Wie wird Schnaps selbst gemacht?

Haben Sie Fragen zum Schnapsbrennen als Hobby und wie Schnaps selbst gemacht wird? In diesem Forum dreht sich alles um das Schnaps selber machen. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).
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  • Eintrag Nr. 3843

    Lucie Plihal | Ungarn, 21.08.2013 11:54:24
    Hallo, bin Anfängerin beim Schnapsbrennen. Meine Frage: Bei der Birnenmaische muss da unbedingt Zucker zugesetzt werden? Ich habe mal gehört das wenn überhaupt kein Zucker zugesetzt wird, ist es die beste Qualität. Wenn Zucker zugesetzt wird ist die Ausbeute grösser. Ich hab schon 3 Fässer voll mit Birnen, wo ich keinen Zucker zugesetzt habe. Die Gärung scheint mir dort schon abgeschlossen - kann das sein nach 3 Tagen? Kann ich den Zucker nachträglich zusetzen und wenn ja in welchem Verhältniss?
    Danke für diesbezügliche Tipps
    Lucie Plihal
    Antwort
    ad 1) Ja, was man so hört... Jedenfalls haben Sie vollkommen recht, eine herkömmliche Maische wird nicht besser, nur weil Zucker zugegeben wird. Es ist das Gegenteil der Fall, Fehlgärungen treten durch Zuckerzugabe verstärkt auf, diese unerwünschten Mikroorganismen ernähren sich ebenfalls von Zucker. Für eine hochgradige Maische sind noch viel mehr Punkte zu beachten, z.B. entsprechende Lagerung vor dem Brennen. Bei richtiger Arbeitsweise sind hochgradige Maischen vorlauffrei (!) und ergeben qualitativ hochwertige, sehr geschmacksintensive und aromatische Brände. Mehr Infos diesbezüglich siehe unser Buch "Schnapsbrennen als Hobby".
    ad 2) ja, ist möglich, wenn es warm genug gewesen ist. Je wärmer, desto heftiger Gärung, desto mehr Aromastoffe werden ausgeblasen, ist also nicht unbedingt von Vorteil.
    ad 3) Ja, natürlich können Sie auch nachträglich noch Zucker zugeben. Nur wenn Gärung tatsächlich abgeschlossen, die Hefen also abgestorben sind, wird der Zucker nicht in Alkohol umgewandelt, was soll das also bringen, außer dass die Maische süß schmeckt?
  • Eintrag Nr. 3842

    Der Brenner | Deutschland, 13.08.2013 17:07:29
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    mein Destillat wird kurz vor Ende der Destillation leicht trüb. Diese Trübung verschwindet aber nach kurzer Zeit wieder. Die Trübung tritt bei einer Temperatur von ca. 90 Grad auf. Das Gesamtdestillat hat dann zwischen 60 und 58 Vol.%. Die Trübung kann doch noch kein Nachlauf sein - oder!?
    Vielen Dank für eine Antwort.
    Der Brenner
    Antwort
    Nein, keinesfalls. Für Trübungen gibt es mehrere Ursachen. Z.B. bei Anisgeist tritt auch so ein ähnlicher Effekt wegen dem ätherischen Anisöl auf. Nachlauftrübungen kommen erst viel später, wenn im Destillat der zerkochte Nachlaufgeschmack bereits unverkennbar. Diese Trübungen sind eher grau, nicht weiß wie z.B. bei Anis oder Steinobst. Letzteres ist eigentlich keine Trübung sondern nur ein "Stich", so als würde man einen Tropfen Milch mit ca. 100 ml Wasser vermischen.
  • Eintrag Nr. 3841

