Die Destillation von Schnaps

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Zwetschgenmaische : Wie viel Turbohefe ?

AlexD am 12.09.2009 19:57:03 | Region: BRD,
Hallo Zusammen,

bin absoluter Neuling und lese nun schon seit Tagen hier. Muss sagen: Tolle Seite !!! Jede Menge Info's ...die einem deutlich machen daß man sich tunlichst mit der Materie vertraut machen sollte -bevor- man Maische ansetzt etc. So gut es ging habe ich dies auch über die Suchfunktion getan (DAS Buch ist noch nicht da) trotzdem bin ich mir noch nicht sicher wie ich's angehen soll:
Ich hab ca. 17 Kg Zwetschgen die ich einmaischen möchte. In Beiträgen von gerd und Methanolix habe ich schon die Mengenangaben der "Zutaten" für 15Kg Zwetschgen gefunden, dürfte ja mehr oder weniger passen. Was mir noch nicht klar ist, wieviel Turbohefe ich wie zugeben muss: Methanolix schreibt 20g , gerd "1/2 Tubohefe".
Heute ist 115g "Pot Destillers Yeast" (Goldene Tüte von G.S.(S) angekommen. Wenn man da die Anleitung auf der Rückseite liest passt das nicht im geringsten zu dem was ich bisher hier gelesen habe (Früchte in Kochendes Wasser etc..)
Ich würde nun so vorgehen : Zwetschgen waschen, entkernen, zerstampfen, 3L Wasser dazu, 1g Pektinase,20G meiner Zurbohefe, 4KG Zucker im Raten mit je 3 Tagen Abstand.
Evl. noch PH wehrt auf ca. 3,5 einstellen (zu wenig würd ich mit Zitonensäure, zu viel mit...Natron (??) behandeln, oder mit ..eben erst hier gelesen, "..Dingens -M").
Das Ganze dann zwischen 16-21 Grad blubbern lassen bis nichts mehr blubbert. Sollte so 4-6 Wochen dauern (?!)...Danach sollte der Alkoholgehalt um die 16-18% liegen, wenn er so hoch ist kann das Ganze noch länger gelagert werden, ansonsten innerhalb von 3 Wochen brennen.
Je länger die Maische lagert, desto besser gegen evtl. "Turbohefegeschmack" ....(Wie lange sollte ich min. stehen lassen ??)

Das ist so die "Essenz" aus dem was ich bisher hier gefunden habe; hab ich damit'ne reelle Chance eine halbwegs vernünftige Anfängermaische zu bauen ??

Viele Grüsse und vielen Dank für die Antworten im Vorraus !!

AlexD

RE: Zwetschgenmaische : Wie viel Turbohefe ?

