Rezept-Forum Schnapsbrennen

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Zuckerschnaps

Richard am 31.07.2002 13:06:00 | Region:
Habe 9 kg Rohrzucker mit 18 l Wasser angemacht, Turbohefe und Zitronensaeure dazugegeben aber es gaehrt nach 4 Tagen noch nicht. Was habe ich falsch gemacht.
Ph Wert liegt bei 2
mfG. Richard

RE: Zuckerschnaps

Stimme aus dem Off am 31.07.2002 13:07:00 | Region:
8 kg Zucker auf 25 l Wasser. Zugabe der "normalen" Turbo-Hefe ( bis 2o % Alkohol)erst dann, wenn Wassertemperatur auf 25 Grad gefallen ist. Wenn überhaupt ansäuern, dann nur auf Ph-Wert von 3,5 bis 4.
Also mehr Wasser, zu niedrigen Säurewert anheben, mit der richtigen Temperatur starten.
Warum Rohrzucker ? Der einfache kristalline Haushaltszucker erfüllt seinen Zweck genauso und ist viel preiswerter. Rohrzucker verwende ich speziell nur für Cachaca.

Gruß

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RE: Zuckerschnaps

Ritschi am 31.07.2002 13:08:00 | Region:
Zur Maische (am besten Zwetschken) Zuckerwasser hinzufügen, öfters nachfüllen.Ergibt 75 bis 80 %igen Alkohol

RE: Zuckerschnaps

Stimme aus dem Off am 31.07.2002 14:24:00 | Region:
Hallo,

die letztgenannte Aussage dürfte auf reinem Wunschdenken basieren. Auch unter Einsatz einer Turbohefe kann bei optimaler Fermentation/Destillation der Alkoholentgehalt nicht über 70 Vol% steigen. Mit küchentechnischem Equipment liegt er dann so zwischen 62 und 65 Vol% Alkohol.
Vielleicht kommen eines Tages genmanipulierte Hefen (Gott bewahre) auf den Markt, die dies in einem Schritt bewerkstelliegen.
Allein durch nochmaliges Brennen oder Verwendung einer sog. Refluxanlage (rektifizierte Destillation) läßt sich der Entgehalt pushen. Dies ist aber wie gesagt ein Problem der Destillation und nicht der Fermentation.

Gruß


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RE: Zuckerschnaps

Zerush am 31.07.2002 14:25:00 | Region:
eine normale "hausanlage", wie ich sie verwende (technik etc. kommt aus dem labor) kann ich doch mehrmals destillieren und den alkohol gehalt so deastisch erhöhen

RE: Zuckerschnaps

Stimme aus dem Off am 31.07.2002 20:15:00 | Region:
So ist es. Genau das und nicht anderes habe ich auch richtiggestellt. Nun lies doch aber bitte einmal das Ausgangsposting. Richard schreibt über seine Probleme mit Turbohefe bei der Fermentierung. Es folgt dazu ein (mißverständlicher und dazu noch unrichtiger) Kommentar über Destillation.
Ich frage mich, was dieses Posting hier soll
und welche der Antworten nun Richard weitergeholfen hat.

man schreibt/liest sich

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RE: Zuckerschnaps

Alex am 05.09.2002 21:36:00 | Region:
Hätte Eine Frage Hab Vor Kurzem Turbohefe
mit den 8KG zucker und 8Liter Wasser gemischt bin auf 30Liter Gesamtmenge gekommen der PH wert war bei 3.5-4.0 aber das Kunststoffass
Hätte ich Vielleicht Vorher Waschen sollen
hab es neu gekauft und sah sehr sauber aus. Mein Problem ist es, das beim Rühren eine kurze Zeit Schäumt ist das normal die Farbe ist weis und Sprudelt Wie Sprudelwasser also Gären tut es seit zwei Tagen bei ca. 22C° RAUMTEMPERATUR

RE: Zuckerschnaps

Stimme aus dem Off am 19.09.2002 22:26:00 | Region:
Entschuldigung, daß ich mich jetzt erst melde, habe das Posting übersehen.
So wie es für jede Destille einen "First Run" gibt, sollte natürlich auch jedes Maischegefäß vor Gebrauch, auch wenn neu, gründlichst gereinigt werden.
Zu deiner Beruhigung : nach den beschriebenen
Durchschnittstemperaturen und der verstrichenen Zeitspanne von 2 Tagen ist davon auszugehen, daß die stürmische Gärung eingesetzt hat. Das Aufschäumen beim Umrühren kommt daher, daß noch zusätzlich in der klebrigen Maische gebundenes Kohlendioxid entweicht. Dieser Effekt läßt auf Dauer aber nach.
Die Gärung müßte nach weiteren 3 Tagen ruhiger werden und so nach spät. 10 Tagen
beendet sein, sodaß nach Beendigung der Sedimentation mit dem Abziehen der geklärten Flüssigkeit begonnen werden kann.

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RE: Zuckerschnaps

richard am 02.08.2002 15:59:00 | Region:
zu einigen Fragen:
1. warum rohrzucker? ich bin hier am aequator und es gibt keinen anderen.
2. die temperatur liegt tag und nacht bei 31 grad celsius, das kann ich nicht aendern.ich habe schon orangenmaische gebrannt und die hat funktioniert.
was kann ich sonst noch tun???
richard

RE: Zuckerschnaps

Stimme aus dem Off am 02.08.2002 18:49:00 | Region:
Hallo Richard,

der Hersteller der Hefe rät ggf. die Anstelltemperatur durch Kühlen zu senken.
Später wird der Temperaturverlauf eh steigen, da die Turbo`s alle recht aktiv arbeiten.
Ich würde dir raten ggf. unter Zugabe von Eiswürfeln/-blöcken neu zu starten. Das würde die Maische auch auf das Verhältnis von ca. 1:3 (Zucker : Wasser) strecken. Am gravierensten scheint mir jedoch der eminent niedrige Säuregehalt zu sein. Die Summe aller drei richtig eingestellten Faktoren müßte es dann bringen, zumal die Turbohefe recht tolerant ist.

