Wie wird Schnaps selbst gemacht?

Haben Sie Fragen zum Schnapsbrennen als Hobby und wie Schnaps selbst gemacht wird? In diesem Forum dreht sich alles um das Schnaps selber machen. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

An dieser Stelle möchten wir uns zuerst einmal bei allen Benutzern unserer Fachfragen ganz herzlich für die rege Teilnahme bedanken! Ohne Sie wäre es nicht möglich gewesen, daß sich in so kurzer Zeit (der erste Beitrag stammt vom 08.Apr.1999) ein derart informatives und hoch qualitatives Nachschlagewerk entwickelt. Durch die große Menge an Beiträgen und die hohen Besucherzahlen ist es notwendig geworden die Fachfragen mittels PHP und MySQL selbst zu entwickeln (endlich keine lästigen Werbebanner mehr!), im Rahmen dessen haben wir hoffentlich einige Verbesserungen eingeführt.

RSS-feeds

Die neuesten Einträge aller Foren können bequem via RSS-Feeds empfangen werden. Es besteht die Möglichkeit, RSS-Feeds in Ihrem Browser zu abonnieren, auf einen speziellen Feedreader zurückzugreifen, oder den Feed auf einer Website darzustellen. Durch das Abonnieren oder Integrieren eines RSS-Feeds erhalten Sie kurze Informationsblöcke mit den letzten 10 Einträgen des abonnierten Forums. Um einen RSS-Reader zu finden, einfach nach "RSS reader" googeln, hier zwei Beispiele für eine Erweiterung des Chrome-browsers: Feedbro, angeboten von Nodetics https://chrome.google.com/webstore/detail/feedbro/mefgmmbdailogpfhfblcnnjfmnpnmdfa?hl=de Dieser Reader verlangt keine Registrierung. RSS Feed Reader, angeboten von feeder.co https://chrome.google.com/webstore/detail/rss-feed-reader/pnjaodmkngahhkoihejjehlcdlnohgmp?hl=de Gibt es für Chrome, Safari, iOS und Android, Registrierung erforderlich. Um den Feed zu empfangen klicken Sie auf das RSS-icon rechts über dem Forum, unter "Suchbegriff eingeben...".

Hilfreiche Tipps zur Benutzung:

Nachfolgend ein paar Regeln, damit die hohe Qualität auch zukünftig so erhalten bleibt.
  • Dies hier ist ein moderiertes Forum. D.h. jeder kann zwar alles schreiben was er will, der Beitrag wird auch gespeichert, aber von unserer Redaktion inhaltlich überprüft und erst danach dann veröffentlicht oder, falls notwendig, entfernt. Daher macht es auch keinen Sinn denselben Beitrag mehrmals zu posten nur weil er nicht sofort öffentlich erscheint.
  • Wenn Sie die letzten Beiträge (unabhängig vom Thema) sehen möchten, klicken Sie auf Die neuesten Beiträge anzeigen.
  • Das Forum ist sehr umfangreich und es wurden bereits viele Themen ausführlich behandelt. Es empfiehlt sich daher, bevor Sie einen neuen Beitrag hinzufügen, die Suchfunktion zu benutzen bzw. die erweiterte Suchfunktion, um Beiträge mit gleichem Inhalt zu vermeiden.
  • Wenn Sie einen Beitrag hinzufügen oder beantworten, haben Sie danach die Möglichkeit, Ihren geschriebenen Text zu ändern. Lesen Sie daher Ihren Text nach dem Abspeichern noch einmal sorgfältig durch und klicken gegebenenfalls auf "Beitrag ändern".
  • Wenn Sie eine Frage stellen, erwarten Sie sich auch eine Antwort. Denken Sie auch bei der Formulierung der Frage daran. Zu allgemein gehaltene Fragen wie "Wie brenne ich Schnaps?", "Es kommt kein Öl raus, was mach' ich falsch?" oder "Essig gärt nicht, warum?" wird kaum jemand beantworten.
  • Die drei Themenbereiche Schnapsbrennen, ätherische Öle / Hydrolate destillieren und Essigherstellung sind aufgeteilt auf drei verschiedene homepages. Jede homepage enthält die beiden Foren "Rezepte" - für alle Themen über Früchte und Rezepturen - und "Diskussion", für alle anderen Themen in Bezug auf Schnapsbrennen, ätherische Öle / Hydrolate oder Essigherstellung. Sollten sich versehentlich Beiträge im falschen Forum befinden, verschieben wir sie ins richtige Forum. Diese Beiträge wurden also nicht gelöscht, nur verschoben.
  • JEDE ART VON WERBUNG WIRD AUSNAHMSLOS GELÖSCHT! Dies betrifft auch scheinbar "unschuldige" Einträge, wie "Habe eine Frage zu ..." bzw. "Hat jemand Erfahrung mit ..." gefolgt von links oder Bildern zu irgendwelchen externen shops.
  • Ebenso werden "Gaga"-Beiträge, die wahrscheinlich von Betrunkenen stammen oder mit den drei Themenbereichen nicht das entfernteste zu tun haben, z.B. Fußball oder "Wo kann man hier CDs brennen?", ausnahmslos gelöscht.
  • Alle Foren sind STRENG ANONYM, daher keinesfalls echte Namen oder Adressen eingeben.
  • Jeder Versuch einer persönlichen Kontaktanbahnung wird sofort gelöscht. Für diesen Zweck gibt's inzwischen ja zahlreiche soziale Netzwerke.
  • IP-Adressen der Verfasser werden NICHT gespeichert!
  • E-mailadressen werden nicht an Dritte weitergegeben oder von uns auf eine andere Art und Weise benutzt. Die Eingabe erfolgt rein freiwillig und ist quasi Ihre ID. Im Gegensatz zu den meisten anderen Foren ist bei uns keine Registrierung oder irgendein login notwendig um teilnehmen zu können. Es kann daher vorkommen, dass versehentlich ein Pseudonym von zwei Personen verwendet wird. Und damit gibt's bei den Einträgen keine Verwechslungen.
So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
Derzeit befinden sich 9235 Einträge im Forum.
  • Eintrag Nr. 47

