Die Destillation von Schnaps

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Mein erstes Projekt / Hochgradige Mirabellenmaische

Andres am 20.08.2018 11:30:19 | Region: Voralb
Hallo zusammen, ich möchte mich mit meinem ersten Projekt gern bei euch vorstellen. Ich bin 40 jähriger Stücklesbesitzer auf der schwäbischen Alb und habe nach Ausführlicher Lektüre der "Bibel" mit mit einer Mirabellenmaische begonnen. In der Anlage mal ein Bild beim Pflücken ;)

Ich habe die Maische gestern Abend wie folgt angesetzt:
- 22.6 kg Mirabellen (gewaschen, keine Blätter, keine Stiele, keine faulen Früchte)
- zerkleinert mit einem Edelstahlrührwerk auf Bohrmaschine zu einem richtig schönen Brei
- Steine sind alle mit drin geblieben (ich hoffe heile, konnte aber keine defekten sehen)
- hinzu kamen vom Reinigen 2,5 liter Wasser
- 30gr Turbohefe
- 3ml Verflüssiger
- 77ml Biogen M (danach PH 3.5)
- 2kg Zucker

Ich habe alles zuerst in einem 30l Maischefass machen wollen. Habe es dann aber auf ein 60l Maischefass angesetzt, da das kleinere Fass danach doch recht voll war. Ergeben sich mit einem "zu großen" Fass Nachteile und soll ich lieber auf 50l oder so wechseln?

Es waren gestern Abend 24°C. Das Fass stand bis heute bei 23°C. Nun habe ich es in einen Raum mit 18°C gestellt. Bis heute morgen hat am Gärspund noch nichts geblubbert. Wann könnte ich mit einem Blubbern rechnen und wie werde ich es erkennen?

Vielen Dank für eure Meinungen und viele Grüße von der Voralb!
Andreas

RE: Mein erstes Projekt / Hochgradige Mirabellenmaische

Andreas am 21.08.2018 03:18:57 | Region: Voralb

Kurzer Zwischenstand:


Nun weiß auch ich wie es aussieht wenn es richtig gärt. Der Gärspund arbeitet ordentlich und das mit dem großen Fass macht der Maische gerade auch nichts aus. Meines Erachtens sieht die Maische auch gut aus. Temperatur liegt weiterhin bei 18°C. Habe hierzu das Glück auf einen vollklimatisierten Raum zuzugreifen. Denn selbst im Keller hat es bei dem Wetter gerade 22°C.


Gruß Andreas

RE: Mein erstes Projekt / Hochgradige Mirabellenmaische

Markus am 22.08.2018 08:02:23 | Region: Ö

Hallo,

Bin auf dem gleichen Erfahrungs- und Wissensstand wie du.

Habe 29kg Zwetschgen verarbeitet, Gärphase startete merkbar nach ca 24h.

Zum Glück hast du das größere Faß genommen, man soll ja nur zu 2/3 befüllen.

Bin heute bei Tag vier und werde am Abend die erste Kontrolle machen.

Würde mich über weitere Berichte deinerseits freuen.

Grüße Markus


RE: Mein erstes Projekt / Hochgradige Mirabellenmaische

Der Chemiestudent am 22.08.2018 04:36:36 | Region: Europa

Hallo Andreas,


die Maische sieht gut aus. Die Durchführung passt auch.


Es kommt häufiger vor, dass die Hefe mal etwas Zeit braucht bis sie startet; ist also kein Problem gewesen. Bei der Menge hätte ich das 50 L Fass genommen, aber das 60 L Fass ist auch völlig in Ordnung. Umfüllen würde ich auf keinen Fall mehr. Ist nur eine Kontaminationsquelle zusätzlich.


Das Foto der Maische ist anschauchlich, um dir zu helfen. Mit dem Foto der Ernte wäre ich vorsichtig, da man Gesichter erkennt. Eine Maische mit Zuckerzugabe darf von Brennern mit Abfindungsbrennrecht nicht gebrannt werden. Nicht dass jemand auf falsche Ideen kommt ...



RE: Mein erstes Projekt / Hochgradige Mirabellenmaische

Andreas am 24.08.2018 05:07:54 | Region: Voralb

Heute habe ich noch mal nach meiner Maische geschaut. Die Gährung war schon weniger. Eine geschmacksprobe war sehr herb und bitter. Daher habe ich noch mal 2kg Zucker hinzu gegeben.


Ich denke, so weit sollte es passen, oder?


Erschrocken war ich, als ich beim umrühren vereinzelte Kerne gesehen habe, welche gebrochen waren. Ich denke mal so maximal 1 pro 100 Kerne. Ist das schlimm??


Ich habe mir extra für 180 Euro ein Rührwerkaufsatz mit Korb für die Bohrmaschine gekauft.


Kann ich die Maische noch verwerten??


Danke für eure Einschätzungen!!


Gruß Andreas

RE: Mein erstes Projekt / Hochgradige Mirabellenmaische

Mike am 24.08.2018 08:41:24 | Region: Irgendwo

Aus der Schaufel des Traktors pflücken zu dürfen, ist natürlich ganz großes Kino! Und die schöne Holzleiter sieht auch aus wie direkt aus dem Manufaktum-Katalog.


Ich habe keine wissenschaftlich seriösen Zahlen, aber wegen ein paar zerbrochener Kerne würde ich meine Maische nicht in den Güllekübel kippen. Brennen würde ich auf jeden Fall. Dann wirst Du ja sehen, wie ausgeprägt der Mandelton ist. In den meisten Fällen dürfte der Alkohol noch immer das größte Gift im Destillat sein, sofern man einigermaßen sauber schafft.