Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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  • Eintrag Nr. 4263

    kurt | rheinhessen, 15.05.2017 03:04:51
    hallo herr schmickl
    ich beabsichtige eine spargelmaische anzusetzen
    können sie mir hierzu einen tipp geben bezüglich
    rezeptur und welche hefe würden sie empfehlen
    vielen dank im voraus
    Antwort
    Am besten so vorgehen wie im Buch im Kapitel "hochgradige Maische" beschrieben, da Spargel nur sehr wenig Zucker enthält.
  • Eintrag Nr. 4262

    Christoph | Niederösterreich, 23.04.2017 18:08:39
    Sehr geehrte Frau Malle, sehr geehrter Herr Schmickl,
    in den vergangenen Jahren habe ich (u. a. mit Hilfe ihres ausgezeichneten Buches) immer besser Geiste und Destillate produziert. Immer relativ kleine Mengen und mit viel Liebe zum Detail.
    Nun wollte ich mich auch einmal an Eichenspänen versuchen. Dazu habe ich einen kleinen Teil von meinem frischen Zwetschgenbrand (60%) in einen Glasballon gefüllt und Chips lt. Herstellerangaben beigefügt. Nach eineinhalb Wochen wollte ich sehen, wie der fertige Schnaps schmeckt. Dazu habe ich 100 ml auf 41% verdünnt. Leider ist es dabei zu Trübungen gekommen und ich musste filtrieren. Der Geschmack war zwar ausgezeichnet, aber die schöne Färbung ist durch verdünnen und filtern fast vollständig verschwunden. Wäre es in diesem Fall nicht besser, zuerst auf Trinkstärke zu verdünnen (ggf. filtern), danach die Eichenspäne beizumengen und am Ende den fertigen Schnaps durch eine Filtertüte zu gießen, um die Späne wieder zu entfernen?
    Besten Dank im voraus,
    Christoph
    Antwort
    Danke, es freut mich, dass Ihnen mit Hilfe unseres Buches bereits viele gutes Destillate gelungen sind.
    Ja, das nächste mal zuerst verdünnen, dann erst Eichenchips zugeben. Da sich das Ganze sowieso in einem Glasgefäß befindet, kann auch kein Alkohol verdunsten wie bei einem Holzfass. Ich würde den trüb gewordenen Schnaps eine Zeit lang stehen lassen, vielleicht klärt sich die Trübung von selbst ohne dass die Farbe dabei verschwindet. Ansonsten verdünnten, die Trübung abfiltrieren und, um wieder eine Farbe reinzubekommen, einfach noch einmal Chips zugeben. Die Zugabe sollten Sie jedoch mit einer kleinen Probe vorab testen, nicht dass der Holzgeschmack durch die zweite Zugabe dann zu intensiv wird.

    Soeben hat mir R.K.B. folgenden Tipp per e-mail gesendet, vielen Dank!

    "Ich habe letztes Jahr Zwetschgen eingemaischt, nachdem die Gärung abgeschlossen war, habe ich das ganze noch 2 ? 3 Monate stehen lassen, und in dieser Zeit ein Marmeladenglas mit Maische befüllt. In diese Maische habe ich Eichenchips eingelegt. Nach dem Brand habe ich das Destillat halbiert, und die Chips in die eine Hälfte eingegeben.
    Das war vor 4 Wochen. Das Destillat mit den Chips schmeckt schon feiner, abgerundeter und doch auch fruchtig."
  • Eintrag Nr. 4261

    Dirk | Sachsen, 22.04.2017 14:30:24
    Ich möchte Brandy herstellen mit gekauftem Rotwein und einer 2 Liter Anlage. Im Forum ließt man ja ganz unterschiedliche Meinungen. Aber welche Aussagen sind nun richtig? Nun möchte ich gern mal die Meinung vom Fachmann wissen.
    - gibt es bei gekauften Rotwein einen Vorlauf???
    - Schwefel ausquirlen Vor oder Nach dem destillieren???
    Danke für Ihre Antwort
    Antwort
    ad 1) ist prinzipiell auf Grund der anderen Gärtechnik als bei Weißwein zwar möglich, in der Praxis wird dies allerdings kaum der Fall sein. Sonst wäre es ja ein Heckenklescher sprich Kopfwehwein. Heckenklescher ist ein Schimpfwort für schlechten Wein, dass dieser mit Uhudler gleich zu setzen ist (siehe Wikipedia), stimmt überhaupt nicht! Uhudler mit modernen Gärmethoden vergoren ist ein ausgezeichneter Wein, definitiv KEIN Heckenklescher!
    ad 2) Schwefel ausquirlen: am besten so vorgehen wie ausführlich im Buch beschrieben.
  • Eintrag Nr. 4260

