Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

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Juni 2002:

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erster Brennversuch mit Quittenmaische

B.G. am 23.12.2017 12:02:17 | Region: MV
Hallo Forengemeinde,

mein erster richtiger Brennversuch steht an und daher wollte ich mir gerne bei Euch eine Meinung einholen wie ich am besten verfahren sollte.
Kurz die Eckdaten:
- Schnellkochtopfdestille mit max. 4,5 Ltr.
- Erster Versuch mit Weißwein hat super
geklappt,
Testgläser zw. 75 und 35 Prozent destilliert,
Destillat lief aber nur bei 100-104 Grad
Celsius
digital gemessen oben am Geistrohr, Temp. der
Induktionsplatte 100 Grad, zum Ende 160 Grad.
- Vor- Mittel- und Nachbrand mit Refraktometer
und Vergleichsmessung mit Alkoholmeter
durchgef.
- Mittelbrand 55 Prozent und trinkbar gewesen.
- Quittenmaische hat derzeit 28 Prozent, da
Quitten im Fleischwolf grob gehäkselt ist
der Ansatz auch gut filterbar und ein Brand
ohne Fruchtstücke möglich.

Meine Frage nun an Euch, kann ich die Maische nun einfach in einem Durchgang abdestillieren ohne vorher einen Raubbrand zu machen oder empfehlt ihr alles 2 Mal durchzubrennen? Da ich mich dabei nicht auf das Thermometer verlassen kann will ich regelmässig den Alkoholgehalt messen und schmecken sol es ja am Ende auch noch. Vielen Dank bereits für Eure Ratschläge und beste Grüße aus dem Nordosten!

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Schnapsgimpel am 23.12.2017 19:14:47 | Region: Mostviertel
Hallo B.G., hab auch gerade Quittenmaische seit Oktober im Fass, fast ausgegoren, oben bildet sich bereits Flüssigkeit. Nur ich hab 12% vol in der Maische. Hab Gärfix und aufgezuckert. Wie kommst du zu 28%? Das würde mich interessieren, da ich mit Turbo bisher max. 17% erreicht habe. Lg Schnapsgimpel und Frohe Weihnachten.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

B.G. am 24.12.2017 08:16:09 | Region: MV
Muss zugeben das es ein Schätzwert ist da ich keine Vinometer besitze und es am Refraktometer abgelesen habe (da waren es sogar 35 Prozent) nachdem ich mit normalen Wein verglichen habe kam ich auf dieses Ergebnis was mit aber nach lesen der Berichte nun auch zu hoch erscheint. Gehe dann mal eher von etwas über 20 Prozent aus, so süffig schmeckt der Ansatz auch :-)... Habe übrigens die gesamte Packung Turbohefe und 5 kg Zucker verwendet..Die Quittenrest sind auch schon fast alle am Fassboden

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Donald am 24.12.2017 10:07:22 | Region: underground
Hallo Schnapsgimpel,
ganz einfach, Dein Quittenbrand wird ein feines Quittenaroma haben während B.G.zu stark aufgezuckert hat und sein Brand mehr einen Rum oder Fehlgeschmack haben wird.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Mike am 24.12.2017 11:27:12 | Region: Im Wald
"Quittenmaische hat derzeit 28 Prozent"

Hat sie mit Sicherheit nicht. Die maximale Toleranz liegt derzeit bei 21-22%. Das wird man aber wohl nur unter Laborbedingungen schaffen.

Wie kommst Du denn auf 104 Grad? Unter Normaldruck ist das im Dampfstrom nicht möglich.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

B.G, am 24.12.2017 12:53:11 | Region: MV
..das wundert mich ja auch! Daher meine Frage! Habe nun bereits ein Digitalthermometer verwendet das auch stimmig ist! Dachte erst das ich zu schnell aufgeheizt habe aber unter der Temperatur kam kein Destillat aus dem Kühler... Auch wenn der Brand eventuell einen Fehlgeschmack haben sollte, es ist ein erster Versuch und nächstes Jahr bin ich schlauer... Aber was meint ihr nun, einmal oder zweimal brennen?
Beste Grüße und ein schönes Weihnachtsfest!

