Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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  • Eintrag Nr. 443

    andre bischoff | Deutschland, 18.12.2002 00:14:04
    Sorry, mir ist noch etwas eingefallen....

    Es gibt folgende Meinungen zum Vergären:

    1. Regelmäßig Zucker ( jeweils 1/3 ) zugeben.
    2. Keinesfalls Luft an die Maische lassen.

    Das wiederspricht sich. Was ist richtig?
    Antwort
    Wenn Sie Maische zuckern, so ist - abhängig von der verwendeten Hefe - auch die Gärgeschwindigkeit viele höher, somit entsteht mehr Gärgas (CO2). Wird nun der Maischedeckel geöffnet und nach einigen Minuten wieder geschlossen, so wird die eingedrungene Luft innerhalb kürzester Zeit durch das Gärgas verdrängt, d.h. Sie haben hier keinerlei Probleme zu erwarten. Bei herkömmlichen Maischen ist die Gärgeschwindigkeit viel geringer, dennoch sollte die Maische zumindest 1 mal pro Woche umgerührt werden, andernfalls würde ein strohiger Fruchtkuchen entstehen, wodurch erhebliche Aromaverluste und z.T. sogar negative Geschmacksveränderungen auftreten. Nach Beendigung der Gärung jedoch sollte eine herkömmliche Maische außer zum Brennen nicht mehr geöffnet werden, bei einer hochgradigen Maische ist dies egal.
  • Eintrag Nr. 442

    andre bischoff | Deutschland, 18.12.2002 00:04:33
    Hallo Herr Dr. Scchmickl,

    Das Trennen von Vor- und Nachlauf bei den entsprechenden Temperaturen ist mir bekannt. Es befinden sich doch aber noch Vorlaufreste im Kühler wenn auf Mittellauf umgestellt wird. Das heißt doch, daß der Mittellauf eigentlich etwas später anfängt, oder ?
    Sind Vorlaufreste (kleine Mengen) schlimm?
    Antwort
    Hier haben Sie prinzipiell recht, bei Kleinbrennanlagen ist die zeitliche Verzögerung aber so gering, daß dies vernachlässigbar ist. Bei Großanlagen ist diese Menge schon zu berücksichtigen. Kleinste (!!) Mengen an Vorlauf sind nicht schlimm.
  • Eintrag Nr. 441

    Aladin | Schweiz, 17.12.2002 22:39:06
    Werte Brennergemeinde

    Ich habe ein Teil von dem sehr interessanten Brenner FAQ in einen PDF Datei zusammengefast. Vielleicht läst sich nach der Lektüre dieser Datei manch eine Doppelspurigkeit vermeiden. Es sind die ersten 200 Fragen dokumentiert. Den zweiten Teil liefere ich später mal nach.
    Beste Weihnachtsgrüsse an alle.

    Mit freundlichen Grüssen
    Aladin

    Ach ja, die Datei kann unter der URL http://download.server2.come2store.com/Aladin/Brenner_FAQ.pdf
    mit den Internet Explorer heruntergeladen werden.
    Antwort
    Danke schön!
    ;-)
  • Eintrag Nr. 440

    Valerio Pinato | Schweiz, 13.12.2002 16:08:47
    Ich habe 20 kg Zuckerrüben erhalten von einem Bauer
    Kann ich daraus geschmacksneutraler Alkohol brennen ?
    Zuckerrüben waschen zerkleinern.
    Zuckerwasser mit Turbohefe anmachen und dazugeben
    Ev. noch Verflüssiger dazugeben
    Gähren lassen
    Brennen
    Ist das richtig so ?
    Wieviel Wasser ( mit Hefe ) gebe ich dazu ?
    ====================
    Zweite Frage:
    Aus ihrem Buch entnehmend!
    Nur Zuckerwasser mit Turbohefe angemacht und gären lassen ergibt
    nach dem Brennen ebenfals ein geschmacksneutraler Alkohol !
    Sehe ich das richtig ?
    V.Pinato
    Antwort
    ad 1: Behandeln Sie die Zuckerrüben wie normale Maische, es hängt vom Zuckergehalt der Rüben ab, ob noch zusätzliches Zuckerwasser notwendig ist. Die Maische darf nämlich keinesfalls zu süß werden, in diesem Fall würden die Hefen absterben. Am besten die Rüben zerkleinern, waschen und mit Wasser 1:1 ansetzen, Hefe und Verflüssiger dazu, unbedingt den pH-Wert prüfen. Nach drei Tagen die Maische kosten. Ist sie noch süß? Wenn ja, keine Zuckerzugabe. Wird sie bereits leicht herb, so geben Sie wie bei anderen Turbovergärungen Zucker zu. Wiederholen Sie diesen Vorgang alle 2-3 Tage, bei herben Geschmack sofort zuckern. So sollten Sie in der Maische problemlos 20%vol erhalten.

