Vodka aus Gras
Hallo Gemeinde,
ich habe gestern meine exotische Vodkaart erfolgreich gebrannt und sie schmeckt wirklich, gegen die eigenen Erwartungen, exzellent.
Zu allererst: Die Herstellung dieses Vodkas bedarf viel Zeit, Geduld und Aufwand. Trotzdem hoffe ich, dass ihr es auch mal ausprobiert.
Zur Herstellung:
Zutaten:
- Gras
- Wasser
- Schwefelsäure
- Natriumhydroxid
- Turbohefe
Außerdem wird benötigt:
- Ein säureresistenter Gärbehälter (z.B. aus Edelstahl)
- Ein pH-Messer
- Ein Alkoholmeter
Vorbereitung der Maische:
Dieser Teil ist etwas kompliziert. Der Zucker, der später vergoren werden soll, liegt im Gras in langen Ketten, der Cellulose vor. Diese lässt sich normalerweise nur durch das Enzym Cellulase in vergährbaren Zucker (Glucose) umwandeln. Glücklicherweise habe ich einen Weg gefunden, die Zugabe von (nur sehr schwer/teuer zu bekommender) Cellulase zu umgehen. Hierzu wird einfach Schwefelsäure hinzugegeben. Ich verwende standartmäßig Schwefelsäure mit einer Konzentration von 37% (Gibt's preiswert bei Ebay).
Außerdem wird Natriumhydroxid benötigt. (Ebenfalls günstig bei Ebay)
Nun zum eigentlich Praktischen:
Das Gras wird in den säureresistenten Gärbehälter gegeben. Danach wird die Schwefelsäure hinzugegeben.
Ich würde hierbei soviel zugeben, dass das eng gepresste Gras die gleiche Höhe wie der Wasserspiegel hat.
Dann wird erhitzt: Passt auf, dass kein Wasser verdampft. Also schön im Bereich 80° C bleiben. Nach etwa 1 Stunde den Behälter abkühlen lassen.
Jetzt wird zum neutralisieren der Säure Natriumhydroxid hinzugegeben. Dazu einfach das Gewicht der hinzugegebenen Schwefelsäure mit dem Faktor "4/5" multiplizieren. Also z.B.:
Bei 1l hinzugegebener Schwefelsäure mit 37%iger Konzentration liegt 370g reine Schwefelsäure im Behälter. Diese Zahl wird dann mit 4/5 mulitpliziert. Also:
370g * 4/5 = 296g
Soviel Natriumhydroxid wird dann hinzugegeben. Und dann heißt es rühren...
Bei Abkühlung (10° C ist optimal) seht ihr am Boden des Behälters weiße Körner (Natriumsulfat). Diese gilt es jetzt aus dem Behälter zu fischen. Am besten schaut ihr mal mit einem pH-Messer nach, ob der pH-Wer neutral ist (Bereich 7). Liegt er weit darunter, müsst ihr weiter rühren.
Nach dem Erledigen dieser Drecksarbeit könnt ihr bei Bedarf etwas Wasser nachfüllen. Jetzt wird auch die Hefe zugegeben. Fertig ist die Maische. Abdichten und mit Gäraufsatz bestücken. Diese wird jetzt 5 Tage vergoren. (Kommt man mit der Turbohefe auf fast 20% Alkoholanteil).
Die fertige Maische wird nun bei 70° C durch die Destille gejagt. Kommt nichts mehr raus, wird der Vorlauf (Methanol) weggeschüttet und die Temperatur auf 80° C erhöht.
Um qualitativ hochwertigen Vodka zu bekommen, müsst ihr das gewonne Destillat mindestens noch einmal durch die Destille jagen. Ich empfehle insgesamt 3 Destillationsvorgänge. Außerdem solltet ihr auch wieder erst bei 70° C anfangen, um dem Ziel, 0% Methanolanteil, so nah wie möglich zu kommen. Denn dann erst habt ihr wirklich einen Qualitätsschnaps.
Nachdem ihr die Destillation vollendet habt, bestimmt ihr den Alkoholwert des Destillats mit einem Alkoholmeter. Danach wird auf Trinkstärke mit stillem, gutem Quellwasser verdünnt. Ich bringe meinen Vodka immer auf 38,5%.