    Michael CHOCHOLKA | Österreich, 30.10.2000 13:28:00
    Ich bin ein Fan von chinesischem Reisschnaps und würde ihn gerne selber erzeugen.
    Wie und woraus kann ich eine Maische dafür herstellen ?
    Antwort
    Ich habe das leider noch nie selbst gemacht, aber versuchen Sie folgendes: gekochten (um die Reisstärke aufzuweichen) Reis 1:1 mit Wasser in den Behälter geben, Reinzuchthefe, reichlich Verflüssiger und Fruchsäurekonzentrat für den richtigen pH-Wert zugeben (besonders wichtig). Wie üblich vergären (Zuckerzugabe ist nicht notwendig, als Hefenahrung dient die Stärke) und brennen. Sagen Sie mir doch Bescheid, wie es schmeckt!
  • Eintrag Nr. 46

    Gudrun Binder | Österreich, 29.10.2000 18:40:18
    Hallo Hr. Dr. Schmickl!

    Nach unseren ersten Brennerfahrungen mit Marillenmaische haben wir uns heuer zum Einmaischen von Äpfeln (Chrisofsker auch roter böhmischer Jungfernapfel genannt) entschlossen. Da die Maische dickflüssiger ist als Marillenmaische sind wir uns nicht sicher ob sie bereits vollständig vergoren ist. Es bildet sich kein dicker Kuchen mehr und die Fässer „blubbern“ nur noch sehr spärlich.
    Wie können wir feststellen ob der Gärprozess bereits beendet oder nur unterbrochen wurde.
    Lassen sich auch Aussagen nur durch Beobachtung machen?

    Weiters würde uns noch interessieren, wie man beim Einmaischen und Brennen von Topinambur (Süsskartoffel) vorgehen soll und ob dabei von den normalen Vorgängen abweichende Regeln zu beachten sind?