    Steiger-Yogi | Deutschland,Westerwald, 11.08.2013 17:43:17
    Hallo zusammen, hab da mal eine Frage:
    Habe Himbeeren mit 70 prozentigen Prima-Sprit angesetzt und möchte diesen dann später destilieren.
    Wie lange soll man den Ansatz bevor man erneut brennt stehen lassen?
    Wie viel Himbeeren sollte man bei Brennen noch in den Aromakorb geben?
    Ist beim Destilieren von bereits 70 % Alkohol noch etwas besonderes zu beachten, da das Destilat ja noch hochprozentiger wird bevor es dann später mit destilierten Wasser verdünnt wird?
    Danke im voraus
    Antwort
    ad 1) Zumindest ca. 8 Wochen
    ad 2) alle
    ad 3) eigentlich nichts besonderes, außer dass die Anlage wirklich dicht sein sollte, 70%vol sind brennbar! Zum Ansetzen von Himbeeren hätten ca. 50 - 55%vol vollauf genügt, der Geschmack wird insbesondere bei Himbeeren nicht intensiver wenn Ansatzalkohol stärker.
  • Eintrag Nr. 3840

    daniel ruegg | dominikanische republik, 05.08.2013 17:00:33
    gruezi mitenand
    da ich bereits seit 25 jahren in der dominikanischen republik zu hause bin,habe ich mir in den kopf gesetzt meinen RUM selber zu brennen. nicht aus melasse ,sondern direkt aus der zuckerohrstange(agricole),an rohmaterial fehlt es hier nicht.
    ich habe aber von "tuten und blasen" ungefaehr null ahnung. moechte mir eine 50 liter anlage basteln.
    FRAGE: wer waere so nett mir in technischen fragen zur seite zu stehen,fragen wie:.. wie dick muss eine kupferleitung sein,wie viele umdrehungen diese haben muss,..lauter solche fragen eben.
    danke,und liebe gruesse aus der waerme..... daniel.
    Antwort
    Danke, es freut mich, dass Sie mit Ihren Recherchen auf unsere Seite gestoßen sind. Leider sind Ihre Fragen viel zu allgemein um sie in einer Fachfrage zu beantworten. Am besten lesen Sie sich unser Buch "Schnapsbrennen als Hobby" aufmerksam durch, hier ist das Ganze sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beschrieben. Falls dann noch Fragen übrig bleiben sollten, einfach melden.
  • Eintrag Nr. 3839

    Amarok | Stmk, 19.07.2013 19:14:14
    Hallo Herr Dr. Schmickl!
    Erstmal Danke für diese tolle Seite!
    Ich habe die Foreneinträge bzgl. Ethylcarbamat so ziemlich alle durchforstet.
    Bis jetzt habe ich lt. der Beschreibung in Ihrem Buch hochprozentig eingemaischt und 10% der Steine mitgebrannt. Nachdem ich die Steinobstmaischen immer etwas länger lagere,(ca. 4-12 Monate), möchte ich doch ganz sicher sein das sich EC nicht in meinem Destillat bildet.
    Auf das Entsteinen möchte ich verzichten.
    Die Steine selbst sind natürlich alle ganz geblieben)
    Zu meiner Idee:
    1. Einen Rauhbrand herstellen, ohne Vorlaufabtrennung und runterbrennen bis ca. 5%vol.
    2. Den Rauhbrand einige Tage unter Lichteinwirkung lagern, dann sollte sich EC (wenn überhaupt vorhanden) bereits gebildet haben.
    3. Einen Feinbrand durchführen mit Vorlaufabtrennung und den Mittellauf frühzeitig beenden (ca. 55%vol.)
    Das EC soll dann im Kessel verbleiben.
    Das ich Aromaeinbußen hinnehmen muß ist mir klar, kann ich aber verschmerzen da die lange gelagerten Maischen immer sehr intensiv schmecken.
    Nun würde mich Ihre Fachmännische Einschätzung zu meiner Theorie sehr interessieren.
    Danke bereits im Voraus!
    Antwort
    Im Fachhandel werden Cyanid- bzw. Ethylcarbamattests für Maischen und Brände angeboten. Einfach googlen. Haben mit zwei solcher Tests unsere Maischen und Brände untersucht, es war kein Cyanid bzw. Ethylcarbamat feststellbar. Auch wir belassen die Steine (unzerstört!) in der Maische und geben nur ca. 20% der Steine in den Kessel beim Brennen. Der von Ihnen beschriebene Aufwand ist somit nicht notwendig, verringert nur unnötigerweise Aroma/Geschmack.
  • Eintrag Nr. 3838

