das gärt dann nicht so schön, viel Zucker bleibt übrig, das schmeckt dann auch nicht so gut. Wie kamst du auf 12%?

Und falls du das dann mit einer Potstill einfach gebrannt, ist hier ein weiterer Fehler. Entweder Refluxanlage oder ein oder zwei Thumper oder doppelt brennen.

Dann ist prinzipiell die Sache, daß bei Rum ja eher nur die Abfälle verwertet werden, welche wesentlich mehr Aroma pro Zucker haben. Wenn du also Rohrzucker verwendest, wird das geschmacklich dünn.

Und schade ist, daß du, obwohl du dazu blendende Möglichkeiten hast, auf eine wichtige Zutat verzichtest. Die Infektion des Dunders, den Dunder Pit, das Muck Hole. Der Abfall deiner Zuckerproduktion sollte in einen Eimer, zusammen mit Skimmings, Dunder, Hefebodensatz, Vor- und Nachlauf und etwas Kalkhaltiges (Gartenkalk zB) und fermentieren.
Dunder allein bringt nicht viel. Es ist ja das, was übrigbleibt beim Destillieren, also nicht ins Destillat gelangt ist. Warum sollte dann beim nächsten Mal etwas davon übergehen? Ok, das ist nur die halbe Wahrheit, der Dunder verändert sich ja doch auch während der Gärung. Aber prinzipiell erwartet man sich von Dunder zu viel. Er riecht ja auch krass. Aber damit er was bringt, muss er sich vorher verändern. Und besser nicht nur bei der Gärung.

Ich habe noch keine Erfahrung mit Rum. Und mit infiziertem Dunder/Backset für Whiskey fange ich auch erst an zu experimentieren, daher kann ich dir nicht groß helfen wahrscheinlich, höchstens brainstorming. Aber hier ein paar interessante Seiten zum lesen:

https://www.bostonapothecary.com/selected-writings-of-fermentation-chemist-s-f-ashby/
http://cocktailwonk.com/2016/03/days-of-dunder-setting-the-record-straight-on-jamaican-rums-mystery-ingredient.html
https://www.bostonapothecary.com/muck-hole-not-dunder-pit/
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=3&t=56303
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=4&t=63689