    Herzlichen Dank für Ihre Hilfe
    Gudrun und Klaus
    Antwort
    Die Apfelmaische wird bei sehr wässrigen Äpfeln auch sehr dünnflüssig, bei mehligeren Sorten erhält man einen dicken Brei. Hier empfiehlt es sich auf alle Fälle, Verflüssiger hinzuzugeben, damit der Zellabbau der Früchte beschleunigt wird.
    Gärzustand der Maische: Kosten Sie die Maische, schmeckt sie süß, so haben die Hefebakterien noch genug Zucker abzubauen. Dies gilt allerdings nur unter der Vorraussetzung, daß der Alkoholgehalt (messen Sie mit einem Vinometer) nicht über den Zielalkoholgehalt der jeweiligen, verwendeten Hefesorte liegt. Haben Sie z.B. keine Reinzuchthefe verwendet, so kann Ihr Alkholgehalt nicht über ca. 4-5% steigen. Liegt der Alkoholgehalt unter dem Zielwert und die Maische schmeckt sauer, so müssen Sie Zucker zugeben, damit die Bakterien wieder Nahrung haben. Schmeckt die Maische süß und der Zielwert wurde noch nicht erreicht, so wurde die Gärung aus anderen Gründen unterbrochen und es muß ein Gärstarter gemacht werden (siehe Handbuch).
    Einmaischen und Brennen von Topinambur: die Knollen mit einem Hexler fein zerkleinern, 1:1 mit Wasser verdünnen, Reinzuchthefe, reichlich Verflüssiger und Fruchtsäure (um den pH auf drei einzustellen) zugeben. Der Brennvorgang entspricht der Regel.
  • Eintrag Nr. 45

    Wolfgang Stadler | A 5400 Hallein, 27.10.2000 12:37:54
    Hallo Hr. Schmickl!
    Besten Dank für Ihre Sendung, funktioniert alles prima. Bei der Zwetschkenmaische habe ich nach 3 Wochen schon einen Alkoholgehalt von über 20% - habe mehrfach (ohne Luftblasen) gemessen - und bei einer Mangomaische sind es bereits nach 10 Tagen 15% Alkoholgehalt (der Fruchtwein schmeckt auch beim Kosten sehr alkoholisch) Ist das überhaupt möglich, so schnell?
    mfg Wolfgang Stadler
    Antwort
    Nach drei Wochen sind 20% prinzipiell möglich, aber haben Sie bei der Vinometermessung auch daran gedacht, daß Sie noch Zucker in der Maische haben, und der die Messung verfälscht. Kosten Sie die Maische, schmeckt sie süß, zeigt das Vinometer mit Sicherheit einen zu hohen Alkoholwert an, schmeckt sie hingegen schon herb, so stimmen Ihre Werte. Diese 'Zuckerbestimmung' ist zwar sehr laienhaft, aber es gibt keine andere günstige Alternative.
  • Eintrag Nr. 44

    Frank Schmidt | Deutschland, 25.10.2000 21:27:30
    Hurra, Hurra, Hurra!!!!!!
    Hallo Herr Dr. Schmickl, Hallo liebe Brenngemeinde
    Vielen Dank für die Tips in Ihrem Buch und die exakten Arbeitsanweisungen zu Ihrer Brennanlage!
    Heute ist mir nach einer ca. halbjährlichen Trainingsphase erstmalig gelungen, einen passablen Himbeergeist zu brennen.
    Entschuldigt bitte diese sicher etwas inhaltslose Meldung, aber ich glaube,daß nur in dieser Runde irgendjemand nachvollziehen kann, wie stolz einen der erste gelungene Selbstgebrannte machen kann.
    Also bis bald mit dem ersten Erfahrungsbericht!

    Frank Schmidt
    Antwort
    Gratuliere!!
  • Eintrag Nr. 43

    Udo Baumgärtner | Deutschland, 23.10.2000 16:00:45
    Liebe Schnapsbrennexperten !

    Ich versuche für meine Vater folgendes herauszufinden: Er erzählte mir, das in der Kriegszeit Schnaps aus Zuckerrüben gebrannt wurde. Hierbei wurde beim Brennen ein trockenes Kraut beigegeben das den Geschmack des Zuckerrübenschnapses erheblich verbessert hat. Er weiß aber nicht mehr um welches Kraut es sich hierbei gehandelt haben könnte. Deshalb gebe ich diese Frage an das Expertenforum weiter. Es wäre Super wenn mir jemand helfen könnte.