    Leiner Johann | Vorarlberg-Österreich, 17.04.2017 14:21:17
    Beim Trauben Rohbrand ist mir die Maisch übergeschäumt. Das Destillat ist jetzt rot eingefärbt, ist noch was zu retten.
    Antwort
    Ja, entweder mit Faltenfilter fein filtrieren und wegen der Farbe dazu sagen "das gehört sich so". Bevor jetzt alle aufschreien: wenn der Geschmack passt, warum denn nicht? Ist ja schließlich nur eine Notlösung.
    Selbstverständlich sollte eigentlich nochmals destillieren werden.
  • Eintrag Nr. 4259

    Günther H. | Tirol, 22.03.2017 12:42:52
    Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
    kann man die Destille "Classic 2L" auch mit Elektroplatte und Bimetall Thermometer umrüsten lassen und bei Ihnen erwerben? Oder ist das bei dieser Brennanlage gar nicht möglich? Was würde die Destille dann kosten?
    Schönen Gruß
    Günther
    Antwort
    Bimetall-Thermometer ist viel zu ungenau zum Schnapsbrennen. Wenn Sie bei uns eine Destille ohne dem dazugehörigen Brenner bestellen möchten, schreiben Sie uns bitte eine e-mail, selbstverständlich wird dann der Brenner vom Preis abgezogen. Jedenfalls kann die Classic auch mit E-Kochplatte betrieben werden, da der Topfboden flach ist. Die Nachteile einer Elektroherdplatte sind im Buch beschrieben, daher haben wir uns entschieden unser Anlagen nicht damit auszurüsten.
  • Eintrag Nr. 4258

    J.W. | OÖ, 19.03.2017 07:52:42
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    ich möchte eine Maische aus Brombeeren ansetzen und diese später nicht destillieren sondern als Wein trinken. Ich habe die Befürchtung, das wenn ich Biogen M zufüge, es nachher zu sauer wird. Oder lass ich es in diesem Fall lieber weg?
    Danke & schönen Sonntag noch.
    Antwort
    Nein, das Biogen M merken Sie geschmacklich nicht. Ich würde es jedenfalls zugeben. Zu Säften oder Marmeladen wird auch Zitronensäure (in Maßen!) zugegeben, um dieselben Probleme zu vermeiden die beim Gären ohne Säureschutz auftreten können.
  • Eintrag Nr. 4257

    Markus Rainer | Spanien mit Brennrecht, 17.03.2017 13:13:22
    Guten Tag Herr Dr. Schmickl,
    da m.E. bei einer 50 Liter Brennblase ein Rührwerk doch recht aufwendig erscheint, haben wir die Überlegung angestellt eine Zirkulationspumpe einzubauen die am Boden absaugt und von Oben wieder einpumpt bzw. im obersten 1/4. Und das mit einem schrägen Winkel, sodass eine permanente Rotation erzeugt wird.
    Wir hätten gerne Ihre Meinung zu dieser Lösung.
    Als Pumpe wäre eine kleine Heizungspumpe mit max 50 L/min auch regelbar vorgesehen.
    Vorab vielen Dank
    Antwort
    Ja, ist prinzipiell möglich, jedoch glaube ich nicht, dass dies ein effektiver Anbrennschutz bei breiigen Maischen sein wird. Bei dünnflüssigem Kesselinhalt hat diese Konstruktion den Vorteil, dass sich der Inhalt während des Aufheizens und Kochens immer schön vermischt, was bei großen Kesseln ein gleichmäßigeres Brennverhalten ergibt.
  • Eintrag Nr. 4256

