Die Destillation von Schnaps

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Mehlzuckermaische

Calle am 28.02.2019 03:57:27 | Region: Österreich

Hallo zusammen,


Ich habe bereits ein paar Obstbrände erfolgreich aus selbst angesetzter maische mit heimischen früchten hergestellt.

Diese Maischen wurden von mir gezuckert um möglichst viel ertrag zu erhalten.


Nun wollte ich den Nachlauf zu Geist brennen. Zusätzlich zum Nachlauf habe ich eine reine Zuckermaische angestezt.

Ich habe dem Wasserzuckergemisch etwas Mehl zugegeben um Schwebstoffe zu erhalten. Das ganze auf dem herd erhitzt. Ist dadurch zäh geworden und wurde noch etwas mit wasser verdünnt. dann hab ich es mit Turbohefe gären lassen und durch das mehl entstand leider starke schaumbildung. Die Gärung endete und die maische steht jetzt seit gut 6 Wochen still. Hefe und Mehl haben sich gelegt. Riechen tut sie ganz gut.


Ich bin mir jetzt jedoch nicht ganz sicher wie hoch der Methanolgehalt sein kann da es ja heisst holz oder faserbestandteile fördern methanol bildung. Zählt Mehl als Holz bestandteil ?


Vielen Dank schonmal für jede Antwort.

RE: Mehlzuckermaische

Xavier am 28.02.2019 12:53:26 | Region: Graz

Hallo Calle,


Irgendwie versteh ich nicht was du da machst.


Aber Vorab, Mehl ist kein Holz und Methanolbildung nicht zu erwarten.


Warum will man Schwebstoffe haben?

Wenns fest wurde war es denke ich vielvielvielzuviel Mehl?


Wenn ich ne Zuckermaische mache, die aus 25 Litern 5-8 Liter hochprozentiges liefert, warum den alten Nachlauf nicht wegkippen (Trennung der Prozesse)? Aber okay, wenn, dann den Nachlauf erst kurz vor dem Destillieren rein, nicht schon zur Maische. Gell?


Und noch zum Zucker der Obstmaischen, 'möglichst viel Ertrag', heißt dann halt auch viel Schnaps geringen Geschmacks, weil sich das Aroma ja auf mehr Alkohol teilt...


Viele Grüße

Xavier

RE: Mehlzuckermaische

Calle am 01.03.2019 01:12:27 | Region: Österreich

Hey,


danke für deine Antwort und Fragen, also:


Ich hatte mir das Buch durchgelesen welches hier so viel besprochen wurde und eineige Posts hier im Forum gelesen.

Dort hieß es das die Hefezellen eventuell probleme haben in einer reinen Zuckermaische zu gären da keine schebteilchen vorhanden an denen die sich fest setzen können.

Ich habe definitiv viel zuviel mehl dazu gegeben, war halt der erste versuch und wusste nicht wieviel zuviel ist.


Meine Destille hat nur 2L Raum. Daher habe ich nie mehr als 5L Ballons mit Maische angesetzt und daher war es mir wichtig die Ausbeute zu erhöhen. Herr Schmickl schreibt in seinem Buch das durch mehr alkohol in der Maische auch mehr Aromen aus den Früchten gezogen werden wodurch sich keine verschlechterung des geschmacks einstellt und eine möglichst hochprozentige Maische zum Brennen eher erwünscht ist.


Der Nachlauf hat gut 40% weshalb ich ihn nicht gerne weg schütten würde.

RE: Mehlzuckermaische

Der Chemiestudent am 15.03.2019 14:31:25 | Region: Europa

Wegen Methanol musst du dir keine Gedanken machen. Der ensteht mehr beim Abbau von Pektin. Das heißt Obstbrände haben mehr Methanol, als Brände aus reinen Kohlenhydrate wie Mehl und Zucker. Whisky und Wodka sind nahezu Mehtanol frei.


Ich würde beides getrennt brennen. Erst die Zuckermaische und dann den Nachlauf. Beim Nachlauf hilft es noch Aktivkohle zu kaufen und einzurühren.


Die Anleitung vom Buch ist bei 2 L Destillen die bewährteste und gut.