    Flo | niederösterreich, 15.07.2013 12:19:17
    Hi.
    Ich hätte eine Frage zur Vorlaus-, Nachlaufabtrennung. Ich habe vor aus 10 Litern Jostabeerenbrei eine herkömmliche Maische herzustellen.
    Muss ich Vor- und Nachlauf sowohl im ersten als auch im zweiten Brennvorgang abtrennen oder genügt es nur beim zweiten Mal? Danke
    Antwort
    Vorlauf: an sich genügt beim zweiten Mal. Wenn Abtrennung jedoch bereits beim ersten Brand durchgeführt wird, besteht beim Feinbrand noch die Möglichkeit ggf. nochmals abzutrennen, falls doch noch Vorlauf enthalten sein sollte.
    Nachlauf: Rohbrand inkl. Nachlauf, Abtrennung nur beim Feinbrand, also zweiten Durchgang. Sonst zu geringe Ausbeute.
  • Eintrag Nr. 3837

    Andreas | Schweiz, 08.07.2013 20:24:36
    Grüezi Herr Dr. Schmickl
    Ich bin mir eine 50l CU Destille am herstellen und möchte wissen wie lang und welcher Innendurchmesser der Schlangekühler haben sollte?
    vielen Dank fur Ihre Antwort
    Andreas
    Antwort
    Je nach Kühlwassertemperatur und -durchfluss ca. 2 bis 3 m, Innen: ca. 1,5 bis 2 cm.
  • Eintrag Nr. 3836

    Holger Bartels | Bremerhaven, 08.07.2013 20:20:11
    Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl, ich hätte da heute mal folgendes Problem: vorgestern nach folgenden Zutaten eine Marillenmaische angesetzt: 6 kg Marillen entsteint, 1l Wasser, 12gr Turbohefe, 500 gr Zucker, 2ml Milchsäure dazu und alles in einen 10l Gärbehälter und in den Keller zum Gären. gestern Abend war dann etwas Schaum auf der Maische, worüber ich mich aber nicht gestört habe. Heute kommt meine Tochter aus dem Keller und meint, es würde etwas merkwürdig riechen. (Daneben steht eine Eigentlich fertige Holunderblütenmaische und eine Williams Christ Maische). Die Marillenmaische war nun sozusagen hoffnungslos übergebrodelt. Ca. 1liter Maische ist oben aus dem Gärstopfen raus und hat sich auf der hölzernen Arbeitsplatte gut verteilt. Was habe ich da falsch gemacht? Kann ich den Rest der Maische weiter gären lassen? Ich habe alles sauber gemacht, umgerührt und den Gärbehälter wieder ordnungsgemäß verschlossen. Blubbern tut es noch, aber ich traue dem Braten irgendwie nicht so ganz. Sie hören sozusagen einen lauten Hilfeschrei von der Nordseeküste! Bitte um Hilfe bzw. Rat. Vielen Dank im Voraus!
    Antwort
    Fass war zu voll und/oder zu heftige Gärung. Fass kühler stellen, dann gärt es langsamer und nicht so voll machen. Beim nächsten Mal eventuell auch am Beginn weniger Zucker zugeben, dann gärt es ebenfalls nicht so heftig. Schwacher Trost: die Gärung wird von selbst mit der Zeit immer langsamer, ein zweites Mal sollte das mit dieser Maische also nicht mehr passieren, außerdem ist das Fass jetzt nicht mehr so voll. Natürlich können Sie den Rest weiter gären lassen.
    Auch uns passiert das leider immer wieder, gemäß dem Motto „Fass ist zwar schon dreiviertel voll, aber der kleine Rest der noch übrig geblieben ist, passt sicher auch noch rein“. Na ja, dann sind wir (besser gesagt ich) halt wieder am Kellerboden aufwischen...
    Tipp: stellen Sie das Fass in eine große Wanne, mach‘ ich jetzt auch immer bei so, wenn sich abzeichnet, dass sich das Ganze verselbständigt.
  • Eintrag Nr. 3835

