Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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  • Eintrag Nr. 4251

    Richard | Ostwestfalen-Lippe, 25.01.2017 16:07:34
    Guten Tag Herr Schmickl,
    ich habe von meinen Enkeln neben einer kleine Halbliterdestille ihr hervorragendes Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen, welches ich mit starkem Interesse gelesen habe.
    Trotzdem habe ich noch ein paar Fragen die ich gerne direkt von ihnen beantwortet haben würde:
    1. Muss die Maische während des Gärprozesses umgerührt werden um eine optimale Alkohol- und Geschmacksausbeute zu erzielen?
    2. Wobei handelt es sich bei einer Wildgärung?
    3. Was sind Fehlgärungen bzw. wie lassen sie sich vermeiden?
    4. Kann man sich einen Gärspund selbst anfertigen, bzw. wie macht man das und wo ist er anzubringen?
    5. Die Maische in meiner Brennblase hat keine homogene Temperatur weil die Hitze von unten kommt, was bedeutet dass die Siedepunkte des Methylalkohols und anderer Bestandteile des Vorlaufs nicht zur gleichen Zeit in allen Schichten erreicht werden kann. Hat das Auswirkungen auf das Destillat?

    Mit herzlichen Grüßen, ihr Richard!
    Antwort
    Danke, freut uns! :-)
    ad 1) Siehe Buch.
    ad 2) Siehe Seite 23 / 24
    ad 3) Das ist ist ebenfalls im Buch sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beschrieben.
    ad 4) Siehe Seite 20 / 21
    ad 5) Ja natürlich, jedoch ist dies bei Kleinanlagen und insbesondere bei dünnflüssigen Maischen kein Problem, der Inhalt vermischt sich beim Erhitzen und Kochen von selbst. Große Brennblasen ab ca. 25 Liter sollten dennoch mit einem Rührwerk ausgestattet sein.
  • Eintrag Nr. 4250

    soll hier mein name rein, Norden | Nord-Süd, 24.01.2017 14:57:13
    Guten Tag Herr Schmickl
    Ich beziehe mich hier auf die von mir gestellte Fachfrage : Eintrag Nr. 4247
    Sie haben recht im Buch auf Seite 122 steht , man soll die Maische stehen lassen und Sie schreiben hier das eine bestimmte Hefe das nicht verursacht.
    Nun hat diese Hefe das bei mir aber doch verursacht , die andere Hefe die man nicht nehmen soll, wir wissen welche gemeint ist , dazu gibt es im Forum diesen eintrag :

    Hydroxyethan seite 66
    01.12.2012
    Dann liefert auch die so verschrieene Alcotec Turbohefe super Ergebnisse, auch für Aromabrenner. Prestige ziehe ich trotzdem vor.

    oder das hier auch aus dem Forum :
    Die schlechten Berichte hier über die alcotec-Hefen beziehen sich glaub ich eher auf ihre ganzschnellganzviel-Produkte (24h, 48h).

    Auch ich habe eine kleine Menge Alcotec angesetzt und sofort gebrannt, es war kaum Hefegeschmack vorhanden und bei der Prestige ist es mal so und mal so .

    Woran das liegt weiss ich nicht , darum meine Frage , wenn man jetzt auf den ertrag keinen wert legt , gibt es dann etwas anderes , es ist ja ein Hobby , ganz egal welche mengen dabei heraus kommen .

    Das lesen im Forum hat mir gezeigt das es noch andere gründe als nur der Hersteller geben muss , darum hatte ich ihnen auch geschrieben das meine gestellte Fachfrage sich erledigt hat.

    und seien sie versichert, ihr Buch Schnapsbrennen als Hobby trage ich stehts unterm Arm :-)



    MFg.
    Antwort
    Nein, ich meinte damit nicht die Anmerkung von Seite 122, sondern das Unterkapitel "Turbohefe" Seite 35 bis 36. Nochmals, wenn Sie die dort angegebene Hefe verwenden (auch von Prestige gibt's mehrere Sorten), tritt kein Hefegeschmack bzw. muffiger Geruch auf.
  • Eintrag Nr. 4249