    Udo Baumgärtner
    Antwort
    Davon habe ich leider noch nie gehört, das klingt aber sehr interessant. Sollte es jemand in Erfahrung bringen, so bitte ich um kurze Nachricht, sodaß auch andere von diesem Wissen profitieren können.
    :-)
  • Eintrag Nr. 42

    Leo | Deutschland, 20.10.2000 14:37:28
    Hallo, Dr Schmickl, hallo Brennfans

    1.hätte zur Dampftemperatur auch noch ne Frage: Ist diese auch von der zugeführten Leistung am Brennkessel abhängig -bei mir hab ich so das Gefühl. Oder - ich hab schon nen relativ langen Weg von Kessel zu Kühler(40/3 cm), kommts daher? ( ist ne kleine Probedestille)

    2. Hab versucht, rote Johannisbeeren zu brennen (Maischegärung). Dabei kommt nach relativ kurzem, guten Mitellauf irgend ein seltsamer Geschmack rein, den ich vielleicht als kernig und unfruchtig bezeichnen könnte. Weiß nicht, ob der reingehört, hat aber meiner Meinung mit dem typischen Nachlaufgeschmack nichts zu tun.Tritt auch bei Himbeeren, Brombeeren mal mehr, mal weniger auf.

    Danke und Grüße, Leo
    Antwort
    1. Die Dampfthemperatur ist nicht von der zugeführten Leistung des Brenners abhängig, sie ist immer gleich hoch (hängt nur vom Alkoholgehalt im Kessel ab). Bei geringerer Brennerleistung dauert nur der gesamte Brennvorgang länger (statt daß es rausrinnt, tropft es nur noch). Auch der lange Weg vom Kessel zum Kühler beeinflußt die Temperatur nicht. Allerdings sollte der Weg nicht zulange sein, das merken Sie dann aber daran, daß überhaupt kein Destillat mehr herauskommt. Wahrscheinlich ist bei Ihnen das Thermometer an der falschen Stelle montiert (siehe 'Geräte/Allg. Info zum Kesselkauf').
    2.Dieser leicht scharfe Geschmack ist typisch für diese Maischen und gehört dazu. Er kommt von den vielen kleinen Kernen, die mitgebrannt werden. Wenn Ihnen das nicht schmeckt, folgender Tip: setzen Sie die Beeren in hochprozentigem Wodka an, und destillieren Sie später nur noch die Flüssigkeit ohne Früchte.
  • Eintrag Nr. 41

