Rezept-Forum Schnapsbrennen

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Hollerblütenschnaps

lukas am 09.04.2012 10:25:32 | Region: oberösterreich
ich möchte gerne hollerblüten einmaischen und finde aber keine genauen rezeptangaben!
Ich habe die 110 liter fässer!
möchte das ganze dann im jänner/februar brennen!
kann mir wer weiterhelfen mit mengenangaben?

RE: Hollerblütenschnaps

Sergey Fährlich am 21.04.2012 21:24:33 | Region: Eurasien
Hallo,

spar Dir die Arbeit - jedenfalls mit großen Mengen. Ich hatte letztes Jahr Hollerblüten angesetzt. Das Destillat war ein Traum!!! Aber leider ist das Blütenaroma offensichlich nicht stabil (wie z.B. auch Erdbeere), das Destillat schmeckt nun nach fast einem Jahr gar nicht mehr aromatisch. Schade, das wäre mein Favorit gewesen. Hat jemand ähnliche Erfahrungn mit Hollerblütendestillat?

Gruß, S.F.

RE: Hollerblütenschnaps

Ich am 24.04.2012 09:15:32 | Region: Bar
Hi,

ich habe vor 2 Jahren Hollerblüten eingemaischt, nach ca.8 Monaten gebrannt. Du findest dazu auch ein Rezept in der "Bibel" ;)

Nimm soviel Hollerblüten (ohne den großen Stielen) die ins Gefäß passen, dann Wasser drauf bis alles eingeweicht ist. Geht nat. nur mit Turbohefe, Zuckerzugabe, etc.

Das Ergebniss ist ein herrlicher Brand der sein Aroma (geg. einem Ansatz) nicht verliert.

Prost

RE: Hollerblütenschnaps

Skylab am 26.04.2012 07:40:22 | Region: FR
Ich habe meinen Holunderblütenschnaps von 2010 verkostet, das Aromas ist noch voll da.

Vorgehensweise: Zuckermaische wie auf der Packung der Turbohefe angegeben ansetzen, 10 Holunderblütendolden und 3-4 kleingeschnittene ungespritzte (Bio-) Zitronen dazugeben und vergären lassen. Nach 2 Wochen die Blüten und die Zitronen wieder rausfischen, sonst wird die Maische bitter.

Nach entsprechender Lagerzeit brennen oder den Wein mit Zucker nachsüßen und so trinken.

Grüße
Skylab

RE: Hollerblütenschnaps

Chris am 29.04.2012 19:14:04 | Region: Traum
Hallo Lukas und Sergey, einen super Brand ergibt folgedes: so viel wie möglich Hollerblüten in der Mittagssonne pflücken,Stiele kurz halten - Vorlauf - , auffüllen mit Apfelsaft,Hollerblüten mit etwas bedecken, sollten keine Luft bekommen, sonst werden sie braun. Zucker ca. 1/4 zum Teil mit rein. Den Rest wie bei einer Zuckermaische nach und nach zugeben, aber Achtung es schäumt sehr stark. Nach 7 Tage Blüten raus und Maische stehen lassen, geht bei Turbohefe bis 20 -23 %. Wenn Ihr brennt, versucht noch ein paar frische Blühen und eine offene Vanilleschote in den Aromakorb zu geben. Ein super Brand. Mit etwas Zucker im "Fertigen" einfach Göttlich.

MFG
Chris

RE: Hollerblütenschnaps

Dirk am 30.04.2012 18:33:28 | Region: S-H
Hallo Chris,

Dein Rezept für die Maische klingt sehr interessant, leider verstehe ich einiges nicht ganz...

Was hat der Vorluf in der Maische zu suchen? Ich dachte der wäre giftig...
Wieviel Zucker ist 1/4? (bezogen auf die Apfelsaftmenge?)
Die Hollerblüten mit etwas bedecken? Ein Tuch? Ein Deckel? Mein Maischefass hat bereits einen Deckel, reicht der nicht?

Vielleicht kannst Du das ja noch etwas erläutern, ich habe bisher reine Zuckermaische mit Blüten im Aromakorb gebrannt und war nie ganz zufrieden mit dem Geschack.
Gruss Dirk

RE: Hollerblütenschnaps

lukas am 01.05.2012 10:10:31 | Region: oberösterreich
mein maischefass hat 110 liter! wie siehts dann aus mit den mengen?
was muss ich machen damit ich erst im winter brennen kann!?

RE: Hollerblütenschnaps

ch am 02.05.2012 10:59:57 | Region: Süden
Ich verarbeite jährlich 30 Liter. Dazu nehme ich ca. 20 schöne reife große Blüten, schneide mit der Schere möglichst viel von den Stielen weg und gebe sie in das 30-Liter-Fass, das ich zu ca. 4/5 mit Wasser gefüllt habe. Dazu kommen 3 kg Zucker, Säure, 2-3 unbehandelte Zitronen in Scheiben geschnitten, 1 Pk Reinzuchthefe (nicht Turbo). Das ganze lasse ich 2-3 Tage im kühlen Keller offen stehen (ich bedecke das Fass mit einem Tuch). Täglich rühre ich alles 1-2 Mal auf.
Dann werden die Blüten und Zitronenscheiben entnommen (mit Hand ausgepresst), 2-3 Sektflaschen als "Holersekt" gefüllt und gut verschlossen im Keller deponiert. Nach der Zugabe von weiteren 2-3 kg Zucker wird das Gärfass mit dem Gäraufsatz verschlossen und in einen wärmeren Raum gestellt. Bisher hat die Gärung immer pünktlich und problemlos eingesetzt. Täglich umrühren bzw. das Faß schütteln.
Die letzte Zuckerzugabe erfolgt nach weiteren 2-3 Tagen (Achtung: es schäumt stark). Nach abgeschlossener Gärung wird das Fass wieder in den Keller gestellt und ruht einige Monate bis zur Verarbeitung.
Dieser Schnaps ist einer meiner besten. Er hat ein einzigartiges Aroma und wird mit den Jahren noch besser.
Lukas, wenn Du die Mengen verdreifachst, dürfte es auch beim 110-Liter-Fass klappen.