    R. M. | XXXX, 19.01.2017 17:09:14
    Sehr geehrter Herr Schmickl,
    ich habe versucht einen Limettengeist nach dem Rezept in Ihrem Buch herzustellen, ich habe auf 4 Liter 12%vol 6 in Scheiben geschnittene Limetten in den Aromakorb gelegt, heraus kamen ca. 0,6 L 43%vol (nach dem Verdünnen).
    Ich finde aber den Limettengeschmack zu intensiv und würde ihn gerne verdünnen, wie würden Sie vorgehen, soll ich den Limettengeist mit Geschmacksneutralem 43%vol so lange mischen, bis sich der gewünschte Geschmacksgrad ergibt, oder soll ich den Geist noch mal brennen?
    Beste Grüße aus XXXX
    R. M.
    Antwort
    Beides ist möglich. Ich würde die Verdünnungsmethode mit einer kleinen Menge testen. Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend, nochmals destillieren.
  • Eintrag Nr. 4248

    Hobbybrenner | Europa, 16.01.2017 19:43:00
    Sehr geehrter Herr Schmickl,
    ich habe Ihr Buch gekauft und auch einiges daraus angewandt. Bist jetzt hat auch alles, wie im Buch erklärt, einwandfrei funktioniert.
    Doch ist jetzt eine Frage aufgetreten, wo mir weder Ihr Buch, noch die bereits gestellten Fragen weiterhelfen konnten.
    Da ich einmal im Jahr eine ziemlich große Anzahl an Früchten Ernte, habe ich auch eine dementsprechend "große" Anlage. (Alles im Rahmen, dass ich es in meiner Küche destillieren kann.)
    Während dem Jahr würde ich aber gerne auch mit kleineren mengen experimentieren. Geisten, Angesetzten etc....
    Nun zu meiner Frage: Ist es ein Problem, wenn der Brennkessel nur circa zu 1/3 oder halb gefüllt ist?
    Ich befürchte, dass das Destillat im inneren der Kesselwand Kondensieren wird, und ich dadurch Aromoverluste erleide. (Vergleichbar mit mehrstufigen Kühlsystemen)
    Was denken Sie darüber? Wie voll sollte ein Brennkessel mindestens sein, um Aromaverluste in grenzen zu halten?
    Für eine Antwort währe ich Ihnen sehr dankbar.
    Antwort
    Stimmt, dieses Problem wird umso größer, je weniger der Kessel befüllt ist. Daher sollte ein Kessel nicht weniger als ca. 2/3 befüllt sein. Ist auch im Buch beschrieben...
    Aus diesem Grund können die Kessel bei unseren Anlagen ausgetauscht werden, beispielsweise wird er Rohbrand mit dem 7,8 Liter Kessel durchgeführt und der Feinbrand dann mit dem 2 Liter Kessel.
  • Eintrag Nr. 4247

    soll hier mein name rein | Norden, 05.01.2017 14:03:13
    Guten Tag
    Es ist immer wieder interessant in diesem Forum zu lesen, leider habe ich aber bisher nichts gefunden was mir weiterhilft. Ich bin auch im Besitz des Buches, habe es zwei mal gelesen und auch schon das eine oder andere verstanden, glaube ich zumindest.
    Aber nun zu meiner Frage.
    Es gibt ja alles mögliche an Hefen um möglichst viel Alkohol in möglichst kurzer zeit herzustellen.
    Jetzt ist es mir, zumindest im moment, nicht möglich etwas anderes wie Zuckerplörre ( so wird es hier gennant) herzustellen, daher meine frage:
    ist es möglich eine zuckermaische ohne Hefegeschmack herzustellen? der ertrag spielt dabei keine rolle.
    Es gab doch bestimmt auch zeiten ohne Turbohe aber mit Zucker.
    Vielen Dank
    Lg.
    Antwort
    Um reines Zuckerwasser zu vergären braucht es neben der Hefe auch noch sogenannte Hefenährsalze, sonst kommt es beim Gären zu Nährstoffmangel. Natürlich kann man die Nährsalze auch selbst zusammenmischen, jedoch wurden gerade für diesen Zweck die Turbohefen entwickelt. Die Packung enthält Trockenhefe und Nährsalze sowie Mineralstoffe. Inzwischen gibt es von der Turbohefe viele verschiedene Sorten von unterschiedlichen Herstellern, einige davon erzeugen den bekannten muffigen Hefegeschmack (oft auch als Muffgeruch bzw. muffiger Geschmack bezeichnet, siehe in der Diskussion, Suchfunktion nutzen). Z.B. die Hefe der Fa. Prestige "8 kg Turbo" hat dieses Problem nicht. Im Übrigen ist dieses Problem im Buch auch sehr ausführlich beschrieben...
  • Eintrag Nr. 4246

