Die Destillation von Schnaps

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Projekt Eigenbau / Edelstahl Weichlot / Eure Einschätzung

Schnäppsli am 07.01.2021 22:02:06 | Region: Schweiz

Guten Tag/Abend


Seit einigen Jahren interessiere ich mich für das Schnapsbrennen und habe ich bereits im Keller selber Früchte eingemaischt um diese dan Proffesionell brennen lassen. Dies hat hervoragend geklappt. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass ich dabei mindestens 60l Maische erreichen muss, die Brennereien in meiner Gegend allesamt Halsabschneider sind und der Staat einen noch grösseres Stück vom Kuchen abhaben will. Gerne würde ich selber experimentieren und mehrere verschiedene Brände herstellen ohne das ich danach im Schnaps ersaufe. Nach erfolglosen Kaufversuchen meine Idee zum Selbstbau:

Vorab Info:

Ich habe mich durch etliche Foren und E-Büchern durchgelesen und mir ist bewusst das ausser PTFE, Kupfer, Glas und Edelstahl nichts in Kontakt mit dem Dampf oder Destillat kommen sollte. Als gelernter Koch bin ich aber mit Kupfer sehr vorsichtig und vermeide es wenn möglich.


Ich habe guten Zugang zu Gastro Kochtöpfen und Deckeln aus Edelstahl und würde gerne einen 10-15L Topf als Brennkessel nutzen und den passenden Topfdekel mittels Teflonband und Klemmen darauf fixieren. In den Deckel würde ich ein Loch schneiden um darauf eine Edelstahlschüssel (mit etwas kleinerem Umfang) umgekehrt darauf zu Schweissen/Löten und darauf wiederum ein T-Stück Rohr zu schweissen/Löten. Da käme dann der Thermometer und der Steck-anschluss zu einem Liebigkühler aus Kupfer. (Rohrdurchmesser, Kühlermassen e.t.z. müsste ich noch berechnen und ich würde mir beim Bau etwas handwerklichere Unterstützung dazuholen) (inspiriert von Anlage Nr. 143)


Nun hat meine Recherche ergeben, dass Chromstahl-Schweissen wohl eher schwer ist bei so dünnen Blechen (Ohne zugang zu speziellen Geräten und Fachwissen) und ich bin auf folgendes Bleifreies Weichlot gestossen, welches zum Edelstahlschweissen geeigenet sein soll. (anscheinend auch Edelstahl-Kupfer)

https://www.hausundwerkstatt24.de/Edelstahl-Weichlot-VA230-13-m-15-mm-flussmittelgefuellt-bleifrei-fuer-V2A-und-V4A


Meine Fragen:

1. Könnte das Grundsätzlich funktionieren? (Angenommen ich mache keine Handwerklichen fehler)

2. Taugt so ein Lot etwas und ist das sicher in Verbindung mit Alkohol?

3. Stellt ein Korkstopfen zur Abdichtung des Thermometers kein Problem dar? (Naturkork)

4. Kupfer hat bekanntlich positive Effekte beim Brennen, reicht es aber aus, wenn nur der Kühler aus Kupfer besteht?


Ich hoffe auf konstruktive Kritik und darauf, dass ich bei meiner Recherche nicht etwas Überlesen habe was schon zig-fach gefragt wurde. Vielen Dank Im Voraus

Schnäppsli

RE: Projekt Eigenbau / Edelstahl Weichlot / Eure Einschätzung

Herman am 10.01.2021 18:00:05 | Region: Etruskien

Ich sage mal zu zwei Fragen was:


2. Das Lot besteht im wesentlichen aus Zinn. Dies ist gegen "kalten" Alkohol gut beständig (Flachmann). Bei heißem Alkoholdampf sieht das allerdings anders aus. Ich möchte jedenfalls so ein Destillat nicht trinken.


4. Beim Kupfer ist es ebenso - es wirkt nur im heißen Alkoholdampf. Im Kühler ist es wirkungslos.



RE: Projekt Eigenbau / Edelstahl Weichlot / Eure Einschätzung

Zauberlehrling am 17.01.2021 12:40:03 | Region: De-Nord

Hi Schnäppsli,

ich habe auch mal Versuche mit solch einem angeblich für Edelstahl geeignetem Weichlot gestartet. (nicht genau dasselbe, wo ich es bezogen habe, weiß ich leider nicht mehr)
Jedenfalls kann ich sagen, dass ich es leider nicht hinbekommen habe, die Lötverbindung dicht zu kriegen. Mein Lot fießt schlecht, und in der Gebrauchanweisung stand auch, dass es nicht für jeden Stahl garantiertI funktioniert. Ich habe dann die Rohrverbindung genietet (mit einer Dichtung dazwischen), dies hält jetzt seit mehreren Jahren.
Die Bedenken von meinem Vorredner bez. des Lotes teile ich aber nicht. In Anbetracht dessen, dass Destillen aus Kupfer meist sowieso mit Zinn gelötet wurden, und in diesem Speziallot offensichtlich nur Silber als Zusatz enthalten ist.