    ad 2: Ja, das ist richtig.
  • Eintrag Nr. 439

    Hein | Deutschland, 13.12.2002 15:11:58
    Hallo Herr Schmickl ,

    Da ich ein 50 Liter Kunststofffass habe und die Turbohefe mit Zuckerwasser darin ansetzen möchte stellt sich folgende Überlegung :
    Maximale Füllmenge 40 Liter ( 10l Steigraum )
    Gewünschter Alkoholgehalt 17 %
    2,6g Zucker erhöhen 1 Liter Wasser auf 1°Öchsle , für 17% Alk. werden 120°Öchsle benötigt.
    Daraus ergibt folgende Rechnung :
    2,6g * 120°Öchsle * 35l Wasser = 11 kg Zucker
    11 kg Zucker nehmen ( 11 * 0,6 ) 6,6 Liter Volumen ein , gesamte Füllmenge 41,6 Liter .
    Meine Vorgehensweise wäre 4 kg Zucker in 35 Liter Wasser aufzulösen , in die Lösung die Turbohefe sorgfältig einzurühren.Dann,5Tage nach Beginn der Gärung weitere 4 kg Zucker einzurühren. Wenn weitere 5 bis 6 Tage vergangen sind die restlichen 3 kg Zucker dazugeben.
    Ist diese Arbeitsweise richtig , bzw. führt das zu Erfolg oder habe ich ein Problem
    übersehen ? Eventuelle Wärmeentwicklung ?

    Vielen Dank für Ihre Hilfe

    Hein
    Antwort
    Wenn Sie nur Wasser-Zucker vergären, so brauchen Sie die Zuckerzugabe nicht zu dritteln, es wird alles beim Ansatz zugegeben. Anschließend wird das Volumen auf 25 Liter AUFGEFÜLLT, d.h. 1 Päckchen Turbo + 8kg Zucker auf 25 Liter auffüllen. Für Ihre Faßgröße würde ich 1,5 Päckchen Turbo verwenden, 12 kg Zucker und auf 40 Liter auffüllen. Kleine Anmerkung: Turbo geht bis 20%vol, nicht bis 17%vol.
  • Eintrag Nr. 438

    wieder der siegfried | Deutschland, 13.12.2002 12:56:20
    Habe ca. 80 Liter vergorene Apfelmaische mit derzeit 9%. Bringt es Sinn, einen neuen Gärprozess zu starten (durch Zucker ?) und dadurch höheren Alk.gehalt zu bekommen? Danke und Gruß Siegfried.
    Antwort
    Mit welcher Hefe haben Sie die 9%vol Alkohol erreicht? Es macht nur Sinn, einen Gärstarter mit der GLEICHEN Hefesorte wie vorher zu machen. Wenn Sie allerdings einiges über die 9%vol kommen möchten gibt es nur die Turbohefe. D.h. wurde anfangs Turbo verwendet, macht der Gärsarter Sinn. Haben Sie ohne Hefezusatz vergoren, also als Wildgärung, bringt der Gärstarter ebenfalls nicht das gewünschte Resultat.
  • Eintrag Nr. 437

    Frank F | Deutschland, 12.12.2002 18:00:42
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    ich finde das Forum sehr interessant, obwohl viele Fragen mehrmals gestellt und auch beantwortet wurden. (Wahrscheinlich lesen die meisten Leute nicht alles.)
    Für den Lehrgang im Februar 2003 habe ich mich einschreiben lassen, ebenfalls habe ich Ihr Schnapsbrennbuch bestellt.
    Meine Frage:
    Ich habe einen Saftdurchlaufsafterhitzer, in dem mittels Wasser (welches durch Heizöl erwärmt wird) indirekt der Saft erhitzt wird. Der erhitzte Saft wird dann in einen Vorratbehälter geleitet den man zur Destille umbauen könnte. Die max. Temperatur liegt jedoch nur bei 90°C. Es würde in diesem Fall also kein Nachlauf anfallen, (entsteht ja erst ab 91°C) dieser wird doch sowieso nicht verwendet?