    grisu | Deutschland, 04.01.2017 05:53:11
    Hallo Herr Schmickl,
    ich habe eine hochgradige Quittenmaische (24%) am 08.10.2016 angesetzt. Der Fruchtkuchen hat sich abgesetzt, kurzum alles so wie in Ihrem Buch beschrieben. Jetzt habe ich die ersten 5 Liter gebrannt. Langsam aufgeheizt, bei 75° kam der Vorlauf. Ca. 10 ml bis 81°. Dann habe ich 1 Liter Edelbrand mit 75% bis 91° aufgefangen. Anschließend noch bis 94° ca. 150 ml Nachlauf separiert. Der Edelbrand war glasklar. Nachdem ich den Edelbrand mit 700 ml destilliertem Wasser auf 40% Trinkstärke verdünnt habe, wurde alles milchig. Angebrannt ist nichts. Woran kann das liegen und vor allem, wie bekomme ich mein Destillat wieder glasklar? Wie kann ich das in Zukunft verhindern? Wenn Sie mir das beantworten könnten wäre ich Ihnen sehr dankbar, denn der Brand schmeckt sehr gut und ich würde ihn ungern entsorgen.
    Gruß
    grisu
    Antwort
    Hat der Brand nur einen Stich (eine gerade noch erkennbare, schwache Trübung) oder ist er undurchsichtig trüb wie z.B. Ouzo nach der Wasserzugabe? Ein Stich ist durchaus normal, muss nicht nochmals gebrannt werden, wäre schade um den Geschmack, der beim zweiten Mal brennen abnimmt. Zum Entfernen der leichten Trübung gibt es im Fachhandel spezielle Faltenfilter "fein für Weine und Spirituosen". Wie vorzugehen ist, dass es nach dem Filtrieren nicht zu Nachtrübungen kommt, ist im Buch ausführlich beschrieben.
    Wenn der Brand hingegen undurchsichtig milchig trüb geworden ist, ist das nicht normal, weil Quitten keine ätherischen Öle enthalten, die dies verursachen könnten. In so einem Fall war die Anlage verunreinigt mit Resten der vorherigen Destillation, bei der Sie etwas mit ätherischen Ölen destilliert haben.
  • Eintrag Nr. 4245

    V.C. | Schweiz, 03.01.2017 18:08:04
    Sehr geehrter Herr Schmickl

    Bin am Neujahrsbrennen!

    Dazu eine Frage:
    Macht es Sinn, die Gasflamme ab 78° maximal tief zu halten, so dass es regelmässig gemächlich rauströpfelt? Ich erhoffe mir dadurch eine höhere Ausbeute, als wenn ich mehr Gas gebe und der Schnaps dafür schneller rauströpfelt. Ist dies Ausbeute mit meinem möglichst langsamen Verfahren höher?
    Danke für Ihre Rückmeldung und ein gutes 2017
    Wünscht ihnen
    V.C.
    Antwort
    Nein, die Ausbeute wird durch langsameres Tröpfeln nicht höher als wenn es schnell rauströpfelt.
    Danke, wünsche ich Ihnen ebenfalls!
  • Eintrag Nr. 4244