Ich wünsche dir viel Erfolg

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RE: Zuckerschnaps

zwickl am 01.08.2002 09:46:00 | Region:
PH von 2 ist viel zu sauer, du darfst maximal bis 3,5 ansäuern. Kann Ursache sein, daß Gärung gar nicht anspringt.
Welche Temperatur hatte die Mischung als du die Hefe zugegeben hast? Maximal 25°C, zumindest in dieser Größenordnung.
Welche Temperatur hat die Mischung während der Gärung? Läßt du alles in der Sonne stehen, so ist das viel zu heißt. Ich hatte ca. 30°C - ließ sich auf Grund der Hitze nicht vermeiden - die Gärung hat nicht funktioniert!

RE: Zuckerschnaps

Stimme aus dem Off am 21.08.2002 18:34:00 | Region:
Noch `ne kleine Fahrlässigkeit :

Selbstverständlich kann man mit einem Beutelinhalt mehr als 25 l Maische vergären,
indem man/frau z.B. mit je der Hälfte eines Beutels 25 l, hier also 50 l fermentiert. Es wird sich lediglich die Gärdauer verlängern und ggf. muß noch Hefenährsalz zugefügt werden.
Was der Hersteller schreibt und meint ist die Gärung mit nicht mehr als 25 l Maische in einem ! Zug. "Never make more than 25 litre in one batch ..." Der Grund dafür ist die rasante Vermehrung der Hefezellen, die nach der Formel der alkoholischen Gärung die dritte, thermische Komponente erhöht. Es könnte zu einer für die Zellen lethalen Flüssigkeittemperatur von 30 Grad C. kommen.
Über notwendige Kühlung etc. habe ich schon weiter oben geschrieben.
Alles Wissenswerte auf der englischsprachigen HP des Herstellers. Irgendwo im Netz geistert auch eine abgespeckte deutschsprachige Variante.

Im übrigen ist Turbohefe weitaus toleranter als es hier den Anschein hat.

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Falsches Posting angeklickt

War zu schnell am 21.08.2002 18:47:00 | Region:
Diese Ergänzung gehört zu meiner Antwort vom 21. Aug.2002 auf den Beitrag von Zwickl vom 20. Aug. 2002.

Entschuldigung

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Vielen Dank Moonshiner

Stimme aus dem Off am 22.08.2002 16:50:00 | Region:
Hallo Moonshiner,

vielen Dank für deinen heutigen Eintrag auf Herbert´s Seite. Jetzt weiß ich auch
wieder , wo ich seinerzeit den deutschsprachigen Eintrag über Turbohefe gelesen habe :-)

RE: Zuckerschnaps

zwickl am 20.08.2002 16:54:00 | Region:
Das klassische Rezept:
8 kg Zucker in 8 Liter heißes Wasser geben, umrühren bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Auf 25 Liter mit kaltem Wasser auffüllen, dann 30 Sekunden umrühren. Aufpassen, daß die Temperatur die 30°C Grenze nicht überschreitet, anschließend den Beutelinhalt der Turbohefe hinzufügen. 1 Minute lang umrühren.
Für maximalen Alkoholgehalt und beste Qualität: 10-14 Tage bei einer Temperatur zwischen 19-23°C gären lassen.
Für die maximale Ablaufgeschwindikeit (kürzeste Gärungszeit): 5 Tage bei 24-27°C gären lassen. Über 27°C Lufttemperatur würde die Hefe absterben.
Mit einem Beutelinhalt nicht mehr als 25 Liter produzieren.

RE: Zuckerschnaps

Stimme aus dem Off am 21.08.2002 17:52:00 | Region:
hallo Zwickl,

nett, daß du dir die Mühe gemacht hast und die Gebrauchsanweisung der Turbohefe übersetzt und hier ins Netz gestellt hast.
Leider ist dir ein fataler "freud`scher" Verschreiber unterlaufen (vdl. dazu dein eigenes Posting vom 01.Aug.2002) : Die Anstelltemperatur für die Hefezugabe soll ca. 25 Grad C. und nicht wie du jetzt schreibst 30 Grad C. betragen !

CU

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RE: Zuckerschnaps

richard am 25.08.2002 12:47:00 | Region:
hallo freunde
nach euren antworten duerfte eine gaehrung bei 30 grad c nicht mehr stattfinden, da dann die hefe abstirbt. ich habe aber orangenmaische unter den gleichen bedingungen gebrannt, mit hefe der fa. oestreicher und das hat sehr gut geklappt.
beste gruesse
richard

RE: Zuckerschnaps

Radi am 11.10.2002 16:07:00 | Region:
Hallo Freunde,
habe heute zufällig eure Rezeptseite gefunden,
mein Erfahrung, ganz gewöhnliche Instand
Trockenhefe, aber erst in ein bis zwei Ltr.
einmaischen, Etwas Zucker Brot Hefenährsalz
Nach einem Tag könnt ihr diesen Ansatz auf 50
bis 100 Liter geben.

Nun zum Ansatz
5 bis 7 Ltr Wasser
1 Kg Zucker
ca 150 gr Brot
1 gr Zitronensäure
1 gr Hefenärsalz
Ergibt Maische mit 14° Alkohol.

Bei der Temperatur muß ich leider passen,
ich bin schon froh wenn im Sommer mein
Ansatz bei über 25 Grad bleibt.