Almöhi am 13.09.2009 20:38:11 | Region: aus den Bergen
Salü AlexD

...bist ja schon ganz nett fit. Aber um das etwas abzukürzen folgendes: Ich nehme für ca. 10 kg Obst, also auch Zwetschgen, so ca. 25 gr. Turbohefe und auf die 10 kg Obst ca. 4 kg Zucker.
PH-Wert kontrollieren, müsste aber wenn die Zwetschgen ausgereift sind um die 3,0 -3,5 liegen, wenn er höher ist mit etwas Zitronensäure absenken. Eventuell etwas Verflüssiger dazu, auf 10 kg max. 1ml, wenn überhaupt.Lass ja das Wasser weg! Keinen Tropfen ! Es ist zwar mit etwas Arbeit verbunden, ich entkerne meine Zwetschgen ( Steine aufheben, aber wirklich nur unbeschädigte ), geht mit einem Küchenmesser ganz gut, und jage dann die Zwetschgen durch einen Küchenmixer ( ohne Kerne ! )bis eine schöner Brei entsteht. So werden die Früchte optimal aufgeschlossen.Dann den Brei in ein Gärfass,alle Kerne wieder dazu, Hefe rein,evt. Verflüssiger,und zum starten 300-400 gr. Zucker, den du dann in Abständen von 1-2 Tagen täglich dazu gibst bis die ca. 4 kg erreicht sind.Temperaturen zwischen 16 und 21 Grad sind o.k. Steinobstmaischen kannst du bis zu 3 Monaten ausgären lassen, mit der Turbohefe erreichst du ja den höheren Alk-Gehalt. Lagerfähig sind diese hochprozentigen Maischen bis zu einem Jahr. Ich würde sie aber nach 3 Monaten brennen.Bei einer kleineren Destille, vielleicht 1-2 Kerne beim Brennen dazu geben ( nicht mehr ! ), die anderen die sich am Boden der Maische abgesetzt haben entsorgen. Fertiges Destillat etwas atmen lassen ( obwohl hier sich die Geister scheiden - ich mach`s so ), dann abfüllen ( unverdünnt ! ) und 6 Monate im Keller lagern. Nach 6 Monaten auf Trinkstärke verdünnen, so um die 40 Prozent, sollten Trübungen entstehen, verdünntes Destillat 2-3 Wochen in den Kühlschrank stellen und filtern. Anschließend abfüllen und weitere 6 Monate, ab in den Keller und lagern. Man kann die ganze Prozedur natürlich auch verkürzen, aber wenn du so lange warten kannst, bekommst du ein optimales Ergebnis. Natürlich nur wenn alle andere Faktoren wie Qualität des Obstes, Sauberkeit, etc. etc. gestimmt haben. Ach ja, noch ein Tipp. Stell das Gärfaß die ersten Tage in die Dusche falls es übergehen sollte, dann ist die Sauerrei nicht ganz so groß, und Maischefaß max. dreiviertel befüllen. Jetzt ist meine Ausführung doch etwas in die Länge geraten...Grüsse der Öhi.

RE: Zwetschgenmaische : Wie viel Turbohefe ?

AlexD am 14.09.2009 12:08:48 | Region: BRD
Hallo Almöhi,

vielen Dank für Deine Tips ! Ich werde es dann wohl so machen.
Man liest halt viel unterschieldiches und vieles ist bestimmt auch Geschmackssache. Ich hätte jetzt den Zucker im Wasser aufgelöst, eben damit er sich auflöst..aber ich denke wenn ich die Pflaumen durch den Mixer jage wird es flüssig genug. Muss ich den Zucker dann immer unterrühren oder einfach oben drauf ? Von wegen Maische ruhen lassen, bzw. möglichst keine Luft mehr drann....
Das mit dem Lagern ist natürlich für´n Neuling das schwierigste....so ein kleines Fläschchen bekommt man doch bestimmt auch schneller einigermassen Trinkfertig ??

Viele Grüsse,
Alex

So..heute Abend gehts los :-)

RE: Zwetschgenmaische : Wie viel Turbohefe ?

Almöhi am 15.09.2009 20:29:10 | Region: aus den Bergen
Salü Alex....also wie gesagt, ja kein Wasser dazu, brauchst du auch nicht. Durch das Mixen wird das Fruchtfleisch so püriert, das dieses ausreicht. Zucker so dazu geben, in den angesprochenen Dosen. Wenn du ihn in Wasser auflöst, hast du ja wieder Wasser dabei.Zucker immer gut unterrühren, aber am Anfang aufpassen, schäumt sehr schnell. Natürlich kommt immer Luft an die Maische, wenn du den Zucker zu gibst, aber das macht nix, nur schauen das alles immer gut verschlossen ist.Wenn aller Zucker verbraucht ist, dann nicht mehr öffnen, bis die Gärung abgeschlossen ist. Bei der Menge Zwetschgen müsstest du, mit Turbohefe,knapp 1,5-2 l Destillat erhalten, unverdünnt, so um die 60 Prozent. Du kannst ja die Menge halbieren, eine für den baldigen Verbrauch, und die andere zur Lagerung wie angesprochen....dann kannst du schon mal probieren, ich weiß, das Warten ist am Anfang das Schlimmste.
Grüsse aus den Bergen...der Öhi