    Thomas W. | D, 28.12.2016 18:37:24
    Hallo Herr Schmickl!
    Aber gerne auch Antworten von allen anderen!
    Vielleicht eine "nur "akademische frage.Aber mich interessierts mal.
    Habe mir eine Destille gebaut mit der ich auch unter Vakuum-besser Unterdruck-destillieren kann.
    Wasser kocht bei ca 80 Grad.
    Entsprechend niedriger müsste ja auch die Siedetemperatur von Äthanol liegen.
    Die eigentliche Frage:
    Bleibt der Abstand der Siedepunkte beider Flüssigkeiten gleich (nur auf niedrigerem Niveau)oder verändert er sich? Könnte man unter niedrigerem Druck die Trennung beider Medien forcieren?
    Keine Ahnung!Aber da Alkohol ja leichter flüchtig ist könnte ja, bei Bedingungen die das Sieden erleichtert, der Antteil des Leichter Flüchtigen in dem Dampfgemisch erhöht sein????
    Wünsche allen Mitlesenden eine guten Start ins nächste Jahr!!
    Und besten Dank für jeden der sich Gedanken macht!
    Antwort
    Stimmt, der Siedepunkt von Ethanol ist ebenfalls geringer, aber der Unterschied zum Siedepunkt von Wasser ist nicht mehr der gleiche, sondern geringer. Man kann also nicht einfach vom T-X-Y Diagramm (siehe Buch) 20°C abziehen und dann passt wieder alles. Nein, die Trennung zwischen Ethanol und Wasser gelingt im Unterdruck nicht besser als bei Normaldruck, sondern eher schwieriger, da der Unterschied der jeweiligen Siedepunkte geringer ist. Um wieviel der Unterschied geringer ist hängt wiederum vom Unterdruck ab. Wenn Wasser bei 80°C kocht, wird die Veränderung vom Unterschied nicht sonderlich groß sein.
    Anmerkung: wir haben vor vielen Jahren aus Jux und Tollerei im Labor unter Wasserstrahl-Vakuum (17 mbar) Schnaps "gebrannt", das Ergebnis schmeckte schlichtweg grauslich. Nicht zur Nachahmung empfehlenswert. Vermutlich deswegen grauslich, weil die dominanten, leicht flüchtigen Aromen, also die "Kopfnoten" von der Wasserstrahlpumpe in den Abfluss gesaugt werden. Vielleicht wäre das Ergebnis besser geworden, hätten wir eine Kühlfalle mit flüssigem Stickstoff eingesetzt, schließlich muss unter Vakuum die Temperatur des Kühlers ja auch entsprechend tief sein. Wenn nicht, wäre das vergleichbar mit einer Normaldruck-Destillation, bei der der Kühler mit beispielsweise 60°C warmen Wasser "gekühlt" wird.
  • Eintrag Nr. 4243

    Lucas | NRW, 21.12.2016 09:05:11
    Hallo

    Ich habe zum Geburtstag einen Minidestille geschenkt bekommen. Dazu ihr großartiges Buch. Ich habe eine Frage zum Aufbau der Destille.
    In dem Packet, welches ich bekomme habe liegt auch eine Rolle Isolierband bei. Benutze ich die zum Abdichten des Kessels? Ich habe in Ihrem Buch ein Bild gesehen auf dem das so zu sehen ist, aber auch Bilder von laufenden Destillen ohne Isolierband.
    Für eine Antwort bedanke ich mich im Vorraus.

    Gruß Lucas
    Antwort
    Das wird vermutlich kein Isolierband sein sondern ein sogenanntes Teflonband (PTFE) vom Installateurbedarf. Teflonbänder werden zum Abdichten von Wasserleitungen benutzt und sind in Baumärkten erhältlich. Teflon ist temperaturbeständig, ist für diesen Zweck also als Dichtmaterial geeignet.
  • Eintrag Nr. 4242

    ghost | Deutschland, 20.12.2016 10:24:40
    Hallo,
    ich möchte einen "weihnachtlichen Geist" brennen. Nun habe ich milchig-trüben Orangengeist. Kann ich davon etwas (vielleicht 1/4) mit in die Brennblase geben, OHNE Angst haben zu müssen, dass das Produkt auch trüb werden könnte?
    Viele Grüße!
    Antwort
    Ja, auf jeden Fall, das Destillat wird ziemlich sicher nicht mehr trüb sein.
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