Grüße aus dem Süden
ch

RE: Hollerblütenschnaps

tutti am 19.06.2012 13:44:50 | Region: süd
Hallo
Habe es jetzt nach Deiner Anleitung versucht. Der Gärprozess ist jetzt am abklingen.
Wie lange soll ich die Blüten im Behälter lassen ?
Habe die Befürchtung, dass sie schnell braun werden.
Das dürfte auch den Geschmack beeinträchtigen
Grüsse
Tutti

RE: Hollerblütenschnaps

ch am 25.06.2012 17:31:29 | Region: Süden
Ich entnehme die Blüten eigentlich immer vor der "stürmischen Gärung", aus Hygienegründen, ich möchte danach nicht mehr in die Maische greifen.
Besser Du nimmst die Blüten jetzt raus.
Auf den Geschmack dürfte es keine Auswirkung haben, wenn die Blüten braun werden.
Grüße ch

RE: Hollerblütenschnaps

Rainer am 03.07.2016 13:08:46 | Region: OÖ
Hi!

Gibst du beim brennen noch Blüten (aus dem Froster) in den Aromakorb? Oder ist genug Geschmack in der Maische?
lg
Rainer

RE: Hollerblütenschnaps

ch am 06.07.2016 15:25:46 | Region: Süden
Nein, die Blüten, die in der Maische waren, reichen völlig aus. Gutes Gelingen.
Ch

RE: Hollerblütenschnaps

Chris am 01.05.2012 19:01:15 | Region: Traum
Hallo Dirk,
Die Stiele von den Hollerblüten sehr kurz halten sonst ergibt es zu viel Vorlauf beim brennen.

Die Blüten im Fass sollten untergetaucht sein - ich habe einen großen Deckel, der die Blüten runter drückt.
1/4 der Zuckermenge die du insgesamt benötigst um auf 20 % zu kommen. Den Rest in 2 tagesschritten dazugeben, d.h. alle 2 Tage bis der Rest aufgebraucht ist.
Nochmals Achtung, es SCHÄUMT stark !! bei jeder Zuckerzugabe.

MFG
Chris

RE: Hollerblütenschnaps

lukas am 03.05.2012 07:40:05 | Region: oberösterreich
danke für deine tipps!
was passiert wenn ich die blüten länger drinnen lasse? könnt ich die auch mitbrennen wenn die stängel alle abgeschnitten wären? oder wird er dadurch bitter weil das ganze zu intensiv ist?
wie verhält sich diese maische beim brennen? braucht sie einen antischaum?
kann ich die blütenmaische stehen lassen und wenn dann die beeren reif sind mischen? oder ist davon abzuraten?
mfg lukas

RE: Hollerblütenschnaps

Chris am 03.05.2012 13:12:50 | Region: Traum
Hallo Lukas,
die Antworten zu deine Fragen stehen bereits unter "Holunderblüten" bei der Suchfunktion.
1. wenn sie zulange drinn sind, wird der Brand zu scharf siehe Himbeergeist.
2.Antischaum sollte schon beim Einmaischen erfolgen.
3. Nie beide zusammen, nur einzeln brennen
es sind zwei verschiedene Richtungen.

MFG
Chris

RE: Hollerblütenschnaps

stülpner am 04.05.2012 11:29:34 | Region: weit fort
ich habe letztes jahr meinen holunderblütenwein gebrannt, weil ich wohl etwas viel gemacht hatte.

meine ballon fülle ich ca zu einem drittel mit den blüten (ohne grobe stiele, die schneide ich raus). das alles wird mit portweinhefe vergoren. bei richtiger gärung hat man nach ca 10-12 tagen 15%vol. danach blüten raus und alles absetzen lassen. diesen wein kann man so trinken, oder direkt brennen. lange lagern muss man die maische nicht. man kann zusätzlich beim brennen blüten in den aromakorb geben, hier allerding komplett ohne stiele.

RE: Hollerblütenschnaps

august am 04.06.2012 10:12:15 | Region: zu hause
wenn man die holunderblütenmaische als geist von orange- bzw kamillenüten brennt, bekommt der schnaps noch eine weitere herrliche note

RE: Hollerblütenschnaps

Popcorn sutton am 20.08.2015 14:40:33 | Region: Nordhessen
Habe ca. 30 Blüten ohne Stengel in 25l Wasser mit 6 KG Zucker aufgekocht. Abkühlen lassen, Blüten entfernt, drei Zitronen reingepresst und Turbohefe dazu getan. Nach einer Woche mit 2kg Zucker nachgefüttert. Nach etwa drei Wochen gebrannt, Vorlauf fast keiner, Nachlauf früh, bei etwa 85°C abgetrennt, weil er leicht bitter wurde. Auf Trinkstärke 45% verdünnt und...herrrrrlich!