    Werner Obstlergeisterer | Bergkümmellikör aus Oberösterreich, wie ???, 08.07.2013 11:25:21
    Wer kennt den bläulichen aromatischen Likör aus der Wurzel des Bergkümmels oder hat gar ein Rezept wie man ihn herstellt etc.
    Danke mal dereinst.
    Antwort
    Sorry, kenne ich nicht. Versuchen Sie es doch im Forum "Rezepte".
  • Eintrag Nr. 3834

    pot-de-stiller | insel vor italien, 08.07.2013 10:42:04
    Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
    Ich schildere mal vom Einmaischen bis hin zum Problem: Beste Kirschen gekauft, 50 kg wie jedes Jahr, der Reifepunkt nicht zu reif aber auch nicht unreif, gewaschen, entstielt und eingemaischt, 2 kg zucker dazu, Pektinase & Biogen M auf 3,5 und dann das Gärfix hinein und ab in 2 Maische-fässerchen. Wie gewöhlich blubbert das Fässchen schon am nächsten tag und alles war gut. Nachdem ich mich aber vom Schnellkochtopf-pot-de-stillatör zum 50 Liter Edelstallfassmiraculix entwickelt habe frage ich mich ernsthaft warum mein destillat nun 72 % hat ??? bis 80 Grad alles als Vorlauf gesammelt ( war ein halbes schnapsglas und bei 80,5 grad den edelbrand gesammelt, so wie mit dem guten alten Schnellkochtopf halt auch !!!

    Kann es sein das der Dampf nicht komplett in´s steigrohr geht, weil es seitlich und nicht Mittig im topfdeckel angebracht ist ?? Hab ich da ne kleine Refluxanlage gebastelt - vielleicht beschlägt der Deckel und der Dampf fällt als Alkohol wieder in den Brennraum ?

    Aromatechnisch ist der Brand nach 3 Wochen Standzeit gut, nur hat die Destillation fast 10 Std gedauert bei 28 Liter Maische !! das Resultat waren fast 3,2 liter destillat wobei wir bei 90 grad um 2 uhr morgens aufgehört haben weil wir ins bett wollten ... Aber 72 % ?? Das Ärömeter funktioniete ! Ich kann mir den hohen Alkoholgehalt in vol % und den immensen Zeitaufwand nur erklären weil ich insgesamt 6 kg Zucker in die Maische habe... Sehen Sie das auch so, oder gibt es eine andere Lösung als das nicht mittige Steigrohr, den Zucker oder ist es die Anlage ?

    Mit freundlichen Grüßen

    pot-de-stiller

    PS: Steigrohr und Geistrohr haben 28mm und verkleinern sich auf 22mm für den Liebigkühler...
    Thermometer ist am höchsten punkt des ungekühlten Dampfes angebracht...
    Antwort
    Nein, 72%vol sind bei einer Pot-still auch für hochgradige Maischen mit ca. 20%vol viel zu hoch. Sie schreiben einerseits von einem 50 Liter Edelstahldingsdums und andererseits 28 Liter Maische. Daraus leite ich ab, dass Kessel fast halbleer war. Desto größer der leere Dampfraum über dem Brenngut im Kessel, desto größer die Rektifikationseffekte, d.h. umso größer der Alkoholgehalt aber umso mehr Aroma wird auch abgetrennt.
    Ja, es ist durchaus möglich, dass der Deckel wie ein Kühler wirkt, den Rückfluss bzw. die Rektifikation also noch zusätzlich verstärkt. Könnte sein, dass es besser wird, wenn Sie den Deckel gut isolieren. Eventuell größeren Durchmesser vom Geistrohr wählen und erst ab dem höchsten Punkt, wo’s nur noch abwärts Richtig Kühler geht, enger werden. Da Sie jedoch 10 Stunden zum Destillieren gebraucht haben, sollte der Dampfstrom nicht allzu groß gewesen sein. Um die Destillationsdauer zu verkürzen: Heizung stärker aufdrehen! Dann auch auf ausreichenden Anbrennschutz achten, eventuell einen Rührer einbauen, nicht dass was anbrennt.
    Sind Sie sich sicher, dass das Thermometer an der richtigen Stelle angebracht ist? Misst das Thermometer richtig? Um sicher zu gehen 10 min lang in kochendes Wasser tauchen, sollte ca. 98°C anzeigen. Digitalthermometer haben zwar viel Kommastellen auf der Anzeige, sind meist aber trotzdem nur +/- 2°C (un)genau. In der Spezifikation des Thermoelementes sollte dies angegeben sein. Wenn Sie bei 90°C aufgehört haben und Destillat hat 72%vol, ist die Temperaturanzeige jedenfalls viel zu hoch.
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