Wie wird Schnaps selbst gemacht?

Haben Sie Fragen zum Schnapsbrennen als Hobby und wie Schnaps selbst gemacht wird? In diesem Forum dreht sich alles um das Schnaps selber machen. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).
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  • Eintrag Nr. 903

    Gianni | CH, 09.10.2003 13:00:04
    Spielt die Höhe über Meer eine Rolle beim destillieren. Ich wohne auf ca. 1900 Meter und Wasser kocht auf dieser Höhe bereits bei ca. 93°.
    Vielen Dank.
    Antwort
    Ja, bei dieser Höhe müssen Sie alle angegebenen Temperaturen in der Literatur oder hier unbedingt korrigieren, weil der Luftdruck viel geringer ist als sonst. Wasser kocht bei ca. 500 m bei ca. 97-98°C, bei Ihnen beginnt demnach der Nachlauf statt bei 91°C schon bei 87°C.
  • Eintrag Nr. 902

    Markus | Allgäu, 09.10.2003 08:51:03
    Habe einjährigen Eigenbauwein (12%) mit einer "Einkoch" - Topfdestille nach der Vorgehensweise in Ihren Buch gebrannt. (22mm Steigrohr, 20cm langer Mantelkühler) Aroma war einmalig, nur begann das Destillat schon bei 89,5° einzutrüben. Ich ließ das zu, da das Destillat bis 91° sehr aromatisch, der Alkoholgehalt in Summe auch mit 66 % recht gut war. Muß dieses Destillat jetzt wegen der Trübungen nochmals gebrannt werden, was bestimmt das Aroma nicht verbessern würde, oder können Trübungen, die beim Destillationsvorgang vorkommen auch durch Filterungen beseitigt werden. Grundsätzlich dürfte der trübe Nachlauf doch erst bei 91°C beginnen, oder liegt dies an der unscharfen Abtrennung der Fraktionen bei einer Topfdestille?
    Antwort
    Keinesfalls noch einmal brennen, mit doppelten Kaffeefiltern (2 Filter mit Watte dazwischen und Schnaps vorher über Nacht im Tiefkühlschrank lagern, funktioniert aber nicht immer) bzw. den erfordlichen speziellen Faltenfiltern (damit habe wir bisher noch alles klar bekommen) die Trübung entfernen.
    Die Trübung muß nicht zwangsläufig der Nachlauf sein, bei vielen Obstsorten wie Steinobst aber auch Äpfeln ist das Destillat auch ohne Fehler sehr oft trüb.
    Der Alkoholgehalt ist für eine Topf-Destille (pot still) ein wenig zu hoch. Bei uns ergeben 12%vol im Kessel ca. 52-54%vol, wenn bis 91°C destilliert wird. D.h. entweder ist das Thermometer ein wenig falsch eingebaut oder es tritt bereits ein geringer Rektifikationseffekt auf. Ändern Sie trotzdem nichts an Ihrer Konstruktion, so schlimm ist die Abweichung auch wieder nicht.
  • Eintrag Nr. 901

    H. Schwarzbrand | Burnland, 08.10.2003 21:28:29
    Moin nach Kärnten, lieber Dr. Schmickl,
    1. Was mache ich mit dem Hefe-Bodensatz z. B. beim Bierbrand? Gnadenlos mitbrennen oder wegwerfen oder separat brennen?
    2. Soll ich den abgesunkenen Fruchtkuchen meiner Apfelmaische vor dem Brennen aufrühren und den Aromakorb einsetzen oder nur die klare Flüssigkeit brennen und den Alkohol und das Aroma aus dem Fruchtkuchen abpressen und den Rest den Hühnern zum Fraß vorwerfen?
    3. Habe angesetzten Vogelbeer-Geist gebrannt. Mit den Vogelbeeren im Aromakorb. Ein geiler Geschmack, den man sicher bei einer Maische so nicht hinbekommen hätte.
    Danke für die Antwort im Voraus!
    H.
    Antwort
    ad 1: normalerweise mitdestillieren, es hängt aber davon ab, ob diese Geschmacksnote im Brand auch erwünscht ist.
    ad 2: Ja, vorher aufrühren und Anbrennschutz verwenden (ergibt mehr Geschmack/Aroma). Wenn Sie den Rest aus dem Brennkessel NACH der Destillation den Hühnern vorwerfen, dann werden sie immer noch glücklich...
    ad 3: Das klingt interessant. Also Sie haben die Vogelbeeren zuerst angesetzt, dann die angesetzten Beeren beim Destillieren zusätzlich in den Korb. Möchte ich auch versuchen. Danke für den Tipp!
  • Eintrag Nr. 900

