Die Destillation von Schnaps

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Walderdbeer Likör

lama am 25.06.2013 21:50:21 | Region: berg und tal
Liebe Likörerzeuger!

Ich habe heuer einen Walderdbeer Likör angesetzt. Dafür habe ich mühsam die kleinen wild wachsenden Waldbeeren gesammelt. Nach ca. 2 wöchiger Ansatzzeit, habe ich den Ansatz heute erstmals verkostet. Leider hat das ganze einen bitteren Nachgeschmack. In anderen Foren habe ich gelesen, dass die Bitterstoffe von den Samennüsschen der Walderdbeeren stammen, die beim Erhitzen und offensichtlich auch beim Ansetzen entsteht. Hat jemand Erfahrungen mit Walderdbeeren, bekomme ich den Bittergeschmack weg?

RE: Walderdbeer Likör

Kupferstecher am 26.06.2013 12:49:51 | Region: Bergland
Ich habe selbst mit Waldbeeren keine Erfahrungen, es ist mir jedoch bekannt, dass man Beerenfrüchte nicht mit Alkohol über 50% ansetzen sollte, da sich sonst die Bitterstoffe aus den Kernen der Früchte lösen. Villeicht lag es daran.

Du könntest das Ganze max. mit einem neu angesetzten Likör mischen oder auch brennen.

RE: Walderdbeer Likör

Druide am 29.06.2013 21:46:56 | Region: Hoch im Norden, im tiefen Wald
Hi, Lama.

Ich habe vor 2 Jahren auch Walderdbeeren angesetzt in 43%-igem Korn. Ein Bittergeschmack ist mir dabei nicht untergekommen, er schmeckt jetzt noch immer so fruchtig und lecker, wie vorletztes Jahr, keine Spur von Bitterkeit. Warte erstmal die Ansatzzeit ab (höchstens 8 Wochen) und koste dann nochmal. Dann bringst du deinen Ansatz mit Wasser und Honig - am besten vom ortsansässigen Imker - auf die gewünschte Trinkstärke und Süße.

Liebe Grüße,

der Druide aus dem hohen Norden.

"Mit der Natur, nicht gegen sie!"

RE: Walderdbeer Likör

lama am 03.07.2013 19:46:14 | Region: Berg und Tal
Hallo Kupferstecher,
hallo Druide,

Danke für Eure Antworten. Ich werde es so machen, die Ansatzzeit abwarten und dann einstellen.

@Druide: Du süßt mit Honig? Ich hatte bei Honig mehrmals das Problem, dass der Likör trüb geblieben ist und habe zuletzt zumeist Zucker verwendet. Wie geht es Dir mit Honig, bekommst Du einen sauberen Likör?

Gruß in den hohen Norden!

lama

RE: Walderdbeer Likör

Druide am 06.07.2013 06:56:54 | Region: Hoch im Norden, im tiefen Wald
Hi, Lama.

Es stimmt schon, dass der Honig gewisse Trübungen verursacht, das Problem ist aber ganz einfach gelöst: Nach groben Filtrieren vor dem Süßen (hier funktioniert es mit einem einfachen weißen Leinentuch am besten) süßt du deinen Likör mit Honig und bringst ihn auf die gewünschte Trinkstärke. Dann musst du ihn sowieso noch reifen lassen, in dieser Zeit sollte die Flasche oder dein Glasgefäß ruhig stehen bleiben. Nach einiger Zeit setzen sich alle Trübstoffe am Boden des Gefäßes ab. Danach nimmst du einen dünnen Schlauch und stellst ein sauberes Gefäß UNTERHALB deines Ansatzes. Das eine Ende des Schlauchs gibst du in deinen Ansatz, am anderen Ende saugst du mit dem Mund kurz an, bis die Flüssigkeit herunterfließt.

Wichtig bei dieser Methode ist nur, dass das Schlauchende im Ansatz OBERHALB der Trübschicht am Boden gehalten wird - logisch, sonst kommen alle unerwünschten Trübstoffe wieder mit.
Und: Da das System mit Schwerkraft funktioniert (verdammte Physik ;) ), muss das zweite Gefäß unbedingt ein wenig UNTER deinem Ansatzschnaps stehen, sonst funktioniert es nicht.

Wenn du das befolgst hast du einen wunderbaren klaren Ansatzschnaps.

Gruß, der Druide aus dem hohen Norden.

"Mit der Natur, nicht gegen sie!"

RE: Walderdbeer Likör

einkochautomat am 07.07.2013 09:35:03 | Region: O.B.
Ich mach auch gerne angesetzten. Meines wissens nach sollte er lange genug ziehen. Zwei wochen ist extrem kurz, ein Monat sollte es schon sein.

Ansonsten sollte man auch darauf achten das der Alkohol an sich keinen bitteren Nachgeschmack hat. Ich nehme zurzeit, mangles einer Destilla (ist ja verboten hier), doppelkorn oder wodka. Beides funktioniert super!