    Schöne Grüße aus Norddeutschland, Frank
    Antwort
    Meinen Sie, daß die Flüssigkeit wirklich bis maximal 90°C erhitzt werden kann? Würde nämlich nur das Heizwasser auf 90°C erhitzbar sein, so wäre die Wärme viel zu gering, da das Innere dann erheblich kälter ist (wie bei einem Doppelmantelkessel, da reicht die Hitze von drucklosem kochenden Wasser, also ca. 98-99°C, auch nicht aus). Wenn ja, so ist dies auf alle Fälle möglich. Vergessen Sie aber nicht, daß zwischen 90 und 91°C noch eine Menge Destillat kommt und diese Aromafraktion dann auch fehlt, wodurch eine gewisse Geschmacksveränderung entsteht.
  • Eintrag Nr. 436

    siegfried | Deutschland, 11.12.2002 10:43:46
    Guten Tag, auf Seite 17 beschreiben Sie Orangenschnaps, die Menge der Orangenschalen geben Sie an, jedoch leider nicht die Menge Alkohol. Will mit TRinkstärke ansetzen. Was halten Sie von 3 Litern geschmacklosen Alkohol 40% und der von Ihnen beschriebenen Menge (4-6). Dauer? Wirds bis Weihnachten noch gut? Danke und Gruß. Siegfried
    Antwort
    Füllen Sie das Ansatzgefäß ca. zu einem Viertel (locker geschüttet!!) mit den Orangenschalen, wobei diese dünn mit einem Kartoffelschäler abzutrennen sind (bei 3 Liter ca. 3-4 Orangen), sodaß so wenig wie möglich Weißes der Schale mitkommt. Unbedingt unbehandelte Früchte, mit ungewachsten Schalen, verwenden. Nach 2 Wochen wird der Geschmack schon deutlich hervorkommen, lassen Sie ihn aber doch mindestens 4 Wochen ziehen, erst dann ist das Aroma voll ausgereift.
  • Eintrag Nr. 435

    Rupp Fritz | Schweiz, 09.12.2002 13:48:59
    Hallo ich Schnapsbrenner!
    Vor ein paar Tagen habe ich 95%igen Alkohol welcher mit Kräutern angesetzt war mit destilliertem Wasser verdünnt. Nun ist der so erhaltenen Schnaps trübe geworden. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich diese Trübung entfernen kann? Ein Kaffeefilter hat gar nichts genützt.

    Mit freundlichen Grüssen

    Fritz
    Antwort
    Entweder Spezialfilter oder sonst den Schnaps über Nacht in den Tiefkühler, dann durch 2 Kaffefilter mit Watte dazwischen filtrieren. Haben Sie WÄRHEND des Verdünnens gut gerührt? Wenn nicht, so könnte dies die Ursache für die Trübung sein.
  • Eintrag Nr. 434

    CVoß | Deutschland, 07.12.2002 17:02:01
    Hallo,Baue mir gerade eine Brennanlage aus einem 30er Keg und brauche eine Dichtung! Was für ein Dichtungsmaterial kann ich nehmen, da Gummi ja nicht in Frage kommt? Geht eine EPDM, Viton, oder Teflondichtung? Außerdem sieht man an einigen Anlagen am Dampfrohr Schläuche/Verbindungen bei ca. 1/3 und 2/3 Höhe. Wofür werden sie benötigt, Braucht man diese unbedingt???
    MfG
    Voß
    Antwort
    Sie können Viton und Teflon verwenden, bei EPDM habe ich aber allerdings Bedenken wegen der geringen Thermostabilität. Silikondichtungen eignen sich übrigends hervorragend (z.B. Silikonschlauch zerschneiden und somit eine Dichtung selber machen). Vergessen Sie diese Schläuche auf den Anlagen, diese werden zumeist für Verstärkerkolonnen usw. verwendet. Bei 'normalen' Destillationsanlagen für Aromamaximierung werden sie nicht verwendet.
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