    Rüdiger | Deutschland, 08.10.2003 20:59:13
    Hallo Doc,
    mir tut sich da mal wieder eine neue Frage auf.
    Da ich an eine relativ große Menge Traubenzucker (Glukose) kommen könnte, ist hier die Frage, kann man mit diesem Zucker auch geschmacklosen Alkohol herstellen, bzw. kann mann Traubenzucker auch zum Süßen der Maische verwenden?
    Vielen Dank im vorraus für Ihre immer schnellen und kompetenten Anworten.
    mfg
    Rüdiger
    Antwort
    Da Traubenzucker (Glucose) auch ein Monosaccharid ist, kann er genauso wie Fruchtzucker (Fructose) vergoren werden.
    Danke, wir bemühen uns!
    :-)
  • Eintrag Nr. 899

    Birgit Valentin | Bayern, 08.10.2003 17:30:11
    Habe eine Anfrage zum Übersetzen eines Werbeflyers einer Britischen White Spirit Distillery erhalten, die eigentlich genau genommen Gin "destilliert" und Wodka "brennt". Im Englischen ist beides distilled und im Deutschen wäre dies brennen. Aber stimmt das???
    Antwort
    Ja, das stimmt schon. Destillieren und brennen ist beim Alkohol das gleiche. "Brennen" bezieht sich immer auf das Destillieren von Trinkalkohol, "destillieren" ist der Begriff für alle Destillationen, egal, welches Flüssigkeitsgemisch sich im Kolben (Kessel) befindet.
  • Eintrag Nr. 898

    Wolfgang Janssen | NRW, 07.10.2003 14:00:10
    Suche Bauanleitung für ein Destilliergerät und zubehör.
    Antwort
    Siehe Buch "Schnapsbrennen als Hobby".
    ;-)
  • Eintrag Nr. 897

    Michalel Scherzerl | Österreich, 07.10.2003 09:25:24
    Wie lange brauch Süssmost, bis er bei einer Raumtemperatur von 19 Grad vergoren und brennfähig ist. Habe Hefe und Hefenahrung dazugegeben.
    Danke für Ihre Antwort!
    Antwort
    Ca. 2-3 Wochen
  • Eintrag Nr. 896

    hugo | irgendwo, 06.10.2003 12:35:01
    Hallo, bei meiner Trestermaische (Traubenmaische), fertig gegoren, schwimmt ein feiner, weisser Film an der Oberfläche.Sieht aus wie feingeriebener Parmesankäse. Die Maische riecht gut und sieht ansonsten auch gut aus.
    Was kann das sein und wie kommt es zustande.
    Gruss und Danke
    Antwort
    Hierbei dürfte es sich um Kahmhefe zu handeln, siehe Eintrag Nr. 753
  • Eintrag Nr. 895

    lohrjaeger | spessart, 06.10.2003 11:57:58
    Hallo,
    kann es Sinn machen, mit Teebeuteln einen Geist zu brennen? Hört sich im ersten Moment blöd an, aber vom Prinzip her eigendlich ein bestechender Gedanke, weil´s ja unheimlich viele Geschmacksrichtungen gibt. Oder erschlägt der Tee alles?
    mfg
    H.-H.
    Antwort
    Natürlich können Sie damit einen Geist versuchen. Das Ergebnis würde mich sehr interessieren.
    ;-)
  • Eintrag Nr. 894

    Stefan | Bayern, 06.10.2003 08:42:42
    Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
    habe am Wochenende meinen Angesetzten mit Himbeeren (55 Vol.% der 7 Wochen gestanden ist) mit frischen Himbeeren gebrannt.
    Heraus kam ein Schnaps mit 75 Vol.%. Das Aroma ist sehr gut. Aufgrund der hohen Alkoholgrades habe ich ca. ein Drittel Wasser zum Verdünnen gebraucht. Das Aroma hat hierdurch etwas gelitten.
    In Ihrem alten Buch schreiben Sie, man hätte den Angesetzten vorher verdünnen sollen.
    In den Fachfragen bzw. Rezepten habe ich entnommen, dass man auf jeden Fall nachher verdünnen soll.
    Was ist jetzt Ihrer Meinung nach die bessere Methode?
    Schönen Gruß
    Stefan
    Antwort
    Ja, unbedingt nachher verdünnen. Wenn man den Alkohol vorher verdünnt, verliert das Destillat stark an Geschmack.
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