Die Destillation von Schnaps

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PARA-Konservierungsmittel

Beulerich am 26.03.2009 11:00:14 | Region: Süddeutschalnd
Liebe Brennergemeinde!

Habe heute mal eine Frage sozusagen "außer Konkurenz":

Hat jemand Erfahrung beim Konservieren von Fruchtsäften mit "PARA-Konservierungsmittel"?

Mich interessiert vor allem die gesundheitliche Unbedenklichkeit, die eventuelle Geschmacksbeeinträchtigung sowie den Vergleich mit dem Pasteurisieren.

Freue mich auf Eure Infos!

Prost!

RE: PARA-Konservierungsmittel

baerbeli am 28.03.2009 11:57:37 | Region: Saftlandien
Lieber Beulerich,

da ich oft Obstweine mache, habe ich auch schon Para verwendet. Allerdings habe ich vor einigen Jahren meine Ernährung umgestellt und esse und trinke nur noch Stoffe, die möglichst keine Konservierungsmittel enthalten, z.B. Sorbinsäure und Benzoesäure, das sind nämlich die Bestandteile von Para.
Da es mir seitdem besser geht und ich nie mehr Sodbrennen habe, denke ich ganz subjektiv, dass an meinem Wohlergehen der Verzicht auf diese Säuren beiträgt.
Ganz kann man sich dem nicht entziehen, denn auch in der Cola ist z. B. Phosphorsäure.
Im Saft werden die Hefezellen und Schimmelpilze durch die Sorbinsäure, die Bakterien überwiegend durch die Benzoesäure gehemmt - nicht vernichtet.
Wenn man den Saft noch mit Kaliumdisufit schwefelt, hält er sich schon sehr lange.
Zu bedenken ist aber, daß die Mikroorganismen sich in der warmen Zeit alle 2 Stunden verdoppeln, man also sehr frühzeitig mit den Säuren arbeiten muß: Pflücken, saften, säuern - ab in die Flasche.
Das alles kann man vermeiden, wenn man den Saft einige Minuten auf 80 Grad erhitzt, die Flasche verschließt und umdreht, damit der Verschluß auch steril bleibt.
Dann entsteht ein Unterdruck in der Flasche, alles ist steril und haltbar.

Fazit: Wenn man nach Herstellerangaben arbeitet, ist der Gebrauch von Para unbedenklich, weil es keinen wissenschaftlichen Beweis für die Schädlichkeit gibt. ( Bei vorgeschriebener Dosierung) Persönlich rate ich von allen zusätzlichen Säuren ab. Jeder, der Fertigprodukte zu sich nimmt, wird damit absolut vollgemüllt, und schon Paracelsus stellte fest, daß alles eine Frage der Dosis ist.
Geschmacklich habe ich ebenfalls leichte Unterschiede festgestellt, mir schmeckt der erhitzte Saft besser. Das ist nicht wissenschaftlich, sondern ein subjektiver Eindruck.
Grundsätzlich ist nicht einzusehen, warum man Zusatzstoffe nimmt, wenn die Natur etwas Einfacheres wie das Erhitzen vorsieht.
Da man Säfte im Laufe eines Jahres trinken oder weiter verarbeiten sollte, ist das Erhitzen die geeignete und -bis auf die zugeführte Energie- kostenlose Maßnahme.
Im gewerblichen Bereich ist Para nicht zugelassen, da sind nur physikalische Methoden erlaubt.
Der Hauptgrund, warum man Para nicht nehmen sollte, ist der Zwang zur absoluten vorschriftsmäßigen Verarbeitung. Das gelingt kaum einem Amateur. Das Ergebnis: Schlechter Saft.

Prost ata

hans vom saftigen baerbeli

RE: PARA-Konservierungsmittel

Beulerich am 30.03.2009 14:57:10 | Region: Süddeutschland
Lieber Hans,

danke für die wie immer sehr fundierte Antwort.

Ich plane in dieser Saison zum ersten Mal Apfelsaft zu machen und zwar im sog. Bag-In-Box-Verfahren. Die nötigen Gerätschaften habe ich beinahe zusammen, jedoch bin ich mir noch unschlüssig, ob ich das Pasteurisieren mittels Einkochtopf oder 3.000 Watt Tauchsieder machen soll.

Was meinst Du?

Viele Grüße & Prost (trotz Apfelsaft)

Beulerich

P. S. Natürlich wie immer viele Grüße an das in dem Fall saftigen Bärbeli!

RE: PARA-Konservierungsmittel

baerbeli am 31.03.2009 07:33:45 | Region: Apfelsinien
Mein verbeulter Freund,

da kann ich kaum einen Rat geben, da ich noch nie mit einem Tauchsieder gearbeitet habe. Wenn man einen Einkochtopf mit Ablauf hat, könnte man vielleicht besser abfüllen.
Viel Erfolg

hans von dem bag sammelnden ( und Schuhe!!!) baerbeli

RE: PARA-Konservierungsmittel

Ria am 29.03.2009 22:47:10 | Region: xxx
PARA:
Anwendung: 2ml auf 1 Kilogramm Saft. Mithilfe des Konservierungsmittels kann der frische Saft gut für einige Zeit konserviert werden. Weiterhin verhindert PARA die Nachgährung von Wein, wenn es am Ende des Hauptgärprozesses zugesetzt wird. PARA enthält Kaliumsorbat (E 202) und Natriumbenzoat (E 211) im Verhältnis 2.5:1. Beide Inhaltsstoffe gelten als unbedenklich. Kaliumsorbat wird zum Beispiel in Hobbythekprodukten als mildes Konservierungsmittel eingesetzt und ist weniger giftig als Kochsalz (laut Hobbythek-Buch Gesundheit mit Kräutern und Essenzen, Jean Pütz und Christine Niklas, 6. Auflage Juni 1993, vgs Verlagsgesellschaft Köln).

Ria