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Mike am 24.12.2017 15:58:19 | Region: Im Wald
Ich würde noch gar keine richtige Maische brennen. Wenn Destillat erst bei 100 Grad kommt, stimmt etwas überhaupt nicht. Auch sonst passen die Werte nicht zusammen. Der Mittelauf ist mit 55% selbst bei Weißwein recht dünn. Versuch erst einmal, dass der Aufbau korrekt funktioniert.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Donald am 24.12.2017 18:03:33 | Region: underground
Lesen,lesen,lesen.
Den ersten Brand runter bis fast Wasser kommt.
(3-5%)Den zweiten Brand die ersten 100ccm wegstellen (riecht nach Pattex) dann bis 50 oder 45 % runterbrennen.Je nach dem wie Du es willst.Gibt dann ca 60-65%, diese dann wieder mit Wasser auffüllen, ebenfalls je nachdem was Du willst. Da gibt es den Rechner hier oder grob 1/3 Wasser dazu,gibt ca 40%igen Trinkbaren.Steht alles so oder ähnlich schon mal geschrieben hier im Forum oder im Buch.
Also lesen, lesen.
Nachtrag!
P.S. Die ungenauen Werte mit deinem Refraktometer liegen vermutlich an den Trübstoffen in der Maische.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

B:G. am 25.12.2017 09:11:15 | Region: MV
Vielen Dank für die Ratschläge! Die nächsten Schritte sind eingeleitet. :-)
- Buch und Vinometer bestellt
- Eine Flasche Wein wird nochmal "geopfert" mit
Versuch bei richtigen Temperaturen zu
destillieren.

Die Anlage habe ich selbst "gebaut" Geistrohr und Liebigkühler stammen allerdings aus einer fertigen Produktion welche ich im Netz erworben habe.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Florian am 25.12.2017 11:03:06 | Region: Brandenburg
Das Problem liegt an der Menge. Eine Flasche wein sind 750ml da kann doch die Anlage gar nicht korrekt angezeigen.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Mike am 25.12.2017 12:26:13 | Region: Im Wald
"Den ersten Brand runter bis fast Wasser kommt."

Das kann man so pauschal nicht sagen. Zweimal brennen ist bei nicht aufgezuckerten Maischen sicher oft nötig. Bei höhergradigen Maischen kann man darauf aber verzichten. Das zweite Brennen bringt ja auch immer die Gefahr mit sich, dass man Aroma verliert.

"Den zweiten Brand die ersten 100ccm wegstellen (riecht nach Pattex) dann bis 50 oder 45 % runterbrennen"

100 ccm Vorlauf bei einer Topfgröße von 4,5 Litern? Wahrscheinlich würde er damit schon einiges vom Filetstück wegkippen. Das würde ich auf keinen Fall machen. Lieber großzügig in 10-ml-Schritten fraktionieren und später entscheiden.

Mittellauf bis 45% beim Feinbrand? Ich war bei 45% bisher immer schon im tiefsten Nachlauf. Beim Feinbrand würde ich sicher deutlich früher trennen.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Burner am 25.12.2017 15:27:57 | Region: Southeast
Donald: Jemanden die Empfehlung zu geben, die ersten 10 cl als Vorlauf wegzustellen ist auch gut. Er hat eine 4,5l Anlage.
Wenn Du schon die Empfehlung "Lesen" gibst, dann auch wie man richtig abtrennt.
Nach Temperatur und sensorisch.
Wenn man absolut sicher gehen will, kann man 10 cl in 10 Gläsern je 1 cl auffangen und testen. Die Praxis zeigt aber, bei Anlagen bis 10 Liter fallen eher 1 cl oder weniger Vorauf an, als 10 cl.
Bei entsprechend sauberer Arbeitsweise natürlich.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Donald am 26.12.2017 09:46:27 | Region: underground
@ B.G.
das Vinometer hättest Du dir sparen können,funktioniert auch nur bei klaren Flüssigkeiten.Für die exakte Alkoholbestimmung ist eine geeichte Spindel immer noch das A&O.
@ Mike und Burner
ich gebe zu, 100ccm war etwas hoch gegriffen und die 4,5l habe ich übersehen.Es war eine ganz grobe Beschreibung wie er zu trinkbarem Alkohol kommt.Die erzielte Menge zwischen 50% und 45% wird ihm den Brand nicht versauen und in diesem Punkt könnt ihr diverse Meinungen hier im Forum lesen.
Brennen ist halt auch eine Art Kunst, dem einen gefällts, dem anderen nicht.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Mike am 26.12.2017 18:38:45 | Region: Im Wald
"Die erzielte Menge zwischen 50% und 45% wird ihm den Brand nicht versauen..."

Vielleicht nicht, aber wenn doch? Dann kriegt er das Zeug nicht mehr raus und müsste ein drittes Mal brennen. Deshalb würde ich bei einer Obstmaische auch beim Nachlauf großzügig fraktionieren. Zumal sich Fehlnoten nach dem Verdünnen deutlich stärker zeigen. Der hohe Alkoholgehalt wirkt ja in gewisser Weise ähnlich wie viel Salz im Essen, das Aroma vortäuschen kann, wo gar keins ist.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Kupferstecher am 27.12.2017 12:33:51 | Region: Bergland
Mike, wie oft hast du denn eigentlich schon selbst gebrannt? Ich frage ja nur, weil du vor 3 Monaten noch nicht einmal eine Destille hattest.