    Gerd | Süden, 12.03.2017 16:20:46
    Sehr geehrter Herr Schmickl,
    ich habe noch mehrere Turbohefen liegen, die leider schon längere Zeit abgelaufen sind.
    Meine Idee: Die Hefenahrung ist ja in den Packungen noch vorhanden. Es mangelt ja nur an der aktiven Hefe. Ich füge einfach Backhefe (Trockenhefe) dazu. Wäre das möglich?
    Mit freundlichen Grüßen
    Gerd
    Antwort
    Natürlich funktioniert das auch. Backhefe hat jedoch eine geringe Alkoholtoleranz, würde daher eine Hefesorte mit einer hohen Alkoholtoleranz verwenden, z.B. spezielle Bierhefen oder Sherryhefe.
  • Eintrag Nr. 4255

    Georg | Spreewald, 21.02.2017 19:44:26
    Sehr geehrter Herr Schmickl,
    warum wird über die Alcotec 48 von professionellen Brennern und auch von verschiedenen gewerblichen Brenngerätenherstellern sehr negativ bzw von der Verwendung bei Obstmaischen abgeraten? Geht bei der Verwendung dieser Hefe das Aroma in der Maische verloren? Wenn ich eine hochprozentige Maische habe, kann ich dann einen Verstärkerboden ausschalten und habe dann sogar noch ein besseres Ergebnis?
    2. Ich möchte Whisky brennen und bekomme von einem Brauer 1000 Liter Gerstensud ohne Hopfen gekocht, den möchte ich dann mit der Turbohefe vergären, ist das sinnvoll?
    Bei einer Verschlußbrennerei, so wie ich sie habe, wird der erzeugte Alkohol versteuert. Es kann also keine steuerliche Belange haben.
    Ich freue mich auf Ihre Antwort,
    besten Dank aus dem Spreewald.
    Gruß Georg
    Antwort
    Alcotec 48 ist nicht wirklich optimal. Zu dieser Turbohefe gibt es hier in der Diskussion viele negative Einträge, demzufolge entsteht ein muffiger, hefeartiger Geruch / Geschmack. Besser die Sorte Turbohefe die im Buch angegeben ist verwenden, damit entsteht kein Muffgeruch.
    Diejenigen die hochgradige Maischen noch nie ausprobiert bzw. falsch angesetzt haben, weil sie die Anleitungen im Buch nicht befolgen (wollen), urteilen über etwas was sie nicht kennen. Solche Meinungen sind nicht wirklich relevant. Daher selbst ausprobieren und sich eine eigene Meinung bilden die dann auch nicht auf "alternative Fakten" (tolles Zitat!) beruht.
    Im Buch ist ebenfalls sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beschrieben warum bei dieser Art Maische das Aroma nicht (!) verloren geht. Ebenso die richtige Destilliertechnik diesbezüglich, also in Bezug auf Verstärkerkolonnen usw. Ihren Fragen entnehme ich, dass Sie das Buch nicht gelesen haben. Wäre anzuraten wenn Sie diese Art der Maische ausprobieren möchten.
    ad 2) Erprobt und sinnvoll ist diese Methode bei Obstmaischen. Funktioniert zwar prinzipiell natürlich auch bei Getreide, jedoch gibt es hier soviele verschiedene Arten der Gärtechnik (danke für die vielen Einträge in der Diskussion, was es alles gibt, man lernt nie aus), dass ich das nicht gleich mit 1000 Liter ausprobieren würde. Besser daher vorerst einen kleineren Ansatz zur Probe machen.
  • Eintrag Nr. 4254

    Brennereso | Im Norden, 13.02.2017 15:18:10
    Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl
    Ich habe vor einigen Jahren einen Johannisbeerdessertwein hergestellt und auf Flaschen gezogen. Im Laufe der ca.4-jährigen Lagerung IST EINE SHERRYSIERUNG EINGETRETEN; DER Geschmack ist immer noch angenehm, jedoch nicht "mein Ding".
    Kann ich diesen Wein ruhigen Gewissens destillieren (Likörherstellung), oder besteht die Gefahr, dass bei der "sherrysierung" sich schädliche bzw. giftige Stoffe gebildet haben?
    Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre Antwort.
    Freundliche Grüße aus dem Norden der Republik
    Brennereso
    Antwort
    Destillieren ist überhaupt kein Problem, es sind keine schädlichen Stoffe entstanden und wenn doch, hätten Sie das bereits am Geschmack oder Aussehen des Weines bemerkt, wie Essigstich, Klebstoffgeruch oder Kahmhefe (Pelzmantel auf der Weinoberfläche).
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