    carlo | Deutschland, 16.10.2000 21:42:18
    Hallo Herr Schmickl, und alle anderern Leser
    ich habe folgendes Problem. Ich habe letztens
    Mirabellen Wein gebrannt. Den Vorlauf rieche und schmecke ich ja noch Mittellauf auch dann wirds aber schwierig. Irgend wie bekomme ich keine genaue trennung zum Nachlauf hin. Es ist insgesamt so eine Art Hefiger Muff zu riechen.
    Ich weiß nicht. Das selbe Problem habe ich auch jetzt gerade mit Zwetschen. Die Brennanlage ist von Knopf (schönes sorry sch.....ding und teuer noch dazu). Beim millimeter-feinen einheizen passiert bis 100° garnichts. Kein Alkohol kriecht das Steigrohr hoch. Na ja ist zwar eine Anlage mit Doppelmantel aber die Ergebnisse sind miserabel. Das Gerät ist von Labu aus Österreich
    die geben auch keinen Kommentar ab. Wenn ich den Dreh nicht rauskriege fliegt alles in den Müll
    und ich lass das ganze .Gibt es eigentlich eine Art Vorlauftester wie einen PH messer? Gruß nach Wien Carlo
    Antwort
    Die Trennung Vor-, Mittel- und Nachlauf kann man ohne teure Analyse nur durch Ablesen der Dampftemperatur durchführen. Somit ist das Dampfthermometer das Kernstück jeder Anlage (siehe auch 'Allg. Info zum Kesselkauf' unter 'Geräte'). Leider werden von einigen Firmen Anlagen angeboten, die überhaupt keine Dampftemperaturmessung haben (nur als Spielzeug zu verwenden) oder bei denen das Thermometer am falschen Ort angebracht ist. Da bei Ihnen bis 100°C nichts passiert (Maische mit ca. 10% Alkoholgehalt siedet ca. bei 86-88°C), ist die Temperaturmessung mit Sicherheit falsch. Überprüfen sie folgendes:
    Thermometer in kochendes Wasser geben. Anzeige muß 100°C haben, sonst ist Thermomter kaputt.
    Handelt es sich um ein Stabthermometer (aus Glas/Quecksilber)oder um ein Bimetallthermometer (runde Anzeige): das Bimetallthermometer ist meist viel zu ungenau zum Ablesen, sollten Sie so eines besitzen (leider öfters der Fall), dann versuchen Sie durch einen kleinen Umbau das Thermometer zu tauschen.
    Wo ist das Thermometer angebracht? Die Meßkugel des Thermometers darf nur von Dampf umspült werden, niemals von Flüssigkeit. Zusätzlich muß das Thermometer am höchsten Punkt des aufsteigendes Dampfes, d.h. der höchste Punkt des Steigrohres, angebracht sein. Ist das nicht der Fall, so handelt es sich um eine Fehlkonstruktion, und Sie können nur selbst versuchen, die Temperaturmessung umzubauen. Daß bis 100°C nichts passiert, würde darauf hindeuten, daß das Thermometer viel zu tief eingebaut ist.
    Wenn alle obigen Punkte nicht zutreffen, dann bildet sich in Ihrer Anlage mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Überdruck. Hat man in der Anlage einen Überdruck (wie in einem Druckkochtopf), so siedet jede Flüssigkeit erst bei einer höheren Temperatur. Dies tritt bei Anlagen auf, die ein sehr langes und viel zu dünnes Steigrohr (Rohr vom Kessel bis zum Beginn des Kühlers) haben. Z.B. für eine 5 Liter Kessel sollte das Steigrohr am Anfang, wo der Dampf noch heiß ist, 3cm Durchmesser nicht unterschreiten, es sollte auch nicht länger als 30cm sein, bis der Dampf in den Kühler eingeleitet wird.
    Ihr Problem bei der Mirabelle und Zwetschke ist höchstwahrscheinlich allein auf die falsche Dampftemperatur zurückzuführen. Lassen sie sich davon nicht entmutigen! Da es sich bei einem Doppelmatelkessel um eine sehr teure Anlage handelt, würde ich Ihnen auf alle Fälle empfehlen, den Fehler umbauen zu lassen. Sollten Sie bezüglich der obigen Punkte noch fragen haben, rufen Sie an oder schicken Sie mir ein mail, aber geben Sie nicht auf!
  • Eintrag Nr. 40

    Norbert Förnges | Deutschland, 14.10.2000 14:00:53
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    Ich habe habe festgestellt das es in diesem Jahr
    sehr viele Schlehen (Schwarzdorn) gibt.
    Kann man diese Früchte auch brennen und was muß ich beim Einmaischen beachten, bzw was muß ich der Maische zusetzen.
    Im Voraus vielen Dank.
    Norbert Förnges
    Antwort
    Schlehen sind eine besondere Spezialität. Beim Einmaischen sind die Schlehen wie herkömmliches Kernobst zu behandeln: gut zermantschen, Kerne NICHT zerstören, Reinzuchhefe hinzugeben, Zucker zugeben, um einen höheren Alkoholgehalt zu bekommen, pH-Wert messen und evt. Verflüssiger zugeben. Beim Brennen sollten Sie darauf achten, daß nur ca. 10% der Kerne in den Kessel kommen, sonst können von beschädigten Kernen giftige Substanzen durch das Erhitzen entstehen (ein Teil soll allerdings dabei sein, sonst fehlt eine Geschmacksnote).
    Sie können aus den Schlehen auch einen exzellenten Angesetzten machen: mindestens 50%igen geschmacklosen Alkohol (Weingeist oder Wodka, Korn) nehmen und die frischen Schlehen inkl. Kern hineingeben. Nach zwei Wochen haben Sie einen Spitzenschnaps, auch die Früchte schmecken ausgezeichnet. Der Wassegehalt der Frucht verdünnt den Alkohol auf ca. 40-43%, d.h. genau Trinkstärke.
    Viel Erfolg!
  • Eintrag Nr. 39