@ B.G.

Ich brenne seit Jahren Quitten und hab noch nie einen echten Fehlbrand damit erzeugt. Quitten haben ein tolles Aroma und der Brand riecht von Anfang an einfach göttlich. Ich selbst brenne meist bis max. 50% Alkohol runter, den Rest verwerfe ich großzügig. Deine Werte mit 55% im Mittellauf sind nicht ganz verkehrt zumal du wahrscheinlich auch etwas ungenau gemessen hast. Bitte nicht vergessen, dass der Alkoholgehalt des frisch Gebrannten auch ins Verhältnis zur Temperatur gesetzt werden muss.

Übrigens destilliere ich komplett ohne Thermometer. Ich nutze und arbeite an meinen sensorischen Fähigkeiten.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Mike am 28.12.2017 08:45:02 | Region: Im Wald
"Mike, wie oft hast du denn eigentlich schon selbst gebrannt? Ich frage ja nur, weil du vor 3 Monaten noch nicht einmal eine Destille hattest. "

15x, schätze ich. Ich achte dabei ziemlich auf die Details und vergleiche immer wieder verschiedene Prozeduren. Wenn ich eines dabei gelernt habe: Allgemeine Aussagen wie "brenne runter bis 5 Prozent" oder "trenne ab bei 91 Grad" sind ziemlich sinnlos. Wir haben es mit zu vielen Unterschieden und Unwägbarkeiten zu tun.

Ich habe bisher allein drei unterschiedliche Aufbauten für den Deckel getestet. Schon dafür ist es sehr schwierig, reproduzierbare Verhältnisse zu schaffen. Mal gar nicht davon zu reden, für jeden Effekt auch eine brauchbare Erklärung zu finden. Die Kombinationen verschiedener Änderungen sind ja kaum überschaubar (Länge/Dicke Steigrohr, Länge/Dicke/Winkel Geistrohr etc.)

Bei Zuckermaischen ist ja alles ein wenig egal. Bei Obstmaischen sieht die Sache aber anders aus. Man hat Geld oder viel Zeit in das Obst investiert. Man kann auch nicht einfach mal so dreimal brennen. Daher rate ich zur Vorsicht. Es ist ja kein Problem, von den Fraktionen später etwas zum Destillat zu geben. Raus bekommt man muffigen Nachlauf aber nicht mehr.

Ich teste auch relativ streng. Die ersten Vorläufe habe ich zu je 10-20 ml fraktioniert und dann 4-6 Proben blind der richtigen Reihenfolge zugeordnet. Wenn ich das mehrmals nacheinander schaffe, dann vertraue ich meiner Nase ein wenig. Wobei das noch zu den leichten Übungen zählt. Es gehört ja viel Erfahrung und Talent dazu, die Qualität eines Brandes zu beurteilen. Und dann gibt es halt auch unterschiedliche Vorlieben.

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Burner am 29.12.2017 14:43:53 | Region: southeast
Als sinnlos würde ich solche Pauschalaussagen nicht bezeichnen, eher als grobe Richtwerte, Orientierungshilfen eben.
Auch das Thermometer ist nur eine Hilfe, kein Dogma. Mir ist es piepegal, ob das Thermometer 89 oder 91 Grad anzeigt, wenns nimmer gut riecht und schmeckt wird abgetrennt.
Aber es ist gut zu wissen, das man sich in dem Temperaturbereich befindet. Für die Aufmerksamkeit, verstehst? :)

Und dem Kupferstecher muss ich recht geben, dafür dass du vor 3 Monaten keine Anlage hattest, und jetzt schon 15 mal gebrannt hast, allen Respekt vor dieser Leistung ;) ;) ;)

Gruß

Burner

RE: erster Brennversuch mit Quittenmaische

Mike am 29.12.2017 21:41:57 | Region: Im Wald
"Als sinnlos würde ich solche Pauschalaussagen nicht bezeichnen, eher als grobe Richtwerte, Orientierungshilfen eben."

Du hast recht. Ich habe das zu scharf formuliert. Als Anfänger ist es halt sehr schwer, solche Aussagen richtig einzuordnen. Gerade bei richtiger Maische wäre ich sehr vorsichtig.

"Und dem Kupferstecher muss ich recht geben, dafür dass du vor 3 Monaten keine Anlage hattest, und jetzt schon 15 mal gebrannt hast, allen Respekt vor dieser Leistung ;) ;) ;)"

Ach naja, das geht recht schnell. Bei 25 Liter Maische sind das bei meiner Anlage ja schon drei Durchgänge. Ich lerne am besten, wenn ich eine Sache am Anfang sehr intensiv mache. Da geht sicher jeder ein wenig anders ran.