Viel Spaß beim Brennen und Genießen!
ich habe gestern meine exotische Vodkaart erfolgreich gebrannt und sie schmeckt wirklich, gegen die eigenen Erwartungen, exzellent.
Zu allererst: Die Herstellung dieses Vodkas bedarf viel Zeit, Geduld und Aufwand. Trotzdem hoffe ich, dass ihr es auch mal ausprobiert.
Zur Herstellung:
Zutaten:
- Gras
- Wasser
- Schwefelsäure
- Natriumhydroxid
- Turbohefe
Außerdem wird benötigt:
- Ein säureresistenter Gärbehälter (z.B. aus Edelstahl)
- Ein pH-Messer
- Ein Alkoholmeter
Vorbereitung der Maische:
Dieser Teil ist etwas kompliziert. Der Zucker, der später vergoren werden soll, liegt im Gras in langen Ketten, der Cellulose vor. Diese lässt sich normalerweise nur durch das Enzym Cellulase in vergährbaren Zucker (Glucose) umwandeln. Glücklicherweise habe ich einen Weg gefunden, die Zugabe von (nur sehr schwer/teuer zu bekommender) Cellulase zu umgehen. Hierzu wird einfach Schwefelsäure hinzugegeben. Ich verwende standartmäßig Schwefelsäure mit einer Konzentration von 37% (Gibt's preiswert bei Ebay).
Außerdem wird Natriumhydroxid benötigt. (Ebenfalls günstig bei Ebay)
Nun zum eigentlich Praktischen:
Das Gras wird in den säureresistenten Gärbehälter gegeben. Danach wird die Schwefelsäure hinzugegeben.
Ich würde hierbei soviel zugeben, dass das eng gepresste Gras die gleiche Höhe wie der Wasserspiegel hat.
Dann wird erhitzt: Passt auf, dass kein Wasser verdampft. Also schön im Bereich 80° C bleiben. Nach etwa 1 Stunde den Behälter abkühlen lassen.
Jetzt wird zum neutralisieren der Säure Natriumhydroxid hinzugegeben. Dazu einfach das Gewicht der hinzugegebenen Schwefelsäure mit dem Faktor "4/5" multiplizieren. Also z.B.:
Bei 1l hinzugegebener Schwefelsäure mit 37%iger Konzentration liegt 370g reine Schwefelsäure im Behälter. Diese Zahl wird dann mit 4/5 mulitpliziert. Also:
370g * 4/5 = 296g
Soviel Natriumhydroxid wird dann hinzugegeben. Und dann heißt es rühren...
Bei Abkühlung (10° C ist optimal) seht ihr am Boden des Behälters weiße Körner (Natriumsulfat). Diese gilt es jetzt aus dem Behälter zu fischen. Am besten schaut ihr mal mit einem pH-Messer nach, ob der pH-Wer neutral ist (Bereich 7). Liegt er weit darunter, müsst ihr weiter rühren.
Nach dem Erledigen dieser Drecksarbeit könnt ihr bei Bedarf etwas Wasser nachfüllen. Jetzt wird auch die Hefe zugegeben. Fertig ist die Maische. Abdichten und mit Gäraufsatz bestücken. Diese wird jetzt 5 Tage vergoren. (Kommt man mit der Turbohefe auf fast 20% Alkoholanteil).
Die fertige Maische wird nun bei 70° C durch die Destille gejagt. Kommt nichts mehr raus, wird der Vorlauf (Methanol) weggeschüttet und die Temperatur auf 80° C erhöht.
Um qualitativ hochwertigen Vodka zu bekommen, müsst ihr das gewonne Destillat mindestens noch einmal durch die Destille jagen. Ich empfehle insgesamt 3 Destillationsvorgänge. Außerdem solltet ihr auch wieder erst bei 70° C anfangen, um dem Ziel, 0% Methanolanteil, so nah wie möglich zu kommen. Denn dann erst habt ihr wirklich einen Qualitätsschnaps.
Nachdem ihr die Destillation vollendet habt, bestimmt ihr den Alkoholwert des Destillats mit einem Alkoholmeter. Danach wird auf Trinkstärke mit stillem, gutem Quellwasser verdünnt. Ich bringe meinen Vodka immer auf 38,5%.
Viel Spaß beim Brennen und Genießen!