    stephan kramer | Deutschland, 09.10.2000 16:17:40
    hallo zusammen, mein name ist stephan kramer.zuerst einmal möchte ich Ihnen zu Ihrem überaus interessanten buch gratulieren.obwohl ich erst 16 jahre alt bin ,hat dieses buch mich sher angesrochen.dickes lob!scon seit längerer zeit habe ich sehr großes interesse am scnaps brennen.welcher meinung nach ist denn das richtige einstiegs alter zum schnaps brennen?welchrs alter muß man haben um an ihrem seminar teilnehmen zu können?welche anlage raten Sie mir? mit hochachtungsvollen grüßen stephan kramer
    Antwort
    Richtiges Alter fürs Schnapsbrennen gibt es keines. Ich selbst habe mit meinem Vater zusammen seit ich laufen lernte bereits Schnaps gebrannt. Vermeiden Sie beim Trinken jedoch einen Überkonsum, genießen Sie den Tropfen. In Österreich ist der Alkoholkonsum übrigens ab 16 Jahren erlaubt, somit steht der Teilnahme am Brennseminar nichts im Wege. Ich empfehle Ihnen eine 2 bzw. 5 Liter Brennanlage. Hier stehen Ihnen dann alle Möglichkeiten offen: klassischer Maischebrand, Angesetzter, Geistherstellung (mit Aromakorb) usw. Durch den Anbrennschutz ersparen Sie sich einen teuren Doppelmantelkessel mit Wasserbad.
  • Eintrag Nr. 38

    Kai Uwe Stark | Saarland, 26.09.2000 23:13:13
    Hallo, Herr Dr. Schmickl,
    nachdem ich seit etwa 3 Jahren ein Haus mit sehr vielen Obstbäumen (Zwetschge, Sauerkirsche, Pfirsich) besitze, mache ich mir Gedanken zu einer sinnvollen Verwendung des vielen Obstes. So habe ich letztes Jahr zum ersten mal ein Fass mit Zwetschgenmaische zum Brennen gebracht. Nachdem ich heute Ihr Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen habe, bin ich erst einmal entsetzt, was ich alles falsch gemacht habe. Trotzdem ist mein Schnaps wirklich phantastisch geworden (finde ich...). Ein paar Fragen bleiben aber auch nach der Lektüre Ihres Buches noch offen:
    1. Kann es sein, dass der Schnaps nach dem Brennen eine gewisse Ruhezeit braucht, um sein volles Aroma zu bekommen? Ich hatte den Eindruck, dass der Schnaps direkt nach dem Brennen sehr rauh geschmeckt hatte.
    2. Dass das Nachzuckern zu mehr Alkohol führt ist soweit klar. Nun ist das aber in Deutschland meines Wissens gar nicht erlaubt. Wie bekomme ich eine Maische mit 20% Alkohol gebrannt, ohne ein Fall für den Zollbeamten zu werden? Das in Ihrem Buch durch den höheren Alkoholgehalt beschriebene stärkere Aroma möchte ich mir nicht entgehen lassen.
    Im voraus vielen Dank für Ihre Mühe.
    Mit freundlichen Grüßen

    Kai Uwe Stark
    Antwort
    ad 1.: Wenn der Schnaps nach dem Brennen abgekühlt ist, verändert sich sein Geschmack nicht mehr, wenn er in inerten Gefäßen wie Glas aufbewahrt wird. Lagern Sie ihn in einem Eichenfaß (wie Whisky), so kommt es zu einer Veredelung. Sie sollten aber niemals Plastikgefäße verwenden, da bei diesen Weichmacher und andere Chemikalien durch den Alkohol herausgelöst werden können.
    ad 2.: Das Nachzuckern von Maische ist für gewerbliche Schnapsbrenner verboten, da sonst der Zoll den Alkoholgehalt nicht mehr berechnen kann. Für private Zwecke (im erlaubten kleinen Maßstab, ohne Meldepflicht) trifft dieses Verbot nicht zu.
    P.S.: Denken Sie daran, das die Kerne von Steinobst giftige Substanzen enthalten. D.h. den Großteil der Kerne vor dem Brennen entfernen. Beim Einmaischen Kerne NICHT zerstören.
Derzeit befinden sich 4617 Einträge im Forum.

Link kopieren

Zum kopieren alles markieren und CMD